Scrypt0n hat geschrieben:Seit wann das?Novalis hat geschrieben:Es ist doch interessant, dass Antiamerikanismus und Antizionismus zum guten Ton gehörenScrypt0n hat geschrieben:Ja, und weiter? o.O
Diese Denkmuster haben eine lange Tradition.
„Kombinationen von Antisemitismus und Antizionismus sind in Deutschland am extremen rechten Rand, für den etwa die NPD steht, eine bekannte Erscheinung. Bei seiner Wanderung vom deutschen linken Terrorismus der 70er Jahre zur NPD mußte Horst Mahler seine antizionistischen und antisemitischen Auffassungen offenbar nicht ändern. Ein Schlüsselerlebnis war für den deutschen Außenminister Joschka Fischer die Flugzeugentführung von 1976, die mit der Geiselbefreiung in Entebbe durch israelische Streitkräfte endete. Deutsche und arabische Terroristen hatten damals, vor der Befreiung, nicht nur die Passagiere mit israelischem Paß, sondern auch Juden mit anderer Staatsangehörigkeit als potentielle Mordopfer ausgesondert. Große Teile der deutschen 68er waren durch den Vietnamkrieg amerikakritisch geprägt und entschieden sich in dem arabisch-israelischen Konflikt nach dem Sechs-Tage-Krieg gegen Israel, eine Haltung, die von der wichtigsten Organisation in der deutschen Terrorszene, der RAF (Rote Armee Fraktion), geteilt wurde. Ulrike Meinhof bezeichnete den Terroranschlag auf die israelische Olympiamannschaft von 1972 als eine geeignete Operation mit Vorbildfunktion für künftige RAF-Aktionen.“
„Eine proarabische Tendenz läßt sich übrigens auch in den französischen Medien feststellen. Vor diesem Hintergrund können die Ergebnisse einer Umfrage kaum überraschen, die im letzten Jahr von der amerikanischen Anti-Defamation League (ADL) in einigen europäischen Ländern, auch in Deutschland und Frankreich, durchgeführt wurde[...]Eine Grenze wird andererseits spätestens dann überschritten, wenn traditionelle antisemitische Klischees sichtbar sowie einseitige Maßstäbe angelegt werden, die nur gegen Israel - sonst gegen kein anderes Land - gelten, dabei das Land negativ aussondern und delegitimieren sollen[...]Dazu gehören ebenso Stellungnahmen, die Israels Existenz- oder sein Recht auf Selbstverteidigung in Frage stellen, und schließlich Positionen, die regelmäßig Israel unter allen möglichen Gesichtspunkten, z.B. wegen der angeblichen "Demütigung" der Palästinenser, scharf kritisieren, ähnliche, aber weitaus deutlicher begründete und schwerer wiegende Vorwürfe und Tatbestände, etwa die Massaker der Khartum-Regierung an Hunderttausenden der Südsudanbevölkerung oder die arabischen Terroranschläge, gegenüber anderen Konfliktparteien mit keinem Wort erwähnen. Derselben Kategorie ist die Gleichsetzung Israels mit Hitlerdeutschland zuzuordnen.“
http://www.talmud.de/aktuell/antizionismus.htm