Islam-- eine Religion des Friedens?

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sven23
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#241 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von sven23 » Fr 13. Mär 2015, 09:38

Was einen skeptisch stimmt, ist die Tatsache, daß auch "moderne" und liberale Imame eine Reformation des Islam, bzw. des Koran nicht für nötig halten.
So können gewalttätige Islamisten sich immer wieder auf die Schriftgrundlagen berufen.
Mit einer Reform der Schriften könnte der friedliche Islam eine saubere Trennlinie ziehen zum radikalen Islamismus. Warum man das nicht will, weiß wohl nur Allah. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#242 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von closs » Fr 13. Mär 2015, 09:53

sven23 hat geschrieben:Mit einer Reform der Schriften könnte der friedliche Islam eine saubere Trennlinie ziehen zum radikalen Islamismus.
Hat er das nicht bereits dadurch gemacht, dass er den Islam friedlich auslegt? - Was konkret müsste aus Deiner Sicht passieren?

Pluto
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#243 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Mär 2015, 10:10

closs hat geschrieben:Hat er das nicht bereits dadurch gemacht, dass er den Islam friedlich auslegt? - Was konkret müsste aus Deiner Sicht passieren?
Den Islam friedlich auslegen ist eine eher passive Tat.
Was geschehen müsste, ist ein Aufstand der friedlichen Kräfte gegen die radikalen Kräfte in den eigenen Reihen.
Konkret: Ich vermisse flächendeckende Proteste gegen den Islamismus aus den Reihen der friedlichen Moslems.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#244 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von closs » Fr 13. Mär 2015, 10:39

Pluto hat geschrieben: Ich vermisse flächendeckende Proteste gegen den Islamismus aus den Reihen der friedlichen Moslems.
Gut - das wäre ein Zeichen. - Aber solche Zeichen werden ja auch schon gesetzt - neulich war sowas in München (Christen/Juden/Moslems zusammen). - Ansonsten sind Moslems wahrscheinlich genauso demonstrations-faul wie Christen - sie sagen: "Das sind nicht wir", und fertig.

Und immer wieder: Hast Du in Deutschland schon mal Demonstrationen für Demokratie zur Abgrenzung von anderen, die sich auch demokratisch nennen (Nord-Korea, in Afrika, etc), erlebt. Da wäre eher die Reaktion: "Was fällt Euch ein, von uns ein Zeichen zu erwarten. Das sind wir doch nicht." - Das klingt alles etwas nach Kosmetik.

Im übrigen: Der weltweite Islam radikalisiert sich natürlich. Da sind momentan Aufarbeitungen der eigenen Vergangenheit (Protektorat/Kolonie/westliche Unterdrückung/etc.) im Gange, die hinzielen zu einer eigenen Identität ("Wir sind auch wer") - mit dem Islam als Identifikations-Größe. - Das wird nach meiner Einschätzung auch noch wesnetlich schlimmer werden - der Kessel ist unter Druck. - Um so wichtiger, dass wir in Europa die hiesigen Moslems integrieren.

DEN Islam gab es nie - selbst in der Geschichte Spaniens ist nachlesbar, dass man zwischen nahöstlichen und nordafrikanischen Moslems streng unterschieden hat - die einen waren den anderen fremd. - Also müssen wir dazu betragen, den europäischen Islam mitzugestalten und weiter in unsere freiheitliche Grundordnung zu integrieren - für den meisten Moslems bei uns ist das längst kein Thema mehr (die deutsch-sprechende Muslima mit deutschen Freundinnen und Kopftuch ist keine Ausnahme).

Pluto
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#245 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Mär 2015, 10:56

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Ich vermisse flächendeckende Proteste gegen den Islamismus aus den Reihen der friedlichen Moslems.
Gut - das wäre ein Zeichen. - Aber solche Zeichen werden ja auch schon gesetzt - neulich war sowas in München (Christen/Juden/Moslems zusammen). - Ansonsten sind Moslems wahrscheinlich genauso demonstrations-faul wie Christen - sie sagen: "Das sind nicht wir", und fertig.
Ich erwarte so was wie eine "Pegida" der Moslems, und zwar nicht in München, Dresden, Berlin oder Paris, sondern in Riadh, Abu Dhabi oder Jakarta.

closs hat geschrieben:Im übrigen: Der weltweite Islam radikalisiert sich natürlich. Da sind momentan Aufarbeitungen der eigenen Vergangenheit (Protektorat/Kolonie/westliche Unterdrückung/etc.) im Gange, die hinzielen zu einer eigenen Identität ("Wir sind auch wer") - mit dem Islam als Identifikations-Größe.
Stimmt. Tatsache ist, anstatt Friede wird dort Unterdrückung und Zerstörung von allem was andersgläubig ist, gepredigt.

closs hat geschrieben:DEN Islam gab es nie
Ist schon klar. Die meisten in Deutschland lebenden Moslems gehören auch einer friedlichen Minderheit des Islam an. Die Türkei war noch nie eine Kolonie sondern ein großes Imperium. Dennoch scheint sich dort unter der gegenwärtigen Regierung so was wie ein Trend in Richtung konservativem Glauben durchzusetzen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#246 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von closs » Fr 13. Mär 2015, 11:16

Pluto hat geschrieben:Ich erwarte so was wie eine "Pegida" der Moslems, und zwar nicht in München, Dresden, Berlin oder Paris, sondern in Riadh, Abu Dhabi oder Jakarta.
Ach sooo. - Nein - das wäre Aufruf zum Selbstmord. Das geht in nicht-demokratischen Staaten nicht. - Der Islam dort ist wirklich fundamentalistisch (Ausnahme Jakarta?).

Pluto hat geschrieben: Tatsache ist, anstatt Friede wird dort Unterdrückung und Zerstörung von allem was andersgläubig ist, gepredigt.
Das auch wieder nicht. - Nicht einmal Saudi-Arabien ist wie IS - die Saudis akzeptieren Nicht-Moslems, allerdings nicht abgefallene Moslems. - Die sollten besser das Land verlassen.

Pluto hat geschrieben:Dennoch scheint sich dort unter der gegenwärtigen Regierung so was wie ein Trend in Richtung konservativem Glauben durchzusetzen.
Wenn es um eine Werte-Stabilisierung gegenüber westlicher Dekadenz ginge, wäre das akzeptabel. - Wenn es um eine Abkehr von Demokratie ginge, wäre es nicht akzeptabel.

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#247 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Mär 2015, 11:44

closs hat geschrieben:Der Islam dort ist wirklich fundamentalistisch (Ausnahme Jakarta?).
Nee... Jakarta, die Hauptstadt von Indonesien ist da keine Ausnahme.

Es ist erschreckend, zu erfahren, dass die Prediger und Imame in deutschen Moscheen aus solchen fundamentalistischen Ländern kommen.
Grund: es gibt noch keine ausgebildeten Islame in Deutschland.
[ Quelle: Menschen bei Maischberger ]

Pluto hat geschrieben:die Saudis akzeptieren Nicht-Moslems, allerdings nicht abgefallene Moslems.
Saudi Arabien akzeptiert Nicht-Moslems NUR als Geschäftspartner. Als Geschäftsmann bekommt ein Visa für sich, aber den Ehefrauen dieser Geschäftsleute, wird die Einreise verweigert.

closs hat geschrieben: Wenn es um eine Abkehr von Demokratie ginge, wäre es nicht akzeptabel.
Wenn man die gegenwärtige Stoßrichtung der türkischen Regierung in Ankara beobachtet, so ist ein deutlicher Hang zur Verschmelzung von Staat und Religion zu beobachten. Sehr ungewöhnlich für einen NATO-Staat der dazu noch Mitglied einer laizistisch orientierten EU werden möchte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#248 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von closs » Fr 13. Mär 2015, 12:21

Pluto hat geschrieben:Es ist erschreckend, zu erfahren, dass die Prediger und Imame in deutschen Moscheen aus solchen fundamentalistischen Ländern kommen.
Ist das so? Nicht aus der Türkei? Lassen sich türkische Moslems von arabischen/indonesischen Imamem belehren? - In welcher Sprache denn? - Das kommt mir komisch vor.

Pluto hat geschrieben:Wenn man die gegenwärtige Stoßrichtung der türkischen Regierung in Ankara beobachtet, so ist ein deutlicher Hang zur Verschmelzung von Staat und Religion zu beobachten.
Ja - da gibt es eine gewisse Putinisierung - nur mit anderen inhaltlichen Vorzeichen.

Aber auch hier wieder (*an die eigene Nase fass*): Wie kann es sein, dass westliche Demokratie abgewählt wird? Putin hat eine Zustimmung von ca. 80% - das sagen auch Menschenrechts.Organisationen (also neutrale Quellen). - Das sollte dem Westen zu denken geben.

Ob Putinisierung bzw. Islamisierung (= Tendenz zum Absolutismus) hätte aus meiner Sicht keine Chance, wenn der Westen nicht wertemäßig versagt hätte.

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#249 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von Scrypt0n » Fr 13. Mär 2015, 12:29

closs hat geschrieben:Das kommt mir komisch vor.
Das macht nichts; einmal mehr zeigt sich hier nur, dass du dich besser informieren solltest... o.O

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#250 Re: Islam-- eine Religion des Friedens?

Beitrag von closs » Fr 13. Mär 2015, 12:34

Scrypt0n hat geschrieben: dass du dich besser informieren solltest
Dann beantworte mal meine Frage:
closs hat geschrieben: Lassen sich türkische Moslems von arabischen/indonesischen Imamem belehren? - In welcher Sprache denn?

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