Homöopathie III

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sven23
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#301 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Di 3. Mär 2015, 07:03

closs hat geschrieben:Das ist schwierig - zumal selbst dann die HP-Medikation vollkommen unterschiedlich sein könnte. Das ist ja eines der Probleme: Hochpotenzen kann man nicht randomisieren..
Ausreden, die Typisierung findet vor der Randomisierung statt. Zudem kann jedes individuell zugeschnittene Globuli verabreicht werden in welche Potenz auch immer. Spielt für das Ergebnis keine Rolle.

closs hat geschrieben: Gut - immerhin steht "Arzneimittel" drauf.
Das ist Etikettenschwindel.
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sven23
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#302 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Di 3. Mär 2015, 07:08

closs hat geschrieben:Wahrscheinlich nicht. - Stell Dir mal vor, nur jeder 10. gleicher Diagnose würde das zu testende Mittel bekommen. - Dann braucht man 1000 Leute, um eine Testgruppe von 100 Leuten zu kriegen - aufgeteilt in Medikamenten- und Placebo-Gruppe wären das 2 Gruppen a 50 Leute. - Aber krieg erstmal 1000 Leute zusammen, die gleichzeitig dieselbe Diagnose haben - das ist wahrscheinlich nur in einem Großklinikum möglich - oder man zieht's über einige Jahre, dass man Einzelfälle addiert.
.

Quatsch mit Soße. Außer closs fordern so was nicht mal die sog. HP-Experten.
Eine Studie für Globuli kann genau so durchgeführt werden wie jede andere Studie auch. Ob einem dann die Ergebnisse der Studie gefallen oder nicht, ist eine ganz andere Frage.
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closs
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#303 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Di 3. Mär 2015, 09:24

sven23 hat geschrieben:Eine Studie für Globuli kann genau so durchgeführt werden wie jede andere Studie auch.
Nachfrage: Ist es richtig, dass man für eine Studie eine Gruppe mit gleicher Indikation und gleicher Medikation braucht?

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#304 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Di 3. Mär 2015, 09:29

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eine Studie für Globuli kann genau so durchgeführt werden wie jede andere Studie auch.
Nachfrage: Ist es richtig, dass man für eine Studie eine Gruppe mit gleicher Indikation und gleicher Medikation braucht?
Selbstverständlich. Die Patienten werden dazu ausgesucht.
Deshalb muss man das Krankheitsbild auch etwas genauer definieren als bloß Gastritis ("Mama, ich habe heute Bauchweh").
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#305 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Di 3. Mär 2015, 09:54

Pluto hat geschrieben:Deshalb muss man das Krankheitsbild auch etwas genauer definieren als bloß Gastritis
Das ist klar - das machen Ärzte eigentlich auch, sollte man meinen.

Pluto hat geschrieben:Selbstverständlich. Die Patienten werden dazu ausgesucht.
Siehst Du - und da gibt es zwei objektive Probleme:

1. Was ist Heilung?
Schulmedizinisch ist - platt gesagt - , wenn ein Zustand nach 3 Tagen deutlich besser ist. - HP-mäßig kann Heilung sein, wenn eine Krankheit in ihrem Verlauf so begleitet wird, dass es möglichste keine Rezidive bzw. keine ganz anderen Folgekrankheiten aufgrund einer nicht richtig ausgeheilten (= durch unterdrückende Ausheilung) auftauchen. - Das heisst: "Erfolgreich" ist in beiden Fällen etwas ganz anderes - wie will man das in einer Studie messen?

2. Hochpotenzen
Hier gibt es keine feste Zuordnung "KRankheitsbild x = Medikament y" - will heißen: Von 20 Menschen mit gleichen Krankheitsbild bekommen meinetwegen nur 2 dasselbe Medikament. - Man bräuchte als 200 Mennschen mit gleichem Krankheitsbild, um eine Gruppe von 20 Probanden zu haben. - Wo kriegt man diese 200 Menschen gleichzeitig her?

Mich würde interessieren, ob es schon einmal Studien gab, die 1) und 2) berücksichtigt haben. - Ich vermute: Eher nein.

