Ganz verstehe ich das nicht.ThomasM hat geschrieben:Allerdings hast du mit deinem Axiom bereits das vorausgesetzt, was du folgern willst.
Mein Axiom (ist das überhaupt eine Axiom?) ist:
1.
Nicht alles ist Nichts, also gÃbt es Sein. - Dieses Sein "ist" (das klingt zwar nach Tautologie, aber ich weiss nicht, wie es anders sagen soll).
2.
Jetzt kommt die Wahrnehmungs-Ebene des Menschen: Was nehmen Thomas und Closs davon wahr? Dies kann Unterschiedliches sein. - Macht man es wissenschaftlich, ist diese Wahrnehmung objektiv, zeigt aber auch nur einen Teil dieses Seins.
3.
Was auch immer bei 2. rauskommt: Es beeinflusst nicht 1. - Man definiert also mit 2. nicht 1., sondern seine Wahrnehmung von 1.
4.
Jetzt käme ein echtes Axiom: Aus verschiedenen Gründen gilt als gesetzt, dass 2. und 1. wesensmäßig verbunden sind. - Somit ist davon auszugehen, dass die Wahrnehmung von 1. durch 2. authentisch ist - Ausnahmen gibt es bei Fehlwahrnehmungen.
Um es auf das Beispiel "rot" zu übertragen:
Es gibt ein Sein, das es Thomas ermöglicht, es als "rot" wahrzunehmen. Gleichzeitig ist es nicht ausgeschlossen, dass Closs es (ebenfalls authentisch) als grün wahrnimmt. - Beides sind also keine Fehlwahrnehmungen. - Es kann aber eine Fehlwahrnehmung sein, wenn es jemand als schwarz wahrnehmen würde (bspw. wenn er blind ist).
Um es auf das Beispiel "Gott" zu übertragen:
Es gibt ein Sein, das es Thomas ermöglicht, es Gott zu nennen und als "Mann mit Bart" wahrzunehmen. Gleichzeitig ist es nicht ausgeschlossen, dass Closs es (ebenfalls authentisch) als "Mann ohne Bart" wahrnimmt. - Beides sind also keine Fehlwahrnehmungen. - Es kann aber eine Fehlwahrnehmung sein, wenn jemand Gott als "Mann mit Bart" bezeichnet, dies aber nicht aus seinem Bewusstsein, sondern aufgrund von Konventionen wahrnimmt.
Der Unterschied zwischen 1. und 2.:
1. ist das prinzipiell vom Wesen her nicht Wahrnehmbare, 2. ist der Teil, der unserer Wahrnehmung als Seins-Offenbarung zugänglich ist (egal ob "rot" oder "Gott").
Kommst Du damit zurecht?