Pluto hat geschrieben:Spätestens wenn das Pferd tot ist, soll man bekanntlich absteigen.
Das ist das Ziel: Tests so anlegen, dass der Pferd nicht überleben kann und dann den Reiter empfehlen, abzusteigen.
Anton B. hat geschrieben:Eine Kernkompetenz von Naturwissenschaftlern liegt darin, komplexe Modelle zu analysieren, und daraus Beobachtungsvorhersagen zu generieren
Diese Kernkompetenz scheint aber bei HP noch nicht zum Einsatz gekommen zu sein. - Wo ist ein Test, der folgendes einbezieht:
a) Langzeit-Folgen von HP-Behandlung in Bezug auf Krankheits-Vita über Jahrzehnte und Mortilität
b) Berücksichtigung z.T. sehr unterschiedlicher Bewertung, was Heilung überhaupt ist (Fallbeispiel Otitis wurde angeführt)
c) da gäbe es noch einiges
Stell Dir mal folgendes vor: Aus Sicht der HP begleitet man eine Krankheit x (gilt nicht für alle Krankheiten) dabei, sich "auszuleben", so dass der Körper dadurch gereinigt wird. Folge davon soll sein, dass der Körper in Zukunft nicht auf manch andere Krankheit zurückgreifen muss, die dasselbe erledigen müsste, es jetzt aber nicht mehr braucht. - Das ist so in etwa die Philosophie der HP (ganz ohne Bewertung meinerseits). - Mit anderen Worten: Man müsste testen, welche andere Krankheiten durch HP vermieden wurden - wie soll das mit "normalen" Tests gehen?
In der Praxis sieht es dagegen so aus: Unmittelbarer Vergleich der Ausheilung der Krankheit x mit pharmakologischer und HP-Behandlung, wo die Schuldmedizin normalerweise vorne liegt - LOGISCH. - Daraus schließt man, dass HP nichts taugt - LOGISCH (der Test-Ansatz lässt doch gar nichts anderes zu). - Mit anderen Worten: Das komplexe Modell der HP (egal, ob es richtig oder falsch ist), ist durch die "normalen" Tests überhaupt nicht berücksichtigt.
Deshalb mein gebetsmühlenartig vorgetragener Hinweis: Die Wirkung von HP lässt sich nur in Bezug auf Krankheits-Vita über Jahrzehnte und Mortilität überprüfen. - Nun kann man ja sagen: "Sorry, das geht zu weit - da können wir keine Tests anbieten". - Voll ok. - Aber man kann nicht sagen, HP 'ist' widerlegt. Genau das passiert aber. - Im Grunde sind wir schon wieder im Komplex "Reduktionismus versus Holismus".
sven23 hat geschrieben:Wissenschaft wurde aus der Vernunft geboren, beide sind kein Widerspruch.
Stimmt schon - es gibt aber verschiedene Anwendungs-Gebiete der Vernunft. Und da kommen momentan nur die reduktionistisch fassbaren zum Zuge.
sven23 hat geschrieben:Dann müßtest du darlegen, warum Studienergebnisse nicht auf die Praxis übertragbar sein sollen.
Siehe meine Antwort an AntonB