Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Philosophisches zum Nachdenken
ThomasM
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#71 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von ThomasM » Di 24. Mär 2015, 11:28

JackSparrow hat geschrieben: Der Physiker ist ein Forscher, und der Esoteriker ist ein Feigling.
Ist mir ehrlich gesagt egal.

Die Frage ist doch: Was ist der normale Mensch, der weder die Fähigkeit noch die Möglichkeit hat, den Forscher oder den Esoteriker zu überprüfen?
Blindes Vertrauen? In Politiker und Forscher?
Pflege der eigenen Vorurteile? Akzeptiere nur das, was in dein Weltbild passt?

Gruß
Thomas
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Scrypt0n
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#72 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von Scrypt0n » Di 24. Mär 2015, 11:46

barbara hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Bezüglich dem Heizen und telefonieren: Auch das Produkte aus wissenschaftlicher Erkenntnis... :)
Geheizt wird seit Urzeiten
Ich rede jetzt nicht vom einfachen Feuer... ;)

barbara hat geschrieben:zum Telefon:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erfindung_des_Telefons
Ja, zum Telefon; unsere Telefone basieren auf wissenschaftlicher Erkenntnis, kurz - es gäbe sie nicht, gäbe es die Erkenntnis nicht.
Ganz vorne natürlich die Erkenntnis, wie man Sprache mittels elektrischer Signale überträgt.

JackSparrow
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#73 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von JackSparrow » Di 24. Mär 2015, 12:51

ThomasM hat geschrieben:Die Frage ist doch: Was ist der normale Mensch, der weder die Fähigkeit noch die Möglichkeit hat, den Forscher oder den Esoteriker zu überprüfen?
Zuerst schaltet der normale Mensch sein Radio ein. Wenn da Musik rauskommt, muss der Physiker recht gehabt haben.

Danach erkundigt sich der normale Mensch bei Jesus, wie Radios eigentlich funktionieren. Wenn er da keine Antwort bekommt, muss der Esoteriker unrecht gehabt haben.

ThomasM
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#74 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von ThomasM » Di 24. Mär 2015, 13:20

JackSparrow hat geschrieben: Zuerst schaltet der normale Mensch sein Radio ein. Wenn da Musik rauskommt, muss der Physiker recht gehabt haben.

Danach erkundigt sich der normale Mensch bei Jesus, wie Radios eigentlich funktionieren. Wenn er da keine Antwort bekommt, muss der Esoteriker unrecht gehabt haben.
Ach komm, Jack, das kannst du auch intelligenter.

Zuerst betet der Mensch zu Jesus. Wenn er eine Antwort bekommt, dann hat der Esoteriker Recht.
Dann fragt er den Physiker, was denn das Higgs Teilchen ist. Wenn er die Antwort nicht versteht, dann hat der Physiker Unrecht.

Ich kann mir meine Beispiele auch so zurechtbiegen, dass meine Meinungen bestätigt werden.
Du bist da auch nicht besser als der Esoteriker, dem die Realität egal ist, er hat halt immer Recht.
Versuche doch mal zu argumentieren - nur so zur Abwechslung.
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JackSparrow
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#75 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von JackSparrow » Di 24. Mär 2015, 14:11

ThomasM hat geschrieben:Ach komm, Jack, das kannst du auch intelligenter.
Ich wollte die Mitleser nicht überfordern.

Zuerst betet der Mensch zu Jesus. Wenn er eine Antwort bekommt, dann hat der Esoteriker Recht.
Jesus kann dem normalen Menschen nicht erklären, wie ein Radio funktioniert. Ein Physiklehrer kann es. Was können wir daraus folgern? Entweder ist der Physiklehrer schlauer als Jesus, oder es ist unmöglich, sich mit Jesus zu unterhalten.

Du bist da auch nicht besser als der Esoteriker, dem die Realität egal ist, er hat halt immer Recht.
Sei x die Farbe meines T-Shirts und y die Farbe, die Jesus für die Farbe meines T-Shirts hält. Dann gilt:

Aus x gleich y folgt, Jesus ist Realität.
Aus x ungleich y folgt, Jesus ist nicht Realität.

Novas
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#76 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von Novas » Di 24. Mär 2015, 14:43

Pluto hat geschrieben:Mit anderen Worten, Heideggers Philosophie lässt sich auf reines Denken über Gedanken reduzieren

Ein Naturwissenschaftler misst, wiegt und berechnet und ein Philosoph versucht das Ganze sinnvoll zu interpretieren - bzw. er spekuliert. In diesem Sinne denkt er über die Gedanken und das Sein nach, aber eine metaphysische Theorie kann nicht einfach als wasserdichte Naturgesetzlichkeit bewiesen werden;
das ist auch nicht ihre Funktion.

