Heisst das, dass Du diese Träume erschaffen hast?Pluto hat geschrieben:Doch das weiß ich. Ich habe NUR eigene Träume.
Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
#301 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
#302 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
closs hat geschrieben:Nein - nicht in "der von mir geschaffenen" Welt - egal, von wem geschaffen. - Ansonsten hast Du es richtig verstanden.Münek hat geschrieben: ICH bin der reale Träumer und agiere (zwingend?) selbst als geträumte Persönlichkeit in der von mir erschaffenen "Traumwelt"?
Sorry, das habe ich jetzt überhaupt nicht verstanden!
Kannst Du das mal präzisieren:
Wer träumt? Und welche Rolle spiele ICH in diesem Traum?
#303 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
Klarer Fall.closs hat geschrieben:Heisst das, dass Du diese Träume erschaffen hast?Pluto hat geschrieben:Doch das weiß ich. Ich habe NUR eigene Träume.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#304 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
Sieh es mal ganz pragmatisch und mache Dir bewusst, dass sich aus Deiner Sicht buchstäblich NICHTS verändert. - Dann hast Du Dein Ich, dass sich nicht in einer naturalistischen Realität breit macht, sondern in einer geistigen/virtuellen/"traumhaften" - ändern tut sich nichts. - Wobei dies der Punkt wäre zu fragen, was eigentlich "Realität" ist.Münek hat geschrieben:Also, das habe ich jetzt überhaupt nicht verstanden,
Im Grunde kommt das dem sehr nahe, was Descartes sagt. - Er sagt, dass die einzige sichere Wahrnehmung das Ich ("Res cogitans") ist und alles andere ("Res extensa") eine Annahme. - Es wäre also bereits ein Annahme, dass das, was Du siehst, wenn Du an Dir runterguckst (Bauch, Beine), interpretations-bedürftig wäre: Ist es naturalistische "Realität" oder Projektions-"Realität"?
Das klingt jetzt arg philosophisch - auch insofern unnötig philosophisch, weil sich ja nichts ändert. - Nötig ist es es dann, wenn man sich vergegenwärtigen will, dass auch das naturalistische Weltbild eine Setzung ist (es könnte ja erkenntnis-theoretisch etwas anderes sein - unwiderlegbar).
#305 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
Warum ist das der Fall? - Es könnte doch eine höhere Macht geben, der Dir diese Träume zur Verfügung stellt. - Nicht, dass ich das behaupten würde - aber wie wollen wir das als Objekt entscheiden?Pluto hat geschrieben:Klarer Fall.
#306 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
Mal abgesehen davon, dass du damit Descartes' "cogitatio" mit seinem Dualismus miteinander vermengst, ist es schlichtweg unrealistisch, anzunehmen, die Welt existiere nicht.closs hat geschrieben:Im Grunde kommt das dem sehr nahe, was Descartes sagt. - Er sagt, dass die einzige sichere Wahrnehmung das Ich ("Res cogitans") ist und alles andere ("Res extensa") eine Annahme. - Es wäre also bereits ein Annahme, dass das, was Du siehst, wenn Du an Dir runterguckst (Bauch, Beine), interpretations-bedürftig wäre: Ist es naturalistische "Realität" oder Projektions-"Realität"?
Es gibt zahllose Modelle der Welt, anhand derer sich die Existenz der Welt bestätigen lassen.
Auch das nicht. Es klingt nach naivem Solipsismus, der Inbegriff einer falschen Philosophie. Allein schon der Begriff macht mich wütend!closs hat geschrieben:Das klingt jetzt arg philosophisch
Solipsismus ist verschwenderisch und müsste schon längst Ockhams Rasiermesser zum Opfer gefallen sein! Warum?
Damit er funktioniert, muss es etwas geben, dass unser Bewusstsein erzeugt. Aber wenn es dieses etwas gibt, müssen wir erklären wer oder was dieses Etwas geschaffen hat und warum, sonst ist es nichts weiter als ein gedachter „Himmelshaken“. Das einzige was Solipsismus tut, ist ein zusätzliches sinnloses Element der Komplexität einzuführen; ein Element das wir niemals erkennen, geschweige denn je beweisen können.
