Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

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Pluto
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#401 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » Do 19. Feb 2015, 17:12

Catholic hat geschrieben:Gott hingegen - und nur er - ist zeitlos,also nicht an die Zeit gebunden.
Das verstehe ich nicht.
Zeit wird als Abfolge von Ereignissen definiert.
Ergo ist Zeitlosigkeit die Abwesenheit von Ereignissen. Wenn Gott zeitlos ist, dann ist er unbeweglich.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass du es so gemeint hast. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#402 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Münek » Do 19. Feb 2015, 17:15

Catholic hat geschrieben:Übrigens wird es- wenn wir hoffentlich eines Tages im Himmel sind -,so sein,dass wir dort denoch Zeit erleben werden,wenn auch in einer ganz anderen Dimension.
Gott hingegen - und nur er - ist zeitlos,also nicht an die Zeit gebunden.

Sitzt es da nur statisch auf seinem himmlischen Thron in Zeitlosigkeit erstarrt - vergleichbar mit
der Zeus-Statue des Phidias im antiken Olympia?

Übrigens: Nach der Offenbarung des Johannes befindet sich Gott bei den Menschen in der neuen
Stadt Jerusalem auf der neuen Erde - nicht im Himmel. Diesen hat er zuvor verlassen...

Catholic
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#403 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Catholic » Do 19. Feb 2015, 17:45

Pluto hat geschrieben:Wenn Gott zeitlos ist, dann ist er unbeweglich.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass du es so gemeint hast. ;)

So habe ich es auch nicht gemeint.

Ich versuche es einmal anders zu erklären,auch wenn das ein recht diletantischer Versuch sein wird etwas zu erklären,was sich kaum erklären lässt,zumindest nicht mit Worten.
Stell Dir mal - rein bildlich - die Zeit als eine Linie vor,die vom Beginn (a) bis zum Ende (z) reicht.
Wir Menschen,die wir die Welt dreidimensional wahrnehmen,können auch Zeit nur innerhalb der Dimension wahrnehmen,eben "auf der Linie".
Wir haben schlichtweg keine Sinne um zu erkennen,was sich ausserhalb der Linie befindet.
Gott aber befindet sich ausserhalb dieser Linie.

Pluto
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#404 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » Do 19. Feb 2015, 18:03

Catholic hat geschrieben:Stell Dir mal - rein bildlich - die Zeit als eine Linie vor,die vom Beginn (a) bis zum Ende (z) reicht.
Du meinst eine weitere (4.) Dimension?

Wir Menschen,die wir die Welt dreidimensional wahrnehmen,können auch Zeit nur innerhalb der Dimension wahrnehmen,eben "auf der Linie".
Das ist falsch. Denn wir sind frei, uns im Raum genauso wie in der Zeit zu bewegen.


Gott aber befindet sich ausserhalb dieser Linie.
In einer anderen Dimension? — Das ist ein altes Argument.
Wie soll er dann in unserer Welt agieren, wenn er sich außerhalb befindet?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
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#405 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Catholic » Do 19. Feb 2015, 18:09

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:
Wir Menschen,die wir die Welt dreidimensional wahrnehmen,können auch Zeit nur innerhalb der Dimension wahrnehmen,eben "auf der Linie".
Das ist falsch. Denn wir sind frei, uns im Raum genauso wie in der Zeit zu bewegen.

Ich habe mich ein wenig missverständlich ausgedrückt.
Natürlich können wir uns in Raum und Zeit bewegen,aber eben innerhalb dieser drei Dimensionen.

closs
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#406 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Do 19. Feb 2015, 19:31

Pluto hat geschrieben: Denn wir sind frei, uns im Raum genauso wie in der Zeit zu bewegen.
Kannst Du in die Vergangenheit reisen?

Pluto hat geschrieben:Wie soll er dann in unserer Welt agieren, wenn er sich außerhalb befindet?
Das ist alles so menschlich gedacht - wir müssen uns abgewöhnen, unsere Maßstäbe auf Gott zu übertragen. - Unsere Physik ist gemacht für das Dasein - woraus das Universum dazu kommt, wissen wir doch nicht. - Wir müssen versuchen, eine Unbekannte zu setzen, die so beschaffen ist, dass die theoretischen Eigenschaften Gottes erklärt sind - ob wir es können oder nicht. - Mit Eigen-Maß kommt man da nicht weiter.

