Homöopathie III

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closs
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#161 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 28. Feb 2015, 14:11

Pluto hat geschrieben: Eine Kausalität ist aus solchen vagen Aussagen nicht gegeben.
Hart gesagt: Das interessiert ihn im wissenschaftlichen Sinn auch nicht: Wenn er bei Gastritis bei 100 Patienten das Mittel x gibt und 100 Mal nach 1 Woche die Gastritis weg ist, bezeichnet er dies auch ohne wissenschaftlichen Kausalitäts-Nachweis als Tatsache.

Pluto hat geschrieben:Das ist sicher richtg, denn wir leben in einer komplexen Welt.
Jetzt bringe diese Erkenntnis mal in unserer Diskussion unter!

Pluto hat geschrieben: Erst nach dem Suchtmittelverbot und der Reglementierung solcher Mittel durfte Cannabis nicht mehr verschrieben werden.
Das war nach ärztlicher Aussage NICHT der entscheidende Punkt: Jeder wusste zwar, dass es so ist, aber wissenschafts-offiziell war es NICHT nachgewiesen. - Seine Begründung: Da es verboten war, hat man auch keine Tests nach heutigen Standards gemacht.

closs
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#162 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 28. Feb 2015, 14:12

Pluto hat geschrieben:Ein guter Arzt fragt beim nächsten Besuch, ob die Tabletten gewirkt hätten.
Moment - streng genommen falsch. - Er müsste fragen, ob die Kopfschmerzen nachgelassen haben. - Denn er kann nicht wissen, ob sie wegen der Tabletten oder spontan nachgelassen haben.

Pluto
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#163 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Sa 28. Feb 2015, 14:24

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Eine Kausalität ist aus solchen vagen Aussagen nicht gegeben.
Hart gesagt: Das interessiert ihn im wissenschaftlichen Sinn auch nicht: Wenn er bei Gastritis bei 100 Patienten das Mittel x gibt und 100 Mal nach 1 Woche die Gastritis weg ist, bezeichnet er dies auch ohne wissenschaftlichen Kausalitäts-Nachweis als Tatsache.
Du scheinst eine gespaltene Sicht der Ärzteschaft zu haben. Einerseits sind sie an wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht interessiert, andererseits interessieren sie sich für Kausalität.
Eine solche Einstellung führt aber über kurz oder lang in die Beliebigkeit.

closs hat geschrieben:Das war nach ärztlicher Aussage NICHT der entscheidende Punkt: Jeder wusste zwar, dass es so ist, aber wissenschafts-offiziell war es NICHT nachgewiesen. - Seine Begründung: Da es verboten war, hat man auch keine Tests nach heutigen Standards gemacht.
Auch jener Arzt hat sich geirrt. Die Struktur und die Wirkunsweise von Cannabis wurde in den 70-er Jahren sehr eingehend erforscht. Der Wirkstoff ist in der Hauptsache das THC (Tetrahydrocannabinol). Wer behauptet, dies sei vor 15 Jahren (um die Jahrtausendwende) nicht bekannt gewesen, der irrt ganz einfach.

Die bewusstseinsverändernde Wirkung von Cannabis wurde bereits von Alexandre Dumas in seinen Romanen beschrieben.
Zitat aus Wikipedia:
Cannabis wurde seit dem ersten Kreuzzug (1096–1099) in die europäische Volksmedizin eingeführt und figurierte in vielen Klostermedizinen. Anwendungsbereiche waren rheumatische und bronchiale Erkrankungen. Darüber hinaus wurde Cannabis allgemein als Opiumersatz verschrieben. Ab dem 16. Jahrhundert fand Cannabis Eingang in die Kräuterbücher. Im 19. Jahrhundert wurde es außerdem gegen Migräne, Neuralgie, epilepsie-ähnliche Krämpfe, Schlafstörungen und anderes eingesetzt.
Zwischen 1842 und 1900 machten Cannabispräparate [in den USA] die Hälfte aller verkauften Medikamente aus.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#164 Re: Homöopathie III

Beitrag von Anton B. » Sa 28. Feb 2015, 14:48

closs hat geschrieben:Das macht mich jetzt nicht stutzig - allenfalls macht es deutlich, dass verschiedene Messarten zu verschiedenen Ergebnissen kommen. - Meinst Du das?
Ich meine, Messungen sind an sich erstmal subjektiv.

closs hat geschrieben:Ob Ephedrin oder Sport - die Beobachtung ca. 120 BPM bleibt richtig.
Eine Messung ist eine Messung, die interpretiert werden muss. Eine einzelne Messung durch einen einzelnen Beobachter ist subjektiv. Ob sie richtig ist oder nicht, ist unrelevant. In der Wissenschaft wird an eine Beobachtung nicht das Kriterium der "Richtigkeit" angelegt. Wenn Du weißt, wie eine Messung auf objektive Richtigkeit überprüft wird, sage es uns!


closs hat geschrieben:Man kann es natürlich ins Absurde treiben -bspw: Alle Patienten lügen den Arzt an, wenn sie sagen: "Mir geht es besser". - Wie wollte der Arzt das Gegenteil nachweisen?
Keine Ahnung. Es ist ja auch ein Problem Deiner Welt, und nicht meiner.

