Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorliegt?
#1 Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorliegt?
Dass man in den freikirchlichen Gemeinschaften Mitglied ist, wenn man sich dort taufen lässt, davon ist auszugehen, denn das geschieht dort dann, wenn die zu Taufenden Religionsmündig sind (i.A. älter als 14). Also eine bewusste Entscheidung treffen.
Schwieriger sieht das mit den deutschen Staatskirchen aus, denn dort wird die Kindertaufe vollzogen.
Damit ist man nach deutschem Recht dort Mitglied, auch wenn derjenige sich nicht konfirmieren oder firmieren lässt (eigentlich eine Bestätigung der Taufe der religionsmündigen Kinder).
Nun weiß jeder Deutsche, dass man explizit austreten muss, wenn man die Nachteile (Steuern) nicht tragen will.
Aber die Ausländer wissen das nicht, denn bei denen zu Hause ist die rechtliche Situation schlicht anders, bis sie dann nach Deutschland kommen....
Das kann zu merkwürdigen (obwohl rechtlich korrekten) Situationen führen:
http://hpd.de/artikel/11243
Also, was meint ihr:
Sollte es einen automatischen Kirchenaustritt geben, wenn der als Baby getaufte keine Konfirmation / Firmung durchführt?
Schwieriger sieht das mit den deutschen Staatskirchen aus, denn dort wird die Kindertaufe vollzogen.
Damit ist man nach deutschem Recht dort Mitglied, auch wenn derjenige sich nicht konfirmieren oder firmieren lässt (eigentlich eine Bestätigung der Taufe der religionsmündigen Kinder).
Nun weiß jeder Deutsche, dass man explizit austreten muss, wenn man die Nachteile (Steuern) nicht tragen will.
Aber die Ausländer wissen das nicht, denn bei denen zu Hause ist die rechtliche Situation schlicht anders, bis sie dann nach Deutschland kommen....
Das kann zu merkwürdigen (obwohl rechtlich korrekten) Situationen führen:
http://hpd.de/artikel/11243
Also, was meint ihr:
Sollte es einen automatischen Kirchenaustritt geben, wenn der als Baby getaufte keine Konfirmation / Firmung durchführt?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
#2 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
Nein. Jeder Steuerzahler wird gebraucht.
Angelas Zeugen wissen was!
#3 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
Eindeutig ja.ThomasM hat geschrieben:Sollte es einen automatischen Kirchenaustritt geben, wenn der als Baby getaufte keine Konfirmation / Firmung durchführt?
Ich stehe der Kirchensteuer allgemein negativ gegenüber was hauptsächlich an der Zwangsabgabe liegt, für die erstmal keine eigenständige Entscheidung getroffen sondern hineingeboren wurde. Es gibt zu viele Namenschristen, die als Mitglieder bewertet werden aber tatsächlich nichts mit der Kirche und dessen Lehre anfangen können.
Laut einer infratest-Umfrage von Oktober 2013 lehnen übrigens 58% der Kirchenmitglieder (in Deutschland) die Kirchensteuer ab. Vielleicht auch ein Grund für viele Abgänge der katholischen Kirche, schließlich gibt es viele alternative christliche Gemeinden und Glaubensgemeinschaften.
So steht in der Bibel (Galater 5, 1):
Folgt man hier Paulus, dürfte es in der Kirche keinerlei Zwangsverhältnisse geben; rechtlich ist es jedoch unstrittig, dass die Kirchensteuer nicht einfach Mitgliedsbeitrag ist. Auch Aussagen von Jesus stehen der kirchlich biblischen Argumentation entgegen.„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“
So sagte er, wenn wir bei der Bibel (Matthäus 22, 21) bleiben:
Steuern hat man an den Staat zu zahlen; aber an Gott? Gott gibt man sich bisweilen doch freiwillig hin.„So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gott ist!“
Kein Wunder also, dass fast alle Kirchen weltweit überhaupt keine Kirchensteuer kennen; als ökonomisch ausgerichtete Betreuungskirche jedenfalls wird man dem Evangelium doch tatsächlich immer fremder. In Summe würde ich es befürworten, die Kirchensteuer stufenweise auf null zu bringen. Am Ende wären es letztlich die (Glaubens)Gemeinden, die sich aus den Gaben/Spenden der Gläubigen selbst finanzieren, durch Umlagen wären so auch übergemeindliche Dienste zu tragen.
Entgegen vieler kirchlicher Meinungen müsste man sich um Diakonie und caritative Einrichtungen keine Zukunftssorgen machen: Schon jetzt basieren weniger als 5 Prozent dessen Finanzierungen auf Kirchensteuermitteln.
#4 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
Scrypt0n hat geschrieben: Steuern hat man an den Staat zu zahlen; aber an Gott?
Die Kirchensteuer wird von den Christen gern gezahlt. Das diese nicht an Gott gehen ist ihnen bekannt.
Angelas Zeugen wissen was!
#5 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
Ach, ist das so ja?Martinus hat geschrieben:Jeder Steuerzahler wird gebraucht.
Wofür denn? Und warum wird da jeder gebraucht, steht die Kirche finanziell doch hervorragend da?
Nein, das ist falsch. Wie kommst du darauf, oder schließst du willkürlich von dir auf andere?Martinus hat geschrieben:Die Kirchensteuer wird von den Christen gern gezahlt.
#6 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
ThomasM hat geschrieben: Schwieriger sieht das mit den deutschen Staatskirchen aus, denn dort wird die Kindertaufe vollzogen.