Solipsismus als Erklärung für die Naturkonstanten heranzuziehen, wie manch ein Wissenschaftler laut gedacht hat, ist einfach Blödsinn. Stell Dir vor, denkende Wesen befinden finden sich in einer Umgebung wieder, die das Denken zulässt. Überraschung? Vielleicht konnte das Universum nur so sein wie es ist, vielleicht hätte es auch anders ausfallen können. Möglicherweise konnte das Universum gar nicht anders entstehen als es ist (siehe meine Signatur). Aber das spielt letztlich auch keine Rolle. Die Tatsache, dass wir uns in so einem Universum wiederfinden ist eben KEINE Überraschung, es ist nicht einmal ein Beleg für die Existenz einer höheren Macht oder eines Schöpfers, egal welcher Art. Nur schlampiges Denken kann solche absurden Gedanken hervorbringen.
Der Solipsismus verkörpert alles was falsch ist an der Philosophie: er ist nicht beweisbar, er bleibt ohne Wirkung oder Voraussage und ist verschwenderisch.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#307 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
"Die Welt" würde doch dann ebenfalls existieren - nur halt nicht im naturalistischen Sinne.Pluto hat geschrieben:ist es schlichtweg unrealistisch, anzunehmen, die Welt existiere nicht.
Das glaube ich NICHT, weil diese Modelle ausschließlich "innerbetrieblich" sind - also ihre Beweisführung erst beginnen, nachdem unsere Frage hier stillschweigend "beantwortet" ist. - So wie es Popper macht: Er nimmt die Welt so an, wie er sie mit dem vorfindet, was er seine Sinne nennt (das ist KEIN Vorwurf an Popper, sondern im Gegenteil ein Hinweis darauf, wie klug er war).Pluto hat geschrieben:Es gibt zahllose Modelle der Welt, anhand derer sich die Existenz der Welt bestätigen lassen.
Immer wieder: Wir sind beide keine Verfechter des Solipsismus. - Hier geht es ausschließlich darum, dass wir es nicht feststellen könnten, wenn es so wäre.Pluto hat geschrieben: Solipsismus
Auch das naturalistische Weltbild ist nicht außerhalb seiner selbst beweisbar.Pluto hat geschrieben:Der Solipsismus verkörpert alles was falsch ist an der Philosophie: er ist nicht beweisbar,
Nun ist das Christentum nicht solipsistisch - aber auch da gibt es eine Quelle der menschlichen Identität außerhalb ihrer selbst - namens "Gott".Pluto hat geschrieben:Damit er funktioniert, muss es etwas geben, dass unser Bewusstsein erzeugt.
Meinst Du, dass Ockham Atheist war? - Ich finde es gleich einfach, ob man Menschsein aus sich selbst oder aus Gott heraus versteht.Pluto hat geschrieben:Ockhams Rasiermesser
#308 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
Wie man feststellen kann, dass die Welt existiert, habe ich an anderer Stelle bereits erklärt.closs hat geschrieben:"Die Welt" würde doch dann ebenfalls existieren - nur halt nicht im naturalistischen Sinne.Pluto hat geschrieben:ist es schlichtweg unrealistisch, anzunehmen, die Welt existiere nicht.
Aber die von dir beschriebene "nicht-naturalistische" Welt würde ich gerne mal sehen.
Kanst du sie mir zeigen?
Auch das haben wir bereits abgehakt.closs hat geschrieben:Das glaube ich NICHT...Pluto hat geschrieben:Es gibt zahllose Modelle der Welt, anhand derer sich die Existenz der Welt bestätigen lassen.
Nun denn, dann sind wir uns einig, dass es keine solche Traumwelt gibt.closs hat geschrieben:Wir sind beide keine Verfechter des Solipsismus.
Doch das können wir.closs hat geschrieben:Hier geht es ausschließlich darum, dass wir es nicht feststellen könnten, wenn es so wäre.
Auch dieses Argument hatten wir schon. Erinnerst du dich an den nächtlichen Waldspaziergang?
