Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntnis

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#11 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Pluto » Mo 9. Mär 2015, 18:48

closs hat geschrieben:Naturwissenschaftler sollten aber wissen, dass ihr System nur EIN System ist.
Ich denke dieses Denken in "Systemen" ist eher ein frommer Wunsch der spirituellen Fraktion.

closs hat geschrieben:Glaubens-Erkenntnisse sollten nicht gegen naturwissenschaftliche Erkenntnisse gesetzt werden
Glaubens-Erkenntnisse...?
Das ist für mich bestenfalls ein Oxymoron.
Es suggeriert IMO die ideologische Haltung, dass es überhaupt möglich sein soll, aus Glauben heraus, Erkenntnisse zu gewinnen.

closs hat geschrieben:Naturwissenschaft kann disziplin-gemäß keine Aussagen über spirituelle Frage machen - als dem ebenfalls nicht entgegensetzen.
Naturwissenschaftler wollen gar keine Aussagen zu spirituellen Frage machen. Sie sind vielmehr Ignostiker auf der Suche nach der Wahrheit der Welt.
(Ignostizismus = grundsätzliches Desinteresse an spirituellen Fragen)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#12 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von closs » Mo 9. Mär 2015, 20:18

Pluto hat geschrieben:Ich denke dieses Denken in "Systemen" ist eher ein frommer Wunsch der spirituellen Fraktion.
Nein - das ist eine nüchterne Feststellung. - Die Alternative wäre: Naturwissenschaftliche Wahrnehmung ist die einzige.

Pluto hat geschrieben:Das ist für mich bestenfalls ein Oxymoron.
Überhaupt nicht - persönliche Erkenntnisse in Bezug auf sich selbst sind üblicherweise nicht naturwissenschaftlicher Natur.

Pluto hat geschrieben: Sie sind vielmehr Ignostiker auf der Suche nach der Wahrheit der Welt.
Nach der Wahrheit der naturalistischen Welt.

JackSparrow
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#13 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von JackSparrow » Mo 9. Mär 2015, 23:21

closs hat geschrieben:Glaubens-Erkenntnisse sollten nicht gegen naturwissenschaftliche Erkenntnisse gesetzt werden
Die kann man gegen gar nichts setzen. Der Sinn einer solchen Glaubenserkenntnis besteht ja gerade darin, dass man immer recht hat.

Pluto
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#14 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Pluto » Di 10. Mär 2015, 00:01

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich denke dieses Denken in "Systemen" ist eher ein frommer Wunsch der spirituellen Fraktion.
Nein - das ist eine nüchterne Feststellung. - Die Alternative wäre: Naturwissenschaftliche Wahrnehmung ist die einzige.
Wie auch immer.
Die Unterteilung in Systemen geschieht auf völlig willkürlicher, nicht nachvollziehbarer Basis.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ist für mich bestenfalls ein Oxymoron.
Überhaupt nicht - persönliche Erkenntnisse in Bezug auf sich selbst sind üblicherweise nicht naturwissenschaftlicher Natur.
Immer dasselbe.
Es wird die Existenz des Übernatürlichen behauptet. Fragt man nach Belegen, werden Keine definiert. Es bleibt also bei der Vermutung.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Sie sind vielmehr Ignostiker auf der Suche nach der Wahrheit der Welt.
Nach der Wahrheit der naturalistischen Welt.
Wie gesagt, das ist eine völlig willkürliche Unterteilung. (s.o.)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#15 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von closs » Di 10. Mär 2015, 00:31

Pluto hat geschrieben:Die Unterteilung in Systemen geschieht auf völlig willkürlicher, nicht nachvollziehbarer Basis.
Wieso das? - Es ist doch einfach, ein induktiv begründendes System (aus Sicht der Wissenschaft) von einem deduktiv begründetem System (hier: aus Sicht eines definierten Gottes) zu unterscheiden?

Pluto hat geschrieben:Es wird die Existenz des Übernatürlichen behauptet.
Soweit sind noch gar nicht - auch ein Arzt oder eine Mutter ticken nach Erfahrungs-Erkenntnis.