closs hat geschrieben:Meinst Du, dass Dein Beispiel praxis-gerecht ist?
Was ist "praxis-gerecht"? Das, wo man annimmt, es sei so?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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Scrypt0n
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#165 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt0n » Sa 28. Feb 2015, 14:57

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Vorher aber darum, welche Substanz zu dieser Wirkung führt!
Das ist eine Setzung
Beantworte doch einfach, welche Substanz im Globuli zur Wirkung führen soll - wird das heute noch was?

closs hat geschrieben:die HP begründet es energetisch
Was an einem Globuli ist denn bitte energetisch, hm? :)
Zumal die HP sich hierbei erstmal auf eine extremste Verdünnung gewisster Substanzen baut und darauf Behauptungen setzt.

closs hat geschrieben:Man kann doch unabhängig davon versuchen, auf Kausalität zu testen
Natürlich. Und heraus kommt dabei, dass Globuli nichts anderes sind als Placebos. :0)

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#166 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 28. Feb 2015, 14:58

Anton B. hat geschrieben:Was ist "praxis-gerecht"?
Beispielsweise das, was nachhaltig funktioniert - mit oder ohne kausalen Nachweis.

Anton B. hat geschrieben:Wenn Du weißt, wie eine Messung auf objektive Richtigkeit überprüft wird, sage es uns!
Moment - das ist das Mantra Deiner wissenschaftlichen Kollegen. - Diese Frage gebe ich gerne weiter.

MEINE Aussage war immer, dass Wahrnehmung (also auch Messung) nur dann authentisch ist, wenn sie mit dem, übereinstimmt, was unabhängig von unserer Wahrnehmung "ist". - OB eine Wahrnehmung authentisch ist, ist aus meiner Sicht nur per Setzung entscheidbar - ein Wissenschaftler kann also setzen: "Meine Messungen sind, da überprüft, objektiv richtig" - und wie ich höre, macht man das so.

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#167 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt0n » Sa 28. Feb 2015, 15:00

closs hat geschrieben:Wenn er bei Gastritis bei 100 Patienten das Mittel x gibt und 100 Mal nach 1 Woche die Gastritis weg ist.
Frage: Welches MIttel x ist das genn genau? ;D
Denn ein Mittel, das keines ist, kann dafür schlicht nicht verantwortlich sein.

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#168 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 28. Feb 2015, 15:11

Scrypt0n hat geschrieben: Welches MIttel x ist das genn genau?
HP-Ärzte würden Dir wahrscheinlich sagen, dass es sehr unterschiedliche Mittel sein könnten. - So könnte Scrypton für die selbe Symptomatik ein anderes Mittel bekommen als Closs. - So einfach geht das nicht.

Scrypt0n hat geschrieben:Denn ein Mittel, das keines ist, kann dafür schlicht nicht verantwortlich sein.
Stimmt - daraus ist zu folgern:
a) Es handelt sich nicht um Stoffe, ODER
b) Anekdoden/Placebo-Effekte sind beliebig in Wirkungs-Stärke "normaler" Wirkungen erzeugbar.

Anton B.
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#169 Re: Homöopathie III

Beitrag von Anton B. » Sa 28. Feb 2015, 15:17

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Was ist "praxis-gerecht"?
Beispielsweise das, was nachhaltig funktioniert - mit oder ohne kausalen Nachweis.
Verstehe. Ungefähr so wie sich ganz praxis-gerecht die Sonne um die Erde bewegt.

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Wenn Du weißt, wie eine Messung auf objektive Richtigkeit überprüft wird, sage es uns!
Moment - das ist das Mantra Deiner wissenschaftlichen Kollegen. - Diese Frage gebe ich gerne weiter.
Das mögen andere wohl auch machen, Du aber auch. Und Dich habe ich nun mal gefragt. Und ob das meine wissenschaftlichen Kollegen sind, lasse mal lieber andere entscheiden.

closs hat geschrieben:MEINE Aussage war immer, dass Wahrnehmung (also auch Messung) nur dann authentisch ist, wenn sie mit dem, übereinstimmt, was unabhängig von unserer Wahrnehmung "ist". - OB eine Wahrnehmung authentisch ist, ist aus meiner Sicht nur per Setzung entscheidbar - ein Wissenschaftler kann also setzen: "Meine Messungen sind, da überprüft, objektiv richtig" - und wie ich höre, macht man das so.
Für uns Wissenschaftler müssen Beobachtungen (1) stabil, (2) kohärent und (3) intersubjektiv sein, egal, was der closs so gehört hat oder nicht. Und da sie weder "authentisch", noch "richtig" sein müssen, bedarf es auch keiner Setzung.

Die Lehre für den closs: Vorsicht mit Ableitungen, die sich auf Hörensagen begründen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#170 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt0n » Sa 28. Feb 2015, 15:20

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Welches MIttel x ist das genn genau?
HP-Ärzte würden Dir wahrscheinlich sagen, dass es sehr unterschiedliche Mittel sein könnten.
Welche denn?
Zuletzt geändert von Scrypt0n am Sa 28. Feb 2015, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.

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