Was ist Geist-Leib?

Rund um Bibel und Glaube
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Zeus
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#11 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von Zeus » Mo 2. Feb 2015, 21:42

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wenn sie es dennoch tut, beweist sie, wes geistig Kind sie in Wirklichkeit ist (= Polonäse - Eisegese).
Man kann sich wirklich über die RKK beschweren, aber ihre Theologie laienweise aufgrund reduktiven Bibel-Verständnisses so einfach mal zu verwerfen, ist nicht hinreichend.
Ist das alles was du zu dem Leib-Geist-[d]Schwachfug[/d]-Mysterium zu sagen hast?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
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#12 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von closs » Mo 2. Feb 2015, 22:18

Zeus hat geschrieben:Ist das alles was du zu dem Leib-Geist-Schwachfug-Mysterium zu sagen hast?
Das reicht erst mal:

1) Es ist dialektisch naheliegend (Begründung wäre zu lang und wurde bereits seitenweise gegeben)
2) Auch die RKK mit ihren 2000 Jahren spiritueller Tradition scheint es so zu sehen.

Als nächstes müsste man einen Profi-Katholiken auftreiben, der dies kompetent begründet (wenn man es wissen will).

Rembremerding
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#13 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von Rembremerding » Mo 2. Feb 2015, 22:57

Zu dem Thema müsste doch Phil 3, 20-21 (HSK) genügen:
Unser Heimatrecht aber ist im Himmel, von wo wir auch den Heiland erwarten, den Herrn Jesus Christus. Er wird unseren armseligen Leib umgestalten, daß er teilhabe an der Gestalt seines verherrlichten Leibes vermöge der Kraft, mit der er sich auch zu unterwerfen vermag das All.
Der Mensch hat, wichtig!, teil an der Gestalt des verherrlichten Leibes des Herrn. Unser Herrlichkeitsleib (Geistleib) ist nach der Auferstehung durch den Herrn in Gott.
Dieser echte und wirkliche Leib des Herrn besitzt jedoch zugleich die neuen Eigenschaften eines verherrlichten Leibes: Jesus ist nicht mehr an Ort und Zeit gebunden, sondern kann nach Belieben da sein, wo und wann er will (Mt 28,9.16-17; Lk 24,15.36; Joh 20,14.19.26; 21,4). Die Menschennatur kann nicht mehr auf der Erde zurückgehalten werden (alte Erde) und gehört nur noch dem göttlichen Bereich des Vaters an (Reich Gottes, neue Erde, neues Jerusalem) (Joh 20,17.). Aus diesem Grund steht es dem auferstandenen Jesus auch völlig frei, so zu erscheinen, wie er will: in der Gestalt eines Gärtners (Joh 20,14-15.) oder „in einer anderen Gestalt" (Mk 16,12) als der, die den Jüngern vertraut war. Dadurch sollte ihr Glaube geweckt werden (Joh 20,14.16; 21,4.7.).
1Kor 15,44 besagt:
Gesät wird ein sinnenhafter Leib, auferweckt ein geistiger Leib. Gibt es einen sinnenhaften Leib, so gibt es auch einen geistigen Leib
Servus :wave:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

closs
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#14 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von closs » Mo 2. Feb 2015, 23:23

Rembremerding hat geschrieben:Zu dem Thema müsste doch Phil 3, 20-21 (HSK) genügen
Vielen Dank - in der Umsetzung logischer und dialektischer Zusammenhänge in biblische Aussagen bist Du mir einfach um Längen voraus. :thumbup:

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Münek
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#15 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von Münek » Di 3. Feb 2015, 00:29

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wenn sie es dennoch tut, beweist sie, wes geistig Kind sie in Wirklichkeit ist (= Polonäse - Eisegese).
Man kann sich wirklich über die RKK beschweren, aber ihre Theologie laienweise aufgrund reduktiven Bibel-Verständnisses so einfach mal zu verwerfen, ist nicht hinreichend.

Deine Schelte perlt an mir ab wie an der Ente das Wasser! :)


Wo habe ich mich über die katholische Kirche beschwert? Die RKK hast doch Du hier ins Feld geführt, um Dich hinter
ihren Dogmenbarrieren zu verstecken. Ich habe nicht mal nachgeprüft, ob Deine Behauptung (Geistleib) katholischer-
seits überhaupt vertreten wird. Belegt hast Du es jedenfalls nicht!

Die katholische Kirche hat sich - im Gegensatz zu Luther - manches Mal schwer mit biblischen Aussagen getan, obwohl
nach ihren verbindlichen Lehraussagen Gott selbst der eigentliche Autor der biblischen Schriften ist. Also auch der "Of-
fenbarung des Johannes
", auf deren Aussagen in den beiden letzten Kapiteln