Die
Predigt des Pastor Latzel ist nicht so schlimm, wie sie in den Medien teilweise gemacht wird, trotzdem kann ich sie nicht untersschreiben. Das ist zu krass, wie er formuliert und teilweise bin ich in einigen Punkten anderer Meinung als er.
Wenn man das Buch der Richter bemüht, um das Volk zur Ordnung zu rufen, dann ist es in der Tat nicht unwichtig festzustellen, an WEN sich denn die Aufforderung richtete, die Götzen wegzutun und sich zu reinigen: Nämlich ausschließlich an das Bundesvolk und NICHT an die Midianiter, von denen Israel übrigens übel
bedrängt wurde
Richter 6
Das Bundesvolk wäre dann die neutestamentliche Gemeinde und nicht die säkulare oder andersgläubige Restbevölkerung Deutschlands oder der Welt.
Die Israeliten sollten umkehren zu ihrem Gott und den Götzendienst lassen. Dieser beinhaltete vermutlich kultische Handlungen, die das Volk Gottes von anderen Religionen übernommen und in den eigenen "Gottesdienst" mit eingebaut hatte = Synkretismus, Vermischung. DAS kann man den Christen heute durchaus sagen. Daran ist nichts falsch, wenn man bei der Ausübung der Ermahnung darauf verzichtet, sich selbst zu erhöhen, indem man beispielsweise die Gebräuche anderer christlicher Denominationen oder anderer Religionen mit herben Schimpfwörtern belegt.
Die Meinungen darüber, was als Kulthandlung, als fremdes Feuer, als Dienst für fremde Götter einzustufen ist, gehen allerdings auseinander. Das Projekt "Haus der Religionen"; "Haus of one" ... finde ich GUT. So lange jede der darin vertretenen abrahamitischen Religionen ihre Identität uneingeschränkt leben kann und nicht im Interesse eines zweifelhaften "Miteinanders" Abstriche an den eigenen, gewachsenen Glaubensinhalten machen muß.
Wenn der Geist Gottes jemandem Erkenntnis schenken möchte, dann wird Er es tun

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Pastor Latzel vereinnahmt jedoch den Gott der Bibel als "Verstärkung" und höchste Autorität für das Grundgesetz der BRD und damit für die gesamte Rechts- und Gesellschaftsordnung des Staates. Das Bild, das hier gezeichnet wird, entspricht aber nicht der Realität. Zum Beispiel:
Paragraph 218a-- Diese "Ausnahmeregelungen" sollen in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes sein?
Die BRD in ihrer Gesamtheit ist nicht "christlich" und auch nicht auf den "dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist" fokussiert, sondern sie ist weltlich- atheistisch- humanistisch geprägt.
Die Obrigkeit kann und MUSS verlangen und durchsetzen, dass
jeder Bürger, selbstverständlich auch jeder Gläubige und jede Glaubensgemeinschaft die durch die Gesetzgebung markierten Grenzen einhält. Das BGB hat (für gläubige Christen) eine Menge zweifelhafter Ecken und scharfe Kanten, aber es ist besser als gar nichts oder als "Scharia in verschiedenen Ausführungen".
Auf dieser Basis kann man miteinander leben und muß nicht den Nachbarn oder den Arbeitskollegen zwangsbekehren oder Amok laufen.
LG