"Je suis Charlie"

Politik und Weltgeschehen
closs
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#301 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 14:20

sven23 hat geschrieben:wenn du ein Buch mit ethischem Wert suchst, dann nimm dir mal das Grundgesetz zur Brust.
Zustimmung - vor allem ist es durchsetzbar. - Wir stimmen überein, dass ein starker Staat mit einem solche Grundgesetz schlimmste Auswüchse der Vergangenheit verhindern kann.

sven23 hat geschrieben:Die vergangenen 2000 Jahre haben deutlich gezeigt, daß der Käse eben noch lange nicht gegessen war.
Im Namen des Christentums wurde das NT wiederholt entstellt - so wie im Namen sich demokratisch nennender Staaten die Demokratie entstellt wurde. - Wenn Du Christentum und Demokratie verstehen willst, musst Du die Grundlagen davon studieren und nicht deren Entstellung.

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Scrypt0n
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#302 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Feb 2015, 14:42

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die vergangenen 2000 Jahre haben deutlich gezeigt, daß der Käse eben noch lange nicht gegessen war.
Im Namen des Christentums wurde das NT wiederholt entstellt
Nein; sie haben schlicht abscheuliches getan und sich mit dem NT gerechtfertigt.

closs hat geschrieben:so wie im Namen sich demokratisch nennender Staaten die Demokratie entstellt wurde.
Nein, nicht "so wie" - zumal die Demokratie auch nicht entstellt wurde, denn: Es handelte sich um keine!

barbara
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#303 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von barbara » Mo 16. Feb 2015, 14:45

Scrypt0n hat geschrieben: Nein, nicht "so wie" - zumal die Demokratie auch nicht entstellt wurde, denn: Es handelte sich um keine!

Da kann man aber analog argumentieren, dass sich bei Scheusslichkeiten, die im Namen des Christentums begangen werden, es sich offensichtlich nicht um Christentum handelt.

Eine gewisse Linie und Konstanz in den Massstäben, die man an Handlungen anlegt, wäre angebracht; und nicht, dass man seiner Lieblingsideologie alles verzeiht, was man bei den nicht geliebten Ideologien bis ins Detail bekrittelt.

gruss, barbara

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sven23
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#304 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von sven23 » Mo 16. Feb 2015, 15:58

closs hat geschrieben:Im Namen des Christentums wurde das NT wiederholt entstellt - so wie im Namen sich demokratisch nennender Staaten die Demokratie entstellt wurde. - Wenn Du Christentum und Demokratie verstehen willst, musst Du die Grundlagen davon studieren und nicht deren Entstellung.

In einer demokratischen Verfassung wirst du keine Aufrufe finden, Nichtangehörige der eigenen Gruppe zu ermorden, zu versklaven und zu vergewaltigen.
Da das NT sich nicht ausdrücklich vom AT distanziert, sondern im Gegenteil auf dessen Erfüllung besteht, kann man das NT von einer Mitschuld nicht freisprechen. Genau so haben es die Menschen auch in der Vergangenheit verstanden und danach gehandelt.

"Seit Konstantin wurden Heuchelei und Gewalt zum Kennzeichen der Kirchengeschichte, wurde der Massenmord zur Praxis einer Religion. Einen zu töten war strikt verboten, Tausende umzubringen ein gottgefälliges Werk. Das Ganze nennt man nicht Geisteskrankheit, das Ganze heißt Christentum."
(Karlheinz Deschner, dt. Schriftsteller)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#305 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 16:44

Scrypt0n hat geschrieben:Nein; sie haben schlicht abscheuliches getan und sich mit dem NT gerechtfertigt.
Wieso "nein"? - Das passt doch zum Wort "Entstellung".

Scrypt0n hat geschrieben:zumal die Demokratie auch nicht entstellt wurde, denn: Es handelte sich um keine!
Es ist auch nicht CHristentum, wenn in dessen Name ein Renaissance-Papst die Puppen tanzen lässt.

sven23 hat geschrieben:In einer demokratischen Verfassung wirst du keine Aufrufe finden, Nichtangehörige der eigenen Gruppe zu ermorden, zu versklaven und zu vergewaltigen.
Dochdoch - die erz-demokratischen :devil: kommunistischen Systeme haben sehr wohl Andersdenkende ermordet. - Außerdem: Warum hörst Du nicht auf die islamischen europäischen Gelehrten und Imame, die sagen, das DAS eben NICHT der Islam ist?

sven23 hat geschrieben:Seit Konstantin wurden Heuchelei und Gewalt zum Kennzeichen der Kirchengeschichte
Die Ver-Staatlichung des Christentums war eine der großen Sündenfälle des Christentums, die im Gegensatz zur christlichen Lehre stehen ("Mein Reich ist nicht von dieser Welt", etc.). - Wie kann ein seriöser Theologe (?) die Kernaussagen des Christentums mit der Handhabung des Christentums verwechseln?

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sven23
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#306 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von sven23 » Mo 16. Feb 2015, 17:17

closs hat geschrieben:Dochdoch - die erz-demokratischen :devil: kommunistischen Systeme haben sehr wohl Andersdenkende ermordet.

Jetzt willst du uns auch noch Stalinrussland oder Hitlerdeuschland als Demokratie verkaufen? Sind dir die Argumente schon ausgegangen?

closs hat geschrieben: - Außerdem: Warum hörst Du nicht auf die islamischen europäischen Gelehrten und Imame, die sagen, das DAS eben NICHT der Islam ist?

