Meister Eckhart hat geschrieben:Sich selbst (auf)opfern und "Mitgefühl für andere" fallen bei mir auch unter Eigennutz.
Da würde ich differenzieren zwischen 1. Menschen mit einem Helfersyndrom-- die ihr Selbstwertgefühl aus der Notlage anderer beziehen, indem sie, auch ungefragt, ihre "Hilfe" aufdrängen und ihr Opfer in Abhängigkeit bringen/halten und letztlich kontrollieren (wollen)- und 2. den Demütigen, den Mitfühlenden, bei denen das Bedürfnis zu helfen wirklich aus einem lauteren Herzen kommt, und die auch keine "Gegenleistung" erwarten oder sich irgendwelche Vorteile "erarbeiten" wollen, noch nicht einmal Pluspunkte bei Gott.
Das Argument mit der Evolution... Eigennutz zum Zwecke des Überlebens der menschlichen Rasse.... halte ich für Fug, sorry. Weil Menschen von Natur aus Egoisten sind, die normalerweise nicht weiter denken als bis zum nächsten Genuß.
Nach mir die Sintflut....
Denn ICH will mich opfern/dienen für das Wohl der anderen, weil XY (ICH dem Gemeinwohl dienen will, ich Anerkennung will, weil ICH MEINE VORSTELLUNG von einem guten Menschen verwirklichen will, etc......was auch immer......
Diese Beschreibung trifft auf die Gutmenschen mit dem Helfersyndrom zu. Den Einfältigen ist es letztlich egal, was andere von ihnen denken und ob sie die Welt nachhaltig verbessern werden durch diesen speziellen Einsatz. Sie sehen nur die aktuelle Not und wollen lieben, trösten, verbinden, heilen...den
Jammer mildern. Und--- meist sind oder werden sie sich irgendwann der Unzulänglichkeit ihres Engagements bewußt und sind deswegen betrübt.
Diese "Einfältigen" müssen Acht geben, wie sie mit ihren Kräften haushalten. Denn weil sie selbst anständig sind und treu, setzen sie das Gleiche bei ihren Mitmenschen voraus und werden dann oftmals skrupellos ausgenützt.
jedenfalls tue ich etwas das MIR nützt oder ICH FÜR MICH WILL dass es anderen nützt).
"
Ich für
mich will..."?
Manchmal ist es einfach nur lästig und mühsam, und man würde lieber darauf verzichten.
Der Vorwurf "Heuchelei" trifft aber nur
dann zu, wenn jemand eine Rolle spielt, die nicht mit der Realität übereinstimmt und etwa Begeisterung markiert, die nicht empfindet.
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Es kommt ja öfter vor, dass man Aufgaben erledigen muß, die man nicht mag. Wie schafft man es, geradlinig (reinen Herzens) zu bleiben und nicht zu lügen?
--Man tut die Arbeit und nimmt kein Blatt vor den Mund: "Es k..... mich an...., aber ich mache es trotzdem!"
--Man
überwindet sich und
identifiziert sich mit der Aufgabe; betrachtet sie als Herausforderung, die man erfolgreich bewältigen will (= Eigennutz

, aber nur als Brücke, um zusätzlichen Stress durch Kräfte zehrende, negative Emotionen zu reduzieren).
Ich denke mal, Jesus ist den letzteren Weg gegangen. Er
wollte eigentlich nicht den Kelch trinken, aber Er nahm die Herausforderung an und ging ehrenvoll hindurch. DAS ist WAHRE Größe.
LG