Der nächste Punkt (wenn wir schon von Übernatürlichem sprechen): Es ist ein Kategorie-Fehler, wenn man ein als übernatürlich gesetztes System über Belege eines naturalistischen Systems bemisst.

Pluto
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#16 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Pluto » Di 10. Mär 2015, 00:34

closs hat geschrieben:Es ist doch einfach, ein induktiv begründendes System (aus Sicht der Wissenschaft) von einem deduktiv begründetem System (hier: aus Sicht eines definierten Gottes) zu unterscheiden?
Nach welchen objektiven Kriterien willst du das unterscheiden?

closs hat geschrieben:Der nächste Punkt (wenn wir schon von Übernatürlichem sprechen): Es ist ein Kategorie-Fehler, wenn man ein als übernatürlich gesetztes System über Belege eines naturalistischen Systems bemisst.
Wenn das Übernatürliche mehr als eine Vermutung wäre, hättest du Recht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#17 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von closs » Di 10. Mär 2015, 00:41

Pluto hat geschrieben:Nach welchen objektiven Kriterien willst du das unterscheiden?
Definition "Wissenschaft" - Definition "Gott". - Alles andere sind Folgen davon.

Pluto hat geschrieben:Wenn das Übernatürliche mehr als eine Vermutung wäre, hättest du Recht.
Bis es intersubjektiv erkannt ist, müssen wir trotzdem damit umgehen. - Das geht nur mit persönlicher Erkenntnis durch Erfahrung.

Man kann die Welt nicht davon abhängig machen, ob sie wissenschaftlich ergründet ist.

Samantha

#18 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Samantha » Di 10. Mär 2015, 01:13

Pluto hat geschrieben:Es wird die Existenz des Übernatürlichen behauptet. Fragt man nach Belegen, werden Keine definiert. Es bleibt also bei der Vermutung.
Es ist mehr als eine bloße Vermutung. Gibt es Gott, Engel, Wunder oder ein Reich im Himmel? Wir wissen es nicht, weil wir keine Beweise haben. Trotzdem gibt es Hinweise - Unerklärliches, Geheimnisvolles, Unendlichkeit, unbeantwortete Fragen nach dem Anfang allen Lebens, Hoffnung (nicht Illusion, die gibt es auch in der realen Welt ohne Gott), Gedanken und immer wieder neues Wissen, das von uns erfasst wird.

Der Wunsch nach mehr oder Sinn ist doch auch Hinweis, dass etwas Übernatürliches existiert. Warum sollte ein Mensch so illusorisch sein, wenn nichts da ist? Ist er etwa krank im Geist?

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#19 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Scrypt0n » Di 10. Mär 2015, 12:59

closs hat geschrieben:s muss klar sein, dass beide Felder (die natürliche Welt und die geistige Welt) verschiedene Kategorien sind
Dass der Geist - also unser Bewusstsein, unser ich - KEINE Kategorie der Naturwissenschaft sein soll, postulierst du lediglich unentwegt; das macht die Behauptung aber doch nicht richtiger.

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#20 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Scrypt0n » Di 10. Mär 2015, 13:01

Samantha hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es wird die Existenz des Übernatürlichen behauptet. Fragt man nach Belegen, werden Keine definiert. Es bleibt also bei der Vermutung.
Es ist mehr als eine bloße Vermutung.
Nein; der Unterschied ist einzig die subjektive Überzeutung dieser Vermutung - doch gleibt es trotzdem eine Vermutung.

Samantha hat geschrieben:Gibt es Gott, Engel, Wunder oder ein Reich im Himmel? Wir wissen es nicht, weil wir keine Beweise haben.
Die Wahrscheinlichkeit ist wohl verschwindend gering.

Samantha hat geschrieben:Trotzdem gibt es Hinweise
Welche Hinweise wären das denn?
Oder sind das nur weitere Glaubensaspekte? ^_-

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