Homöopathie III

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#601 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Do 19. Mär 2015, 20:51

sven23 hat geschrieben: Ich habe gerade gesagt, daß 6 von den 8 Kriterien auch auf die schulmedizinische Behandlung zutreffen können.
Das hieße doch, dass schulmedizinische Wirkung in solchen Fällen redundant ist (da doppelt gemobbelt)?

sven23 hat geschrieben: Sein Mißerfolge wird dir kein Arzt auf die Nase binden.
Kaum - aber er hat keinen Grund, bei einem Vergleich der Medikation bei der jeweils selben Krankheit Falsches in die Welt zu setzen, wenn er es besser weiß.
- Konkret: Wenn er sagt: "Bei der Krankheit x, bei der die Schulmedizin das Medikament A nimmt, habe ich bessere Erfahrungen mit dem HP-Mittel M" - bzw. "Bei der Krankheit y, bei der die Schulmedizin das Medikament B nimmt, mache ich das auch so, weil hier HP nicht genauso gut ist". - So läuft's in der PRaxis. - Vergiss nicht: Das sind Ärzte, die jedesmal abwägen, was erfahrungsgemäß besser, also Mittel der Wahl ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#602 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Do 19. Mär 2015, 21:08

closs hat geschrieben:Da bin ich zu wenig drin.
Wäre es dann nicht sinnvoll, sich der Kritik zu enthalten?

Solche Aussagen erfüllen selbstverständlich methodischen Test-Anforderungen nicht - aber es sollte zumindest zur Kenntnis genommen werden, was neben methodischen Wegen in der Praxis passiert.
Ein befreundeter Arzt sagte mir mal, es gäbe drei Arten von Krankheiten...
1.) Solche die nach einiger Zeit von selbst verschwinden
2.) Solche die medizinisch indiziert und heilbar sind.
3.) Solche die unheilbar sind und mit dem Tod enden.

Ich vermute, dass zur ersten Gruppe Spontanheilungen, und solche bei denen vermeintlich HP-Mittel helfen, gehören.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#603 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Do 19. Mär 2015, 21:13

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Seine Mißerfolge wird dir kein Arzt auf die Nase binden.
Kaum - aber er hat keinen Grund, bei einem Vergleich der Medikation bei der jeweils selben Krankheit Falsches in die Welt zu setzen, wenn er es besser weiß.
Die Betonung hier ist auf: wenn er es besser weiss.

Wenn er es nicht besser weiss, kann man es als Ignoranz gerade noch durchgehen lassen.
Wenn er es tatsächlich besser weiss, meidet er HP oder er handelnt trotz besserem Wissen unredlich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#604 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Do 19. Mär 2015, 21:53

Pluto hat geschrieben:Wäre es dann nicht sinnvoll, sich der Kritik zu enthalten?
Das ist strukturelle Kritik.

Pluto hat geschrieben:Ich vermute, dass zur ersten Gruppe Spontanheilungen, und solche bei denen vermeintlich HP-Mittel helfen, gehören.
Warum muss dann der Arzt abwägen, ob er schulmedizinische oder HP-Mittel gibt. - Dann müsste er doch abwägen, ob er nichts gibt oder HP.

Pluto hat geschrieben:Die Betonung hier ist auf: wenn er es besser weiss.
Das würde ich jedem Arzt unterstellen, wenn er seinen Beruf nicht verfehlt hat.

Pluto hat geschrieben:Wenn er es tatsächlich besser weiss, meidet er HP oder er handelnt trotz besserem Wissen unredlich.
Woher willst DAS denn wissen? - Es gibt gute Ärzte, die es mit Verweis auf den Hippokrates-Eid so oder so machen.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#605 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Do 19. Mär 2015, 23:25

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wäre es dann nicht sinnvoll, sich der Kritik zu enthalten?
Das ist strukturelle Kritik.
Hä? :shock:
[u]closs[/u] hat geschrieben:EIN Krankheitsbild - bei schulmedizinischer Behandlung ist die Erfolgs-Quote 80%, bei HP-Behandlung auch (HP-Ärzte wissen, wann welches Mittel das Mittel der Wahl ist...
Ich bitte dich... ein Beispiel aus einer fingierten Studie ist keineswegs strukturelle Kritik!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich vermute, dass zur ersten Gruppe Spontanheilungen, und solche bei denen vermeintlich HP-Mittel helfen, gehören.
Warum muss dann der Arzt abwägen, ob er schulmedizinische oder HP-Mittel gibt. - Dann müsste er doch abwägen, ob er nichts gibt oder HP.
Ein guter Arzt wägt ab, ob er für den Patienten was konstruktives tun kann, verschreibt aber ganz bestimmt nicht ein HP-Mittelchen von dem er weiß, dass nichts drin ist (Betonung auf "guter" Arzt).

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Betonung hier ist auf: wenn er es besser weiss.
Das würde ich jedem Arzt unterstellen, wenn er seinen Beruf nicht verfehlt hat.
Oder wenn er im Studium gepennt hat... oder er geldgierig ist, oder, oder...

Ein GUTER Arzt verschreibt kein HP-Mittelchen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wenn er es tatsächlich besser weiss, meidet er HP oder er handelt trotz besserem Wissen unredlich.
Woher willst DAS denn wissen? - Es gibt gute Ärzte, die es mit Verweis auf den Hippokrates-Eid so oder so machen.
Abgesehen davon dass es in Deutschland keinen hippokratischen Eid gibt, sollte ein redlicher Arzt der auf Ehrlichkeit steht, kein HP verschreiben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#606 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Do 19. Mär 2015, 23:52

Pluto hat geschrieben: ein Beispiel aus einer fingierten Studie ist keineswegs strukturelle Kritik!
Das ist überhaupt keine Studie, sondern eine Aussage von Ärzten.

Wenn Du mit Deinem Hausarzt spricht und er Dir aus Erfahrung sagt, dass er im Fall X mit Oxcarbazepin bessere Erfolge erzielt als mit Carbazepin, dann glaubst Du ihm wahrscheinlich - wenn ja: Würde ich auch. - Wenn ein anderer Hausarzt sagt, dass er im Fall Y bessere Erfolge erzielt als mit Antibiotika - warum solltest Du ihm NICHT glauben? - Beide haben keinen Grund, Dich anzulügen.

Pluto hat geschrieben:Betonung auf "guter" Arzt
Du zäumst den Gaul von hinten auf. - Aus Deiner Sicht kann ein Arzt nicht gut sein, wenn er HP nutzt - statt zu fragen, ob seine Aussage richtig ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#607 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Fr 20. Mär 2015, 00:39

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: ein Beispiel aus einer fingierten Studie ist keineswegs strukturelle Kritik!
Das ist überhaupt keine Studie, sondern eine Aussage von Ärzten.
Du hast es aber selbst als Gedankenexperiment bezeichnet:
[u]closs[/u] hat geschrieben:Gedanken-Experiment:
EIN Krankheitsbild - bei schulmedizinischer Behandlung ist die Erfolgs-Quote 80%, bei HP-Behandlung auch (HP-Ärzte wissen, wann welches Mittel das Mittel der Wahl ist - machen wir es uns einfach und nehmen einen Fall, in denen es 2 gleichgute Mittel der Wahl gibt).
closs hat geschrieben:Wenn Du mit Deinem Hausarzt spricht und er Dir aus Erfahrung sagt, dass er im Fall X mit Oxcarbazepin bessere Erfolge erzielt als mit Carbazepin, dann glaubst Du ihm wahrscheinlich - wenn ja: Würde ich auch. - Wenn ein anderer Hausarzt sagt, dass er im Fall Y bessere Erfolge erzielt als mit Antibiotika - warum solltest Du ihm NICHT glauben? - Beide haben keinen Grund, Dich anzulügen.
Ich weiß dass Carbazepine zur Unterdrückung von Epilepsie eingesetzt werden, während Antibiotika bakterielle Infektionen bekämpfen.
Bei solch unterschiedlichen Wirkstoffen würde ich den Arzt wechseln.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Betonung auf "guter" Arzt
Aus Deiner Sicht kann ein Arzt nicht gut sein, wenn er HP nutzt - statt zu fragen, ob seine Aussage richtig ist.
So ist es.
Wenn ein Arzt versuchen würde, mir HP zu verschreiben, würde ich ihn fragen was er von den vielen negativen Studienergebnissen hält. Wenn er mir erzählen würde, die Ergebnisse seien falsch, würde ich seine Praxis nie mehr betreten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#608 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt0n » Fr 20. Mär 2015, 02:38

@ closs:
Es ist amüsierend zu sehen, wie - nachdem alle deine Ausweich-Türchen als unsinnig aufgedeckt und damit verschlossen wurden - du aufgrund schlichter Argumentationslosigkeit nicht mehr fähig bist, zu Antworten... :D
Dennoch:

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Entweder ist die Geschichte frei erfunden, oder es handelt sich um eine zufällige Entzündung.
Jetzt kommen wir in medias res - und können da leider ohne HP-Arzt nicht weitermachen. - Dieser HP-Arzt würde erklären. warum es eben NICHT zufällig ist.
Nein; er würde Behauptungen aufstellen, die er a) nicht belegen kann und b) die den Kontrollstudien widersprechen!

closs hat geschrieben:Die Tatsache, dass die Schulmedizin dies nicht nachvollziehen kann, hat schlicht und einfach damit zu tun, dass sie eine andere Sichtweise hat.
Richtig; sowie die Naturwissenschaft nicht nachvollziehen kann, wie manche mit Feen und Kobolden sprechen...
Dass bei der HP - anders als du es darstellst - eben KEINE signifikanten positiven Ergebnisse auftauchen im Verhältnis zu reinen Placebos (bei Pharmaka jedoch schon!), spricht für sich. Wie ich darlegte sind die Studien so angelegt, dass es keine Rolle spielt, wie oder wodurch nun geheilt wird. Dein Hintertürchen ist damit verschlossen, da ein Nachweis selbst dann gegeben wäre, wenn die HP durch reine Wunder heilen könnte!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Das HP wirkungslos ist, hat man schon sehr früh erkannt.
Dann bedarf man einer Erklärung, warum im HP-Bereich immer wieder Heilungen stattfinden, die es nicht geben dürfte.
Diese Erklärung ist erst dann - und keinesfalls vorher - einzuholen und zu ergründen, WENN durch Homöopathie signifikant gehäuft Heilungen stattfinden WÜRDEN, die es nicht geben dürfte.
Dieser Nachweis steht aus, auch wenn von dir die Behauptung gebetsmühlenartig wiederholt wird; und wird durch Studien sogar entkräftet.

closs hat geschrieben:Mit Placebo-Effekt, etc kann man dies nur dann erklären, wenn man partout eine Eigenwirkung von HP ausschließen muss
Nein, sondern dann, wenn Placebos die selben Ergebnisse liefern - und genau das ist der Fall.
:)

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es braucht offenbar keine Studien, um Homöopathie als Scharlatanerie zu entlarven, sondern nur etwas Verstand.
Es ist ein Glaubenskampf
Der Glaube befindet sich hier aber nur auf deiner Seite; und es wird versucht, diesen unabhängig jedweder Faktenlage aufrecht zu erhalten.
Niedlich zwar, aber irgendwie auch hilflos und schwach...

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#609 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Fr 20. Mär 2015, 07:03

closs hat geschrieben:Das hieße doch, dass schulmedizinische Wirkung in solchen Fällen redundant ist (da doppelt gemobbelt)?
Kann passieren, daß sich manche Wirkmechanismen überlagern, aber wenn man ein hochwirksamens Medikament verabreicht, dann ist die Chance, daß man diesem die Besserung zuschreiben kann, ziemlich hoch.

closs hat geschrieben: Kaum - aber er hat keinen Grund, bei einem Vergleich der Medikation bei der jeweils selben Krankheit Falsches in die Welt zu setzen, wenn er es besser weiß.
- Konkret: Wenn er sagt: "Bei der Krankheit x, bei der die Schulmedizin das Medikament A nimmt, habe ich bessere Erfahrungen mit dem HP-Mittel M" - bzw. "Bei der Krankheit y, bei der die Schulmedizin das Medikament B nimmt, mache ich das auch so, weil hier HP nicht genauso gut ist". - So läuft's in der PRaxis. - Vergiss nicht: Das sind Ärzte, die jedesmal abwägen, was erfahrungsgemäß besser, also Mittel der Wahl ist.
Er glaubt es ja nur besser zu wissen. Da er keine Vergleiche hat, sind das reine Mutmaßungen. Bei "harmlosen" Krankheiten kann man so was riskieren, da fällt es auch keinem auf, nicht mal dem Arzt.
Nur die Studienpraxis kann solche Stockfehler aufdecken.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#610 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Fr 20. Mär 2015, 07:04

Pluto hat geschrieben:Es braucht offenbar keine Studien, um XXX als Scharlatanerie zu entlarven, sondern nur etwas Verstand.

DAS ist der wissenschaftliche Geist, der die Welt vorangebracht hat! Es braucht keine Studien, keine empirische Basis, sondern nur die eigene Meinung, unbefleckt der Realität.

Und die Erde ist flach, gell? :devil:

gruss, barbara

Antworten