Ein Philosoph gibt keine einseitigen Antworten, die geglaubt werden müssen, er stellt Fragen, die Hinterfragung ist seine Aufgabe. und er zeigt verschiedene Perspektiven auf, er unterbreitet Lösungsvorschläge, beispielsweise zum Leib-Seele-Problem.

Viele Philosophen gehen zu Recht davon aus, dass das Geistige besondere Eigenschaften hat (Intentionalität, qualitatives Erleben, selbstreflexives Denken) und wir können sie rein physikalistisch nicht ausreichend erklären.

ThomasM
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#77 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von ThomasM » Di 24. Mär 2015, 14:51

JackSparrow hat geschrieben: Sei x die Farbe meines T-Shirts und y die Farbe, die Jesus für die Farbe meines T-Shirts hält. Dann gilt:

Aus x gleich y folgt, Jesus ist Realität.
Aus x ungleich y folgt, Jesus ist nicht Realität.
Sei x die Farbe, die mein T-Shirt hat und y die Farbe, die ich für die Farbe meines T-Shirts halte.
Wie mir meine Frau glaubhaft versichert hat, ist x ungleich y.
Also existiere ich nicht.

Jack, du hast ein Problem. Du bildest dir Foreneinträge von jemanden ein, der nicht existiert.
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barbara
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#78 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von barbara » Di 24. Mär 2015, 18:27

JackSparrow hat geschrieben: Wenn jemand damit prahlt, dass...

Tut das denn jemand? Hier auf dem Forum hab ich sowas nicht gesehen. Abgesehen vielleicht von Gesprächen mit Jesus, aber in allen Kontexten, wo das vorkam, war das immer Privatsache und ohne Anspruch, das müsse für andere (zB für dich) verbindlich sein.

interessiert mich stark, ob das irgend etwas mit der Realität zu tun hat.

dann prüf es halt nach, wenn's dich genug interessiert. die Stromrechnung auf Null senken zu können, wär ja auf alle Fälle ein attraktives Ding.

gruss, barbara

barbara
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#79 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von barbara » Di 24. Mär 2015, 18:31

Scrypt0n hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Bezüglich dem Heizen und telefonieren: Auch das Produkte aus wissenschaftlicher Erkenntnis... :)
Geheizt wird seit Urzeiten
Ich rede jetzt nicht vom einfachen Feuer... ;)

Es dürfte kaum Heizungen geben, die ohne die eine oder andere Sorte von Feuer auskommen. Mir kommt nicht ein einziges Beispiel in den Sinn.


Ja, zum Telefon; unsere Telefone basieren auf wissenschaftlicher Erkenntnis,

nein, sie basieren auf Basteleien. Die wissenschaftliche Formulierung, die systematisch schön geordneten Formeln, das kommt NACH dem Basteln, nicht VOR dem Basteln.

Am Anfang steht die Erfahrung.

Ich finde es ja erstaunlich, wie ausgerechnet die selbsternannten Verfechter der Wissenschaftlichkeit diese simple Tatsache immer wieder mal ignorieren.

kurz - es gäbe sie nicht, gäbe es die Erkenntnis nicht.


Unsinn. Man braucht keine Mathematik oder Physik für die Erkenntnis, dass Räder rollen. Man braucht lediglich Räder und ein bisschen Spielfreude.

gruss, barbara

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Scrypt0n
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#80 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von Scrypt0n » Di 24. Mär 2015, 18:37

barbara hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Geheizt wird seit Urzeiten
Ich rede jetzt nicht vom einfachen Feuer... ;)
Es dürfte kaum Heizungen geben, die ohne die eine oder andere Sorte von Feuer auskommen.
Ich habe ich nicht gesagt, dass kein Feuer vorkommt - sondern dass ich nicht vom einfachen Feuer spreche!
Ohne wissenschaftliche Erkenntnis wäre der Heizofen in deinem Haus sicherlich nicht existent. ;D

barbara hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Ja, zum Telefon; unsere Telefone basieren auf wissenschaftlicher Erkenntnis,
nein
Doch!
:P

barbara hat geschrieben:sie basieren auf Basteleien
Schwachsinn - durch Basteleien ist man nicht auf die elektrische Signalübertragung gekommen.
Wo hast du dir denn diesen Unsinn ausgedacht?

barbara hat geschrieben:Am Anfang steht die Erfahrung.
Am Anfang steht die Erkenntnis, welche in die Erfindung und dessen Umsetzung mit einfließt.

barbara hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:kurz - es gäbe sie nicht, gäbe es die Erkenntnis nicht.
Unsinn.
Was du von dir gibst? Selbstverständlich.
Denn ohne die Erkenntnis der elektrischen Signalübertragung gäbe es keine Telefone. Auch wenn du dich jetzt auf den Kopf stellst... ^_-

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