Ein Bild (!) wäre, dass unser Universum zu Gott steht, wie ein Kreis zur Kugel. - Also etwas, was außerhalb unseres Verständnis-Horizontes ist. - Liebe Salome, Du hast dazu neulich ein tolles Filmchen verlinkt - kannst Du das nochmal machen?

Samantha

#407 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Samantha » Do 19. Feb 2015, 19:48

Pluto hat geschrieben:Wie soll er dann in unserer Welt agieren, wenn er sich außerhalb befindet?
Er befindet sich nicht nur außerhalb. Oder anders gesagt: wir sind ein Teil, dass sich außerhalb befindet, aber deswegen nicht unerreichbar. Alles, was Gott geschaffen hat, ist ein Teil von ihm, aber nicht in ihm.

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#408 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Salome23 » Do 19. Feb 2015, 20:58

closs hat geschrieben: unsere Maßstäbe auf Gott zu übertragen.
Aber Schätzchen, das tust du ja auch...
Ausserdem haben wir keine Alternative, weil wir die Maßstäbe Gottes nicht kennen.
Daher nochmals, es ist nur möglich über den Inhalt eines Buches Namens Bibel zu diskutieren
Stell dir vor, es gäbe eine Biografie über dich, worin allerlei Zeugs steht, dass Menschen geschrieben haben-also ihre Vorstellungen über dich verfassten und nun würde dieses in einen Forum besprochen und du liest stillschweigend mit.
Was würdest du denken?
Man sagt, es gehört sich einfach nicht, über jemanden zu reden, der nicht anwesend ist und selber Stellung beziehen kann zu dem, was man über ihn verbreitet-wäre dies nicht respektlos Gott gegenüber? :mrgreen:
Menschen unterhalten sich oft über Gott so, als ob sie über eine literarische erfundene Figur aus Goethes Faust reden würden. ;)

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Halman
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#409 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Halman » Do 19. Feb 2015, 23:39

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Stell Dir mal - rein bildlich - die Zeit als eine Linie vor,die vom Beginn (a) bis zum Ende (z) reicht.
Du meinst eine weitere (4.) Dimension?
In einem anderem Forum las ich mal, dass irgendein Wissenschaftler mit zwei Zeidimensionen gerechnet hatte und so mit weniger Raumdimensionen in der so modifiierten Stringtheorie auskam. Ob diese Hypothese sinnvoll ist, vermag ich aber derzeit nicht zu beurteilen.
Leider habe ich hierzu keine Quelle gefunden. Mag sein, dass der User nur was falsch verstanden hatte.

Die Idee finde ich aber interessant.

Pluto hat geschrieben:
Wir Menschen,die wir die Welt dreidimensional wahrnehmen,können auch Zeit nur innerhalb der Dimension wahrnehmen,eben "auf der Linie".
Das ist falsch. Denn wir sind frei, uns im Raum genauso wie in der Zeit zu bewegen.
Das ist falsch, oder hast Du eine Zeitmaschine?

Pluto hat geschrieben:
Gott aber befindet sich ausserhalb dieser Linie.
In einer anderen Dimension? — Das ist ein altes Argument.
Wie soll er dann in unserer Welt agieren, wenn er sich außerhalb befindet?
Nimm an eine Kugel würde sich durch eine zweidimensionale Welt bewegen. Die zweidimensionalen Bewohner würden plötzlich einen Punkt beobachten, der sich zum Kreis ausdehnt und dann wieder zu einem Punkt schrumpft und verschwindet - scheinbar ohne kausale Ursache.
Es wäre durchaus möglich den transzendeten Himmel als einen übergeordneten Raum zu begreifen, aus dem Gott in dem "eingebettetem" Universum eingreift. Seine Macht wäre gewaltig!
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Hemul
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#410 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Hemul » Do 19. Feb 2015, 23:54

Münek hat geschrieben: Übrigens: Nach der Offenbarung des Johannes befindet sich Gott bei den Menschen in der neuen Stadt Jerusalem auf der neuen Erde - nicht im Himmel. Diesen hat er zuvor verlassen..

Meine Güte? Warum muss Gott den Himmel verlassen um bei den Menschen zu sein? :roll: Das hat er doch gem. 1.Mose 18:1+2 damals bei Abraham nachweislich auch nicht gemacht:
Jahwes Besuch bei Abraham
1 Dann erschien Jahwe Abraham bei den Terebinthen von Mamre, als dieser in der Mittagshitze gerade am Eingang seines Zeltes saß. 2 Abraham blickte hoch und sah auf einmal drei Männer vor sich stehen. Sofort sprang er auf, verneigte sich vor ihnen bis zur Erde
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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