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sven23
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#306 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Di 3. Mär 2015, 12:06

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eine Studie für Globuli kann genau so durchgeführt werden wie jede andere Studie auch.
Nachfrage: Ist es richtig, dass man für eine Studie eine Gruppe mit gleicher Indikation und gleicher Medikation braucht?

Die Krankheit sollte schon dieselbe sein. :lol:
Testet man Medikament versus Globuli, so dürfen sich die Globuli (großes Zugeständnis) so weit wie man es für nötig hält auf den individuellen Patienten einstellen. Am Placebocharakter ändert das aber nichts.
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#307 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Di 3. Mär 2015, 12:14

sven23 hat geschrieben:Testet man Medikament versus Globuli, so dürfen sich die Globuli (großes Zugeständnis) so weit wie man es für nötig hält auf den individuellen Patienten einstellen.
Das ist schon mal gut. - Jetzt käme noch die Frage: "Was ist Heilung bei HP und bei Allo?"

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#308 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Di 3. Mär 2015, 12:16

closs hat geschrieben:1. Was ist Heilung?
Schulmedizinisch ist - platt gesagt - , wenn ein Zustand nach 3 Tagen deutlich besser ist. - HP-mäßig kann Heilung sein, wenn eine Krankheit in ihrem Verlauf so begleitet wird, dass es möglichste keine Rezidive bzw. keine ganz anderen Folgekrankheiten aufgrund einer nicht richtig ausgeheilten (= durch unterdrückende Ausheilung) auftauchen. - Das heisst: "Erfolgreich" ist in beiden Fällen etwas ganz anderes - wie will man das in einer Studie messen?.

Überlass das doch den HP-Fachleuten, die solche Studien durchführen. :roll:

closs hat geschrieben: Mich würde interessieren, ob es schon einmal Studien gab, die 1) und 2) berücksichtigt haben. - Ich vermute: Eher nein.

Traust du selbst den HP-Fachleuten nicht zu, eine Studie korrekt durchführen zu können?

Im übrigen habe ich schon etliche Studien angeführt, die alles mögliche kombiniert haben (Individualtherapie, Komplextherapie usw.)
Nur die Therapien, die die therapeutische Zuwendung mit einschlossen, konnten bessere Ergebnisse als Placebos erreichen.
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#309 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Di 3. Mär 2015, 12:19

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Testet man Medikament versus Globuli, so dürfen sich die Globuli (großes Zugeständnis) so weit wie man es für nötig hält auf den individuellen Patienten einstellen.
Das ist schon mal gut. - Jetzt käme noch die Frage: "Was ist Heilung bei HP und bei Allo?"

Plump gesagt: wenn man wieder gesund ist. :lol:
Aber bei chronischen Krankheiten kann man oft nicht von echter Heilung sprechen, höchstens von einer Milderung der Beschwerden, egal womit behandelt wird.
Deshalb ist es hier sinnvoll, die Gruppen miteinander zu vergleichen, sprich: wer bringt das bessere Ergebnis?
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#310 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt0n » Di 3. Mär 2015, 14:22

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Es gibt keine Institution, die dieses Etikett vergibt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man beliebig über das Wort "Arzneimittel" verfügen kann.
Nun: Dann entspricht deine "Vorstellung" eben nicht den Tatsachen.
Deine Vorstellung ist somit zu verwerfen.

Selbstverständlich - unabhängig von deinen Vorstellungen - bleibt es dabei: Pharmazeutische Medikamente bedarf es jedoch einer Zulassung durch eine amtliche Arzneimittelprüfung, damit es als Arzneimittel verkauft werden darf.

Bist du eigentlich blind oder nur selten naiv? Dein toter Gaul wird nicht mehr lebendiger...
Sind die Homöopathen der Meinung, ihr Mittel würde wirken, dann kann es (als Arzneimittel in der Apotheke!) verkauft werden.
Ebenso gut könnten sie meinen, Placebos oder Zucker würde wirken; es ist schlicht unbegründet und damit unerheblich.

Deine Behauptung einer Arzneimittelprüfung, durch welche diese gehen müssen ist weiterhin schlicht absurd und falsch. Diese besteht - gesetzlich auch vorgeschrieben - nur bei pharmezeutischen Mitteln und kann nur durch aufwendige und höchst kostspielige Tests und Studien zum Ergebniss führen, um zugelassen zu werden.

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