Mia hat geschrieben:sondern durch das Lesen kamen mir erst Zweifel an Gott.
Da sprichst Du etwas an, was mir immer verständlicher macht, warum die RKK die Bibel nur dosiert ans Volk gegeben hat. - Nicht dass ich damit die RKK verteidigen wollte: Aber was ich von Bibel-Unkundigen und vor allem (!!!!) von Bibel-Kundigen verschiedener Glaubensgemeinschaften an Bibel-Interpretation gelesen habe, legt diesen Schluss nahe. - Das geht ausdrücklich NICHT gegen Dich, sondern versucht zu vermitteln, dass die Denkweise unserer Gegenwart so ungeheuer anders ist als die Denkweise der Zeit, in der die Bibel geschrieben wurde (und dann sehr oft kontaminiert, also wertend an unsere Denkweise angelehnt übersetzt ist), dass dabei oft ein Abgrund an Irrtum herauskommt.
Mia hat geschrieben:Das Problem sehe ich dadrin, dass durch so eine Aussage der Familienzusammenhalt gefährdet ist.
So ist es aber wirklich nicht gemeint. - Die hier zugrunde liegende Aussage fand in einer Zeit statt, in der mangels ausreichender sozialer Netze die Großfamilie (siehe auch "res familias" bei den Römern, wo zur Familie sogar die Haussklaven gehören) ganz oben stand. - Vor dem Hintergrund dieser unerschütterlichen Größe "Familie" sagt nun Jesus, dass die Orientierung an Gott noch höher zu bewerten ist - das hat wahrscheinlich damals zu Erstaunen geführt, aber nicht zu einer Erosion der Familie. - Aber Du hast recht: Überträgt man dies in die heutige Denkweise der Egokultur (siehe Familienstatus heute), kann der Eindruck entstehen, die Familie könne als solche in Frage gestellt werden.
Mia hat geschrieben:Deine Denkweise versteh ich zwar schon, dass für alle Gestorbenen das Leben weitergeht aber dass ist wohl nicht die allgemeine Meinung
Wenn man von der Bibel ausgeht, kann man sie nur unter diesem Aspekt interpretieren. - Genauso wie man nicht über Geschwindigkeitsbegrenzungen für Autos sprechen kann, ohne Straßen vorauszusetzen. - Das ist nun ein Beispiel für ein spezielles Problem von Agnostikern: Die Bibel vollkommen losgelöst von christlichen Grundlagen zu lesen.
Mia hat geschrieben: Für mich ist Hananias eher ein Hinweis, dass in der Bibel ein Menschenleben nicht viel wert ist.
Da ist was dran - aber nur dann, wenn man das Dasein nicht als Endstufe menschlicher Existenz, sondern als Zwischenstufe menschlicher Existenz versteht. - Die große Gefahr dabei: Man kann daraus schlussfolgern (was oft genug von der RKK und anderen getan wurde), dass man im Namen Gottes nach Lust und Laune morden kann. - Hier kommt ein anderes Motiv zum Zug: Die Durchsetzung christlicher Grundlagen durch satanische Manipulation - kommt leider häufig vor.
Mia hat geschrieben:Ich frag mich, woraus lest ihr Gottes liebe, bis jetzt suche ich noch vergeblich danach
Das ist eine extrem umfassende Frage, die man nicht in einem Thread lösen kann. - Vielleicht eine Geschichte von mir: Ich habe mich anhand meiner philologischen Vorbildung vor 10 Jahren hingesetzt und mit allen mir zur Verfügung stehende geistigen Mitteln die Frage zu klären versucht, was "Wahrheit" ist - definiert als das, in dem alles wesentlichen geistigen Fragen ohne Rest beantwortet sind. - Das Ergebnis aufgrund von logischer, ontologischer, hermeneutische und dialektischer Untersuchungen hat mich
wirklich überrascht: Es kam nämlich "Liebe" raus. - Darauf hin habe ich mich an den Johannes-Satz "Gott ist die Liebe" erinnert und mir vorgenommen, die Bibel daraufhin zu untersuchen.
Diese Untersuchung hat dazu geführt, dass ich im AT (!) bisher keinerlei Widersprüche zu diesem Johannes-Satz gefunden habe, WENN (!!!!) man mit dem entsprechenden geistigen Ansatz herangeht. - Gleichzeitig ist mir klar geworden, dass ich schon mein Leben lang gläubig war

- Mein Ergebnis ist also, dass das Christentum tatsächlich die einzige Religion ist, die die Wahrheit vollständig repräsentiert.
Der Wehmutstropfen dabei: Das Christentum wird von offizieller Seite (Kirchen, Glaubensgemeinschaften) weitestgehend heute NICHT so interpretiert. Das NT ist weitgehend schlicht und ergreifend noch nicht angekommen.
Deshalb meine Empfehlung an alle, die Gott näher kommen wollen: Nehmt Euch 1.Kor. 13,1-13 zu Herzen und 1. Joh. 4,10 - das REICHT, um Gott gerecht zu werden - alles was davon abweicht, ist Irrlehre:
1. Johannes, 4,10:
„Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott lieben, sondern dass er den Menschen liebt.“
1.Kor. 13
„Ohne Liebe bin ich nichts.
Selbst wenn ich in allen Sprachen der Welt,
ja mit Engelszungen reden könnte,
aber ich hätte keine Liebe,
so wären alle meine Worte hohl und leer,
ohne jeden Klang,
wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag.
Könnte ich aus göttlicher Eingebung reden,
wüsste alle Geheimnisse Gottes,
könnte seine Gedanken erkennen
und hätte einen Glauben, der Berge versetzt,
aber mir würde die Liebe fehlen,
so wäre das alles nichts.
Selbst wenn ich all meinen Besitz
an die Armen verschenken
und für meinen Glauben das Leben opfern würde,
hätte aber keine Liebe,
dann wäre alles umsonst.
Die Liebe ist geduldig und freundlich.
Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht,
sie prahlt nicht und ist nicht überheblich.
Liebe ist weder verletzend
noch auf sich selbst bedacht,
weder reizbar noch nachtragend.
Sie freut sich nicht am Unrecht,
sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt.
Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt alles,
sie hofft alles und hält allem stand.
Einmal werden keine Propheten mehr zu uns sprechen,
das Beten in anderen Sprachen wird aufhören,
die Erkenntnis der Absichten Gottes mit uns
wird nicht mehr nötig sein.
Nur eines wird bleiben:
die Liebe.
Denn unsere Erkenntnis ist bruchstückhaft
ebenso wie unser prophetisches Reden.
Wenn aber das Vollkommene - das Reich Gottes da ist, wird alles Vorläufige vergangen sein.
Als Kind redete, dachte und urteilte ich wie ein Kind.
Jetzt bin ich ein Mann und habe das kindliche Wesen abgelegt.
Noch ist uns bei aller prophetischen Schau vieles unklar und rätselhaft.
Einmal aber werden wir Gott sehen,
wie er ist.
Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke,
doch einmal werde ich alles klar erkennen,
so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt.
Was bleibt sind:
Glaube, Hoffnung und Liebe.
Die Liebe aber ist das Größte.“