Doch. Selbstverständlich ist die reale Welt immer nachweisbar (siehe oben).closs hat geschrieben:Auch das naturalistische Weltbild ist nicht außerhalb seiner selbst beweisbar.Pluto hat geschrieben:Der Solipsismus verkörpert alles was falsch ist an der Philosophie: er ist nicht beweisbar,
Vieles am Christentum lässt es aber danach aussehen.closs hat geschrieben:Nun ist das Christentum nicht solipsistisch...Pluto hat geschrieben:Damit er funktioniert, muss es etwas geben, dass unser Bewusstsein erzeugt.
Unabhängig von seiner Religion, war Ockham ein sehr weiser Mann: ein Pionier des Nominalismus.closs hat geschrieben:Meinst Du, dass Ockham Atheist war?Pluto hat geschrieben:Ockhams Rasiermesser
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#309 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
Kein Problem: Stelle Dir Dein Leben einfach als Vorstellung vor - NICHTS ändert sich.Pluto hat geschrieben:Kanst du sie mir zeigen?
Aber offensichtlich erfolglos. - Es hakt an dem Punkt, dass man eine Sache nicht aus sich selbst heraus beweisen kann - Münchhausen.Pluto hat geschrieben:Auch das haben wir bereits abgehakt.´
Nein - wir sind uns einig, dass wir glauben (!), dass es keine solche Traumwelt gibt.Pluto hat geschrieben:Nun denn, dann sind wir uns einig, dass es keine solche Traumwelt gibt.
Es hakt an dem Punkt, dass man eine Sache nicht aus sich selbst heraus beweisen kann - Münchhausen.Pluto hat geschrieben:Doch das können wir. ... Doch. Selbstverständlich ist die reale Welt immer nachweisbar
Aus Deinem Denk-System heraus folgerichtig gedacht.Pluto hat geschrieben:Vieles am Christentum lässt es aber danach aussehen.
Nominalismus ist genau das richtige System, wenn es um den Aufbau von Methodik für Naturwissenschaft geht - für Fragen darüber hinaus ist er nicht geeignet. - Aber das macht nichts: Man soll Systeme dort einsetzen, wo sie nützlich sind - und das ist hier der Fall.Pluto hat geschrieben:war Ockham ein sehr weiser Mann: ein Pionier des Nominalismus.
#310 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?
closs hat geschrieben:Sieh es mal ganz pragmatisch und mache Dir bewusst, dass sich aus Deiner Sicht buchstäblich NICHTS verändert. - Dann hast Du Dein Ich, dass sich nicht in einer naturalistischen Realität breit macht, sondern in einer geistigen/virtuellen/"traumhaften" - ändern tut sich nichts. - Wobei dies der Punkt wäre zu fragen, was eigentlich "Realität" ist.Münek hat geschrieben:Also, das habe ich jetzt überhaupt nicht verstanden,
Im Grunde kommt das dem sehr nahe, was Descartes sagt. - Er sagt, dass die einzige sichere Wahrnehmung das Ich ("Res cogitans") ist und alles andere ("Res extensa") eine Annahme. - Es wäre also bereits ein Annahme, dass das, was Du siehst, wenn Du an Dir runterguckst (Bauch, Beine), interpretations-bedürftig wäre: Ist es naturalistische "Realität" oder Projektions-"Realität"?
Das klingt jetzt arg philosophisch - auch insofern unnötig philosophisch, weil sich ja nichts ändert. - Nötig ist es es dann, wenn man sich vergegenwärtigen will, dass auch das naturalistische Weltbild eine Setzung ist (es könnte ja erkenntnis-theoretisch etwas anderes sein - unwiderlegbar).
Ich habe eigentlich nichts anderes erwartet. Typisch Kurt´sche verbale Herumeierei (mit vielen
Worten nichts gesagt).
Würdest Du bitte meine Fragen konkret beantworten, anstatt auszuweichen und Nebelkerzen
zu zünden. Nochmals:
Wer träumt? Und welche Rolle spiele ich in diesem Traum?
Diese Antworten sind mir wichtig, um in meinen Gedanken meinen Argumentationsfaden weiter-
spinnen zu können. Ich bin da auf einer gewissen Spur...