Damit ist man nach deutschem Recht dort Mitglied, auch wenn derjenige sich nicht konfirmieren oder firmieren lässt (eigentlich eine Bestätigung der Taufe der religionsmündigen Kinder).
Die Kirchensteuer ist ja auch geschickt konstruiert. Man ist per Taufe automatisch Mitglied und muß schriftlich austreten, was auch noch kostenpflichtig ist. Dagegen ist der Wiedereintritt kostenlos.
Gefickt eingeschädelt, würde ich sagen.

Nach kirchlichem Verständnis ist es gar nicht möglich, als Getaufter dem Christentum zu entkommen, selbst wenn man austritt oder konvertiert. Getauft bleibt getauft.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#7 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
So ein Schwachsinn ...
Wie willst du ein Kind "neutral" erziehen?
In einer gläubigen Familie bekommt es alles mit, was die Familie denkt.
Es wird sich an die guten Regeln halten, da es Einblick in Jahrhunderte Geschichte bekommt.
Schwieriger wird es in atheistischen Kreisen, die nicht mal einen blassen Schimmer alter Überlieferungen haben und mit einem "Feindbild" voller Vorwürfe aufmarschieren, selbst ohne Konzept und ohne "Ehrgefühl" sind.
Es ist nicht einfach in Familien mit diesen Spaltungen.
Ziemlich trostlos ist die Suche - wo nichts ist, aber ständig erklärt wird: Da ist's.
Wie willst du ein Kind "neutral" erziehen?
In einer gläubigen Familie bekommt es alles mit, was die Familie denkt.
Es wird sich an die guten Regeln halten, da es Einblick in Jahrhunderte Geschichte bekommt.
Schwieriger wird es in atheistischen Kreisen, die nicht mal einen blassen Schimmer alter Überlieferungen haben und mit einem "Feindbild" voller Vorwürfe aufmarschieren, selbst ohne Konzept und ohne "Ehrgefühl" sind.
Es ist nicht einfach in Familien mit diesen Spaltungen.
Ziemlich trostlos ist die Suche - wo nichts ist, aber ständig erklärt wird: Da ist's.
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#8 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
Es ist keineswegs so, dass man durch die Taufe eine Mitgliedschaft erwirbt und dies wird auch in einigen Freikirchen nicht so gesehen. Diese Art von Vereinsmeierei ist für Christen unwürdig, die Glied des einen Leibs des Herrn sind.ThomasM hat geschrieben:Dass man in den freikirchlichen Gemeinschaften Mitglied ist, wenn man sich dort taufen lässt, davon ist auszugehen, denn das geschieht dort dann, wenn die zu Taufenden Religionsmündig sind (i.A. älter als 14). Also eine bewusste Entscheidung treffen.
Nicht der Mensch tauft, Gott gibt in der Taufe dem Menschen ein Siegel. Oder meinen manche Freikirchen man kann sich durch die Taufe die Gnade Gottes verdienen, ja fordern?
Deshalb sei jedwede weitere Diskussion, die Taufe in Zusammenhang mit Kirchensteuer und einer Mitgliedschaft sieht, den Gottlosen und Antitheisten überlassen.
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv
#9 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
So stimmt das durchaus nicht.Rembremerding hat geschrieben: Es ist keineswegs so, dass man durch die Taufe eine Mitgliedschaft erwirbt und dies wird auch in einigen Freikirchen nicht so gesehen. Diese Art von Vereinsmeierei ist für Christen unwürdig, die Glied des einen Leibs des Herrn sind.
Nicht der Mensch tauft, Gott gibt in der Taufe dem Menschen ein Siegel. Oder meinen manche Freikirchen man kann sich durch die Taufe die Gnade Gottes verdienen, ja fordern?
Deshalb sei jedwede weitere Diskussion, die Taufe in Zusammenhang mit Kirchensteuer und einer Mitgliedschaft sieht, den Gottlosen und Antitheisten überlassen.
Dadurch dass ein Mensch bewusst seiner Taufe zustimmt, wird er Teil der Gemeinschaft der Christen (bei manchen Freikirchen genügt auch eine öffentliche Erklärung).
Damit sagt er ja zu den Dingen, die ein Christ tun sollte.
Dazu gehört auch das geben des zehnten und das Bewusstsein, dass eine Gemeinschaft Geld braucht.
Das eben freiwillig von ihren Mitgliedern kommen muss.
Das war schon in den Urgemeinden und unter Paulus so.
Grundsätzlich kann man die Kirchensteuer als eine formalisierte Art des Zehnten auffassen (ich tue das und zahle daher Kirchensteuer bewusst).
Allerdings ist die Form in Deutschland durch die Verwandlung mit einer vom Staat einzuziehenden Steuer zu einem unpersönlichen, unchristlichen Akt geworden.
Dass Kirchensteuer eigentlich durch freiwillige Gaben zu ersetzen wäre, ist durchaus meine Meinung, aber nicht mein eigentliches Thema.
Wenn man Taufe als Kirchenbeitritt betrachtet, so ist das bei einem Baby zwangsläufig nur stellvertretend. Sollte da nicht auch die Steuergerechtigkeit erzwingen, dass der Jugendliche diese Mitgliedschaft bestätigen muss?
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
#10 Re: Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorlie
Kann man machen. - Allerdings ändert das nicht viel - denn:ThomasM hat geschrieben:Sollte da nicht auch die Steuergerechtigkeit erzwingen, dass der Jugendliche diese Mitgliedschaft bestätigen muss?
Wenn der Jugendliche kein Geld verdient, zahlen die Eltern genauso viel, wenn er austritt. - Wenn er aber Geld verdient, kann er bereits beim ersten Arbeitgeber austreten.