Wenn an mind. 25 Stellen zu Mord und Totschlag an Ungläubigen aufgerufen wird und an 2 Stellen sogar explizit die Enthauptung als geeignete Methode empfohlen wird (die ISIS hält sich brav daran), dann kann man nicht einfach sagen, das hat mit dem Islam nichts zu tun.
Das ist als Ausrede zu wenig.

closs hat geschrieben: Die Ver-Staatlichung des Christentums war eine der großen Sündenfälle des Christentums, die im Gegensatz zur christlichen Lehre stehen ("Mein Reich ist nicht von dieser Welt", etc.). - Wie kann ein seriöser Theologe (?) die Kernaussagen des Christentums mit der Handhabung des Christentums verwechseln?

Wohl wahr, aber ohne die Verstaatlichung wäre das Christentum wieder in der Versenkung verschwunden.
Theologen verwechseln das nicht, sondern manche nehmen die Bibel beim Wort und wollen sie an den Früchten erkennen. Und die sind faul.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#307 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 17:26

sven23 hat geschrieben:Jetzt willst du uns auch noch Stalinrussland oder Hitlerdeuschland als Demokratie verkaufen?
Als Systeme, die sich als Herrschaft des Volkes (altgr. Δημοκρατία „Herrschaft des Staatsvolkes“) verstehen - und WIE sie das tun.

sven23 hat geschrieben:dann kann man nicht einfach sagen, das hat mit dem Islam nichts zu tun.
Dann frage doch diejenigen, die Dir darauf eine Antwort geben können (und es ständig in den Medien tun). - Was "man einfach nicht kann", ist doch nicht Gegenstand UNSERES außenstehenden Befindens, zumal der Islam in Deutschland (von ein paar 100 Deppen abgesehen) keinen Anlass dazu gibt. - Das hat geradezu neurotische Züge, wie hier säkulare Ideologie Kulturkampf betreiben will.

sven23 hat geschrieben:aber ohne die Verstaatlichung wäre das Christentum wieder in der Versenkung verschwunden.
Guter Punkt. - Auch nach meiner Ansicht wurde das NT mit Mitteln des AT über die Jahrhunderte gebracht. - Andererseits: Das NT ist kein Er-Findung, sondern eine Findung - mit anderen Worten: Was eh da ist, findet sich immer wieder. - Irgendwie wäre es anders gewesen - und keiner weiss, wie.

sven23 hat geschrieben:sondern manche nehmen die Bibel beim Wort und wollen sie an den Früchten erkennen
Wer das tut, würde in Kenntnis der Bibel erkennen, dass Jesus diese Früchte ebenfalls als faul erkennen würde.

Unabhängig davon: Historisch kann man dem Christentum nicht dadurch gerecht werden, dass man sich NUR negative oder NUR positive Dinge herauspickt.

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#308 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Feb 2015, 17:34

closs hat geschrieben:Historisch kann man dem Christentum nicht dadurch gerecht werden, dass man sich NUR negative oder NUR positive Dinge herauspickt.
Aber die Personen im jeweiligen Mittelpunkt - in einem Fall Jesus, im anderen Fall Mohammed - werden dem gerecht, wenn man sich dessen Taten und Worte als Ganzes herauspickt und sich auf diese beruft? :)

Wenn nein; gilt das dann für beide Fälle?

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#309 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 17:46

Scrypt0n hat geschrieben:Wenn nein; gilt das dann für beide Fälle?
Weiss ich nicht, weil man dazu die Philosophie beider Religionen kennen müsste - Bsp: Man hört von liberalen Moslems, dass der Islam sich immer als Gestaltung-Angebot verstanden habe. - Kann ich nicht beurteilen. - Wer von uns könnte das?

Meine Vermutung für das säkulare Bashing geht dahin, dass man sich so an reduktive Rezeptions-Weisen gewöhnt hat, dass man gar nicht mehr holistisch denken kann (kann ich beim Islam ebenfalls nicht - aber es gibt Leute, die das können). - Und dann kann man dümmlich-triumphierend auf eine oder mehrere Textstellen deuten und unangreifbar sagen: "Da steht abba, dass ...". - Und das ist eben zu wenig.

Das Ganze macht's - was will der Islam oder was wollen islamische Glaubensrichtungen eigentlich insgesamt und wie ist das dazugehörige Menschenbild? - Ich weiss es selber nicht - aber das trifft vermutlich auf alle Foristen zu. - Und wenn man Fachleute fragt, kommt mal dieses und mal das - je nach lobbyistischer Einbindung. - Und so lange es da keine Klarheit gibt, gilt die Unschuldsvermutung - schuldig ist bis dahin nur der, der gegen UNSERE säkularen Gesetze verstößt.

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#310 Re: "Je suis Charlie"

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Feb 2015, 17:48

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wenn nein; gilt das dann für beide Fälle?
Weiss ich nicht, weil man dazu die Philosophie beider Religionen kennen müsste
Kennst du sie nicht?
Wie kannst du hier dann so absurde Behauptungen von dir geben?

closs hat geschrieben:Kann ich nicht beurteilen. - Wer von uns könnte das?
Dazu muss man sich nur um die historische Person von Mohammed informieren; wer er war und - noch viel wichtiger - was er gesagt und getan hat.

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