Hi Pluto,
Pluto hat geschrieben:Ich freue mich ganz besonders, wenn alte Freunde hier aufkreuzen, und mit dir hat einer hierher gefunden den ich in dieser Beziehung ganz besonders gern in Erinnerung habe, als stets fairen und stimulierenden Gesprächspartner.
In diesem Sinne, herzich willkommen in unserem Forum!

vielen Dank für die wirklich herzliche Begrüßung und das große Kompliment!
Ja, ich erinnere mich auch noch gut, auch wenn es schon ein paar Jährchen her ist.
Anschauungsmäßig sind wir ja wie Yin und Yang.

Nee, nicht ganz.
Aber natürlich habe ich kein Problem damit. Tue mich aber auch leicht damit, weil ich zwar Theist bin, aber nun wirklich nicht an einen Gott glaube, der für "Glaube" Leute verdammt. Aber das ist ein anderes Thema.
Naqual hat geschrieben:Ich habe auch noch niemanden gefunden, der Esoterik anständig definiert hätte.
Ich versuchs mal:
Urpsrünglich war Esoterik eine Lehre, die nur einem "inneren Kreis" von auserwählten Personenn (esÅterikós = "innerlich") zugänglich war.
Später erhielt sie ihre heutige Bedeutung als Lehre des spirituell okkulten, nebulösen oder surrealen.
Esoterik ist eigentlich vom Wort her ein Sammelbegriff für "das (geistige) Innere des Menschen betreffend".
Das mit den "Geheimbünden" ist ein wenig makaber, da in den politisch christlich dominierten Jahrhunderten, ein wenig Heimlichtuerei überlebensnotwendig war.
Natürlich ist auch das Christentum im Wortsinne des Begriffs zutiefst esoterisch. Hoffentlich.
Denn das eigentliche Problem - aus meiner Sicht - ist, dass immer wenn es um das "Innere" geht, die Vorstellungen und Begriffe recht allgemein gehalten sind, nebulös wirken. Ja, als wenn einem das schöne Innere geradezu zufällt, allein aus Gottes Gnade. Da sind die Buddhisten ganz rational versiert, haben aber ihre Probleme mit der "Exoterik", als dem nach außen gewandten. Sie sind zwar grundsätzlich auch nach außen gewandt, aber da wird es dann ein wenig dünner bei der konkreten Aufmerksamkeit (z.B. warum gibt es keinen Sozialstaat in Ländern, in denen der Buddhismus in der Bevölkerung dominiert). Irgendwie müssten man Buddhisten und Christen kreuzen (nicht kreuzigen!), dann wären Yin und Yang im Gleichgewicht.
Einspruch!
Wirklich gute Besipeiele sehe ich da keine.
Siehe Akupunktur.
Akupunktur ist ein Sonderfall.
Es enthält Elemente wirksamer Medizin, ist aber vermengt mit dem "Hokuspokus" der Esoterik, und deshalb sehr schwer einzuordnen. Die Stimulation der Nerven ist eindeutig medizinisch nachweisbar, aber bspw. die Deutung der sog "Meridiane" (s. Bild) und die genauen Einstischpunkte der Nadeln sind reine Esoterik.
So schlecht fand ich jetzt mein Beispiel gar nicht.
Die westliche Medizin kann zwar nachweisen, dass Nerven stimuliert werden, sie wissen aber nicht wie das funktioniert.
Die genauen Einstichpunkte sind wichtig, sonst klappt's schlicht nicht. Es ist möglich, einen Menschen am Hirn zu operieren, während er bei Bewusstsein ist (und Rückmeldungen geben kann zu Reizen, die der Chirurg am Gewebe auslöst).
Wobei wir hier jetzt den Begriff Esoterik als Sammelbegriff für ungesichertes Wissen wie Aberglauben verwendet haben.
Homöopathie funktioniert ähnlich. Hier wird mit Dosierungen gearbeitet, bei denen ein Chemiker, Biologe und Arzt einen Lachkrampf bekommt, wie das nun wirken soll. Aber es lässt sich nachweisen, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich wirkt und zwar auch "glaubensunabhängig". Ich selbst habe es als Skeptiker schon erlebt.
Muss man als glaubender Mensch so viel Angst vor fremdem Ideenreichtum haben?
Angst nicht, aber man muss die Wirkung von Esoterik nicht anerkennen, genausowenig wie man daran glauben muss, dass eine schwarze Katze die einem über den Weg läuft, je nach richtung, entweder Glück oder Pech bringt. Das ist einfach nur Humbug.
Nein. Etwas wirkt nachweislich oder es wirkt nicht und die Wirkung wird behauptet. Etwas kann wie gewollt wirken, und die Grundlagen sogar völlig verkehrt sein. Ich denke da immer an den Umstand, wie erfolgreich die Bauern in der Antike und im frühen Mittelalter landwirtschaftlich waren, obwohl sie völlig verkehrt glaubten, dass die Sonne sich um die Erde dreht.
Das ist eigentlich völlig gegen jede Erfahrung (nach dieser dreht sich die Sonne eben um die Erde), so dass man selbst als Empiriker ein Problem hat, sich nie sicher sein zu können, die Wahrheit zu haben. Aber was man feststellen kann, ist ob etwas klappt.
Ein Yogi ist ein sehr religiöser Mensch, er hat ein bestimmtes Weltbild und Gottesvorstellungen, aus diesen leitet er verschiedenes ab. So kann er z.B. seinen Pulschlag auf 2 Schläge pro Minute willentlich reduzieren, was aus medizinischer Sicht schlicht nicht möglich ist, bzw. war. Damit kann er sich drei bis vier Wochen einbuddeln lassen und überlebt. Verstehe zwar nicht, warum jemand jahrelang dafür übt, aber funktionieren tut es.
Solange jemand sein Wissen wirksam nutzen kann, passt es doch.... oder?
Yin und Yang sehe ich auf diese Art. Dieses Denken betont immer eine vernünftige Mitte. Und das kann man gerade in Bezug auf menschliches Verhalten gut nachvollziehen. Man kann z.B. engagiert sein, man kann aber auch so engagiert sein, dass es schon fanatisch ist, oder einen sogar selbst schädigt. Menschliches Leben ist immer eine Frage der Ausgewogenheit.