Humoralpathologie in der Alternativmedizin

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sven23
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#141 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von sven23 » Do 12. Mär 2015, 15:59

closs hat geschrieben:Funktioniert da etwas? - Wenn ja, gehe ich morgen zum Astrologen.
Wenn einem das Globuli-Niveau ausreicht, "funktioniert" auch das. Man muß nur kräftig genug schütteln, damit aus Koinzidenz Kausalität wird. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#142 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Do 12. Mär 2015, 16:02

sven23 hat geschrieben:Wenn einem das Globuli-Niveau ausreicht, "funktioniert" auch das.
Es geht hier nicht um HP - es geht darum, dass Realität unabhängig davon funzt, ob sie kausal erklärt ist oder nicht.

Pluto
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#143 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 18:02

closs hat geschrieben:...es geht darum, dass Realität unabhängig davon funzt, ob sie kausal erklärt ist oder nicht.
So abgeschwächt klingt das jetzt arg nach Tautologie. :lol:

Im ernst...
Realität muss sich doch irgendwie bemerkbar machen so dass wir sie auch verstehen können, sonst können wir sie nicht als Realität anerkennen.
Das heißt, sie muss irgendwie modelierbar und überprüfbar sein, sonst ist es doch keine wirkliche Realität.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#144 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Do 12. Mär 2015, 19:13

Pluto hat geschrieben:Realität muss sich doch irgendwie bemerkbar machen so dass wir sie auch verstehen können, sonst können wir sie nicht als Realität anerkennen.
Das ist strenggenommen absoluter Quatsch - denn damit sagst Du: "Realität ist eine abhängige Größe von Wahrnehmung". - Bei der QM gibt es solche Fälle - aber nicht im normalen Leben (Ausnahme: Solipsismus).

Der Gegenentwurf:
Es gibt Realität, dessen wahrnehmbarer Teil sich aus unserer Sicht wahrnehmbar macht. - Von diesem Teil wiederum können wir einen Teil kausal verstehen. - Du kannst doch der Realität nicht vorschreiben, für uns erklärbar zu sein - das wäre Anthropozentrismus pur. Es geht nicht, dass man einerseits darauf hinweist, dass es Milliarden(?) an Milchstraßen gibt, und andererseits darauf besteht, dass sich alle Realität bei uns bemerkbar macht.

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#145 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 19:22

closs hat geschrieben:Das ist strenggenommen absoluter Quatsch - denn damit sagst Du: "Realität ist eine abhängige Größe von Wahrnehmung". - Bei der QM gibt es solche Fälle - aber nicht im normalen Leben (Ausnahme: Solipsismus).
Wahrnehmung, lieber closs, ist doch das einzige was wir haben.

closs hat geschrieben:Du kannst doch der Realität nicht vorschreiben, für uns erklärbar zu sein
Das tut doch Keiner.
Um aber Realität zu erkennen, bedarf es der Wahrnehmung, sonst gleitet letztlich unsere Erkenntis in die Märchenwelt der Fantasie ab, wo sich Elfen, Feen, Dämonen und Teufel tummeln.
Das ist nicht MEINE Welt.

closs hat geschrieben:Es geht nicht, dass man einerseits darauf hinweist, dass es Milliarden(?) an Milchstraßen gibt, und andererseits darauf besteht, dass sich alle Realität bei uns bemerkbar macht.
Aber, aber... Ich bestehe doch nicht darauf.
Ich weise doch nur daraufhin, dass wir das was wir als Realität bezeichnen, nur als Solche erkennen können, denn wir besitzen nur unsere Wahrnehmung um Ralität von Fantasie zu unterscheiden.
Vor allem was wir nicht erkennen, sind wir im Interesse der intellektuellen Redlichkeit verpflichtet innezuhalten, und zu sagen, "ich weiß es nicht".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#146 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Anton B. » Do 12. Mär 2015, 19:30

closs hat geschrieben:Es gibt Realität, dessen wahrnehmbarer Teil sich aus unserer Sicht wahrnehmbar macht.
Hört sich nach akuter Intoxikation durch Missbrauch des Realitätsbegriffs an. Eine Entzugstherapie wäre dringend angeraten.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#147 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Do 12. Mär 2015, 19:41

Pluto hat geschrieben:Wahrnehmung, lieber closs, ist doch das einzige was wir haben.
Natürlich - aber woher nehmen wir die Chuzpe zu glauben (!), dass damit jegliche Realität wahrnehmbar wäre?

Pluto hat geschrieben:Um aber Realität zu erkenne, bedarf es der Wahrnehmung, sonst gleitet letztlich unsere Erkenntis in die Märchenwelt der Fantasie ab, wo sich Elfen, Feen, Dämonen und Teufel tummeln.
Keiner erwartet doch, dass man so tun solle, als könne man Nicht-Wahrnehmbares wahrnehmen. - Dann sagt man eben: "Es gibt plausible Gründe, dass es da oder da Realität gibt, die ich aber mit meinen 5 Sinnen nicht wahrnehmen kann (bzw. die naturwissenschaftlich nicht wahrnehmbar sind).

Pluto hat geschrieben:Vor allem was wir nicht erkennen, sind wir im Interesse der intellektuellen Redlichkeit verpflichtet innezuhalten, und zu sagen, "ich weiß es nicht".
Das ist ok - deshalb spricht man ja von "Glaube". - "Glaube" ist Ausdruck einer persönlichen Gewissheit in Bezug auf eine Realität, die nicht naturwissenschaftlich wahrnehmbar ist. - Das es auch noch das Wort "Erfahrungs-Wissen" gibt, hat sprachliche Gründe - in der Alltags-Sprache bedeutet "Wissen" etwas anderes als innerhalb der naturwissenschaftlichen Methodik.

Anton B. hat geschrieben:Eine Entzugstherapie wäre dringend angeraten.
Schwierig. - Solange der Eindruck erweckt wird, nur das könne der Fall sein, was für uns (!) wahrnehmbar ist, ziehe ich den ontologischen Ansatz vor: "Das, was "ist", "ist" unabhängig von uns".

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#148 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 20:01

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wahrnehmung, lieber closs, ist doch das einzige was wir haben.
Natürlich - aber woher nehmen wir die Chuzpe zu glauben (!), dass damit jegliche Realität wahrnehmbar wäre?
Wer tut denn so was?
Es gibt sicherlich noch Vieles in der Welt was noch unentdeckt ist.
Wichtig ist aber das angewendete Unterschiedungskriterium, um zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden.

closs hat geschrieben:Dann sagt man eben: "Es gibt plausible Gründe, dass es da oder da Realität gibt, die ich aber mit meinen 5 Sinnen nicht wahrnehmen kann (bzw. die naturwissenschaftlich nicht wahrnehmbar sind).
plausible Gründe? — Wie definiert man diesen Begriff rational?

closs hat geschrieben:deshalb spricht man ja von "Glaube". - "Glaube" ist Ausdruck einer persönlichen Gewissheit in Bezug auf eine Realität, die nicht naturwissenschaftlich wahrnehmbar ist. - Das es auch noch das Wort "Erfahrungs-Wissen" gibt, hat sprachliche Gründe - in der Alltags-Sprache bedeutet "Wissen" etwas anderes als innerhalb der naturwissenschaftlichen Methodik.
Immer wieder.... Glaube und Erfahrung sind stringent betrachtet nicht mit Wissen gleixhzusetzen.

closs hat geschrieben:Solange der Eindruck erweckt wird, nur das könne der Fall sein, was für uns (!) wahrnehmbar ist, ziehe ich den ontologischen Ansatz vor: "Das, was "ist", "ist" unabhängig von uns".
Dass dies möglich ist kann durchas richtig sein, aber man sollte daraus keine Gewissheit machen. Deshalb ist der epistemologische Ansatz dem Ontologischen vorzuziehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#149 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Do 12. Mär 2015, 20:12

Pluto hat geschrieben:Wichtig ist aber das angewendete Unterschiedungskriterium, um zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden.
Moment: Dieses Kriterium ist dazu da, Realität sicher von Fantasie zu unterscheiden - was aber überhaupt nicht heisst, dass das, was nicht sicher von Fantasie unterscheidbar ist, Fantasie wäre. - Mit anderen Worten: Es kann auch Realität geben, die methodisch nicht sicher von Fantasie unterscheidbar ist.

Pluto hat geschrieben:Wie definiert man diesen Begriff rational?
Per Logik/Ontologie/persönliche Erfahrung. - Das Ergebnis ist damit immer noch nicht sicher, aber eben plausibel.

Pluto hat geschrieben:Glaube und Erfahrung sind stringent betrachtet nicht mit Wissen gleixhzusetzen.
Im naturwissenschaftlichen Sinne ist das ja richtig - das wurde nie angezweifelt. - Wobei die Naturwissenschaft offensichtlich NICHT anerkennt, dass ihr "Wissen" definiert ist durch ihr System - System-Wissen eben.

Pluto hat geschrieben:aber man sollte daraus keine Gewissheit machen
Man soll kein Wissen im naturwissenschaftlichen Sinne machen - das ist unbenommen. - "Gewissheit" kann es schon sein.

Pluto
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#150 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 20:25

closs hat geschrieben: Es kann auch Realität geben, die methodisch nicht sicher von Fantasie unterscheidbar ist.
Woher willst du das denn wissen?

closs hat geschrieben:Das Ergebnis ist damit immer noch nicht sicher, aber eben plausibel.
Nach welchen rationalen Kriterien kann etwas "plausibel" sein?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Glaube und Erfahrung sind stringent betrachtet nicht mit Wissen gleichzusetzen.
Im naturwissenschaftlichen Sinne ist das ja richtig - das wurde nie angezweifelt. - Wobei die Naturwissenschaft offensichtlich NICHT anerkennt, dass ihr "Wissen" definiert ist durch ihr System - System-Wissen eben.
Welche Gründe gibt es, an mehr als ein System zu glauben?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:aber man sollte daraus keine Gewissheit machen
Man soll kein Wissen im naturwissenschaftlichen Sinne machen - das ist unbenommen. - "Gewissheit" kann es schon sein.
Ich verstehe nicht woher diese Sicherheit kommen kann.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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