Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

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Scrypt0n
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#41 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von Scrypt0n » So 22. Mär 2015, 19:29

barbara hat geschrieben:"Geist" als Startpunkt ist offener und freier.
Ja - offener (zugänglicher) für fantasievolle Spinnereien - und freier in der subjektiven Willkürlichkeit...

barbara
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#42 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von barbara » So 22. Mär 2015, 19:44

Vor allem aber auch erklärungsmächtiger, Monismus mit Startpunkt Geist deckt alle Phänomene ab, die es gibt. Startpunkt Materie nicht.

gruss, barbara

Pluto
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#43 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von Pluto » So 22. Mär 2015, 22:26

barbara hat geschrieben:Monismus mit Startpunkt Geist deckt alle Phänomene ab, die es gibt. Startpunkt Materie nicht.
Interessante Behauptung.
Welche Phänomene werden denn mit Startpunkt Geist abgedeckt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#44 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von barbara » So 22. Mär 2015, 22:31

Pluto hat geschrieben: Welche Phänomene werden denn mit Startpunkt Geist abgedeckt?

Bewusstein, Liebe, Poesie, Hilfsbereitschaft, Kunst, Sehnsucht, Engel, Würde....

gruss, barbara

Pluto
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#45 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von Pluto » So 22. Mär 2015, 23:37

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Welche Phänomene werden denn mit Startpunkt Geist abgedeckt?

Bewusstein, Liebe, Poesie, Hilfsbereitschaft, Kunst, Sehnsucht, Engel, Würde....
Dass das nicht stimmt, wusste bereits Immanuel Kant (und vor ihm Baruch de Spinoza).
Ich empfehle dir die Lektüre, von Kants "Träumen" (Träume eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik)
Heute weiß man, wie recht Kant hatte.
Der Ursprung dieser als Qualia bekannten liegt im evolutiv entstandenen menschlichen Körper.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
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#46 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von JackSparrow » So 22. Mär 2015, 23:48

barbara hat geschrieben:was das bedeutet, kann man ja hier auf dem Forum mehrfach nachlesen
Nachlesen kann man zum Beispiel, dass hier 7 von 10 Leuten mit höherdimensionalen Geistwesen in Kontakt stehen und diverse "Erleuchtungen" erlangt haben - mit ihren Superkräften aber nicht das Geringste anzufangen wissen und sich auch konsequent weigern, mir auch nur eine einzige überprüfbare geistige Botschaft zukommen zu lassen.

Monismus mit Startpunkt Geist deckt alle Phänomene ab, die es gibt.
Sollte jemand das Bedürfnis verspüren, seinen Mitmenschen ohne mit der Wimper zu zucken das Blaue vom Himmel runterzulügen, wäre der Startpunkt Geist ebenfalls sehr hilfreich. Man wäre dann nicht angreifbar, weil man am Ende immer behaupten könnte, dass man ja wirklich ganz fest dran geglaubt hat.

Wissenschaftlern fehlt dieser Luxus. Die müssen sich an gewisse Regeln halten. Wie sagt man im Englischen: the proof is in the pudding. Bei Esoterikern ist der proof eben bloß im talking.

closs
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#47 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von closs » Mo 23. Mär 2015, 01:12

JackSparrow hat geschrieben:Wissenschaftlern fehlt dieser Luxus. Die müssen sich an gewisse Regeln halten.
Da sie sich erklärtermaßen ausschließlich mit Veri-/Falsifizierbarem beschäftigen, ist das tatsächlich so. - Als solches ist Wissenschaft hoch geschätzt - nur hat sie keine Grundlage, sich zu äußeren über diese ihre Grenzen hinaus.

ThomasM
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#48 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von ThomasM » Mo 23. Mär 2015, 09:31

JackSparrow hat geschrieben: Sollte jemand das Bedürfnis verspüren, seinen Mitmenschen ohne mit der Wimper zu zucken das Blaue vom Himmel runterzulügen, wäre der Startpunkt Geist ebenfalls sehr hilfreich. Man wäre dann nicht angreifbar, weil man am Ende immer behaupten könnte, dass man ja wirklich ganz fest dran geglaubt hat.

Wissenschaftlern fehlt dieser Luxus. Die müssen sich an gewisse Regeln halten. Wie sagt man im Englischen: the proof is in the pudding. Bei Esoterikern ist der proof eben bloß im talking.
Mit schwarz/weiß Malerei kommt man hier nicht weiter.
So korrekt die letzte Aussage ist, so weich wird sie, wenn man gegen die Realität prüft.

Dazu folgende Episode: Meine ältere Schwester war in der Schule der perfekte 5-er Kandidat in Mathematik (weil ich angeblich alle Gene für Mathe abgegriffen hatte). Also musste ich ihr Nachhilfe geben. Bei einer solchen Sitzung musste sie eine Formel anwenden, von der ich wusste, dass sie in der Formelsammlung zu finden wäre. Da wir sie aber nicht so schnell finden konnten, habe ich sie eben schnell abgeleitet (auswendig wissen war nicht meine Stärke). Später haben wir die Formel dann in der Sammlung gefunden.
Meine Schwester hat mich angeschaut, wie den lieben Gott. Für sie war die Formelsammlung eine Art Sammlung von Dogmen, die geglaubt werden müssen, deren Ursprung und Logik aber nur himmlischen Mächten verständlich ist.

Quintessenz: Die große Mehrheit der Menschen hat weder die Ausbildung noch die Fähigkeit, das was die Wissenschaft aussagt zu beweisen, nachzuprüfen oder zu kontrollieren. Stattdessen ist sie darauf hingewiesen, den Hohepriestern - den Wissenschaftlern - zu vertrauen und ihnen zu glauben.

Wo ist dann der Unterschied zu dem Vertrauen, das Menschen Pfarrern / Priestern / Verkündigern entgegenbringen? Wo ist der Unterschied zu Gurus? Wo ist der Unterschied zu politischen Führern?

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

JackSparrow
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#49 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von JackSparrow » Mo 23. Mär 2015, 10:28

ThomasM hat geschrieben:Wo ist der Unterschied zu Gurus?
Der Wissenschaftler stellt Dinge her. Der Esoteriker redet über Dinge, die er herstellen könnte, wenn er wollte (aber er will nicht).

Wo ist der Unterschied zu politischen Führern?
Die spielen sich genauso auf wie der Guru. Große Klappe und nichts dahinter.

ThomasM
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#50 Re: Metaphysik und das Verhältnis zur Wissenschaft

Beitrag von ThomasM » Mo 23. Mär 2015, 10:43

JackSparrow hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Wo ist der Unterschied zu Gurus?
Der Wissenschaftler stellt Dinge her. Der Esoteriker redet über Dinge, die er herstellen könnte, wenn er wollte (aber er will nicht).
Wo ist der Unterschied zu politischen Führern?
Die spielen sich genauso auf wie der Guru. Große Klappe und nichts dahinter.
Was stellen denn die Physiker im Cern her?

Klar, da gibt es diese Milliardenschwere Magnetschwebebahn für Elementarteilchen, aber ist das ein Beweis dafür, dass die Higgs Theorie korrekt ist?

Das erinnert mich an diesen italienischen Unternehmer, der der Politik einen Reaktor a la kalte Fusion anbietet (aktuelles Geschehen, den Namen müsste ich erst noch nachschauen). Alle Nachprüfungen des von ihm konstruierten Prinzips waren erfolgreich. Die hatten nur den kleinen Nachteil, dass alle Nachprüfungen von Leuten dieses Unternehmers betrieben wurden. Details sind leider Geschäftgeheimniss, aber funktionieren tut das Prinzip ganz sicher. EHRLICH.

Der Mann stellt Dinge her. So ähnlich wie Atomstromfilter, Waschergebnisverbesserungsmagnete oder Erdstrahlenabschirmungsfolien.

Gruß
Thomas

P.S
Habe den Namen des Wundertechnikers gefunden, Herr Rossi
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 03850.html
Zuletzt geändert von ThomasM am Mo 23. Mär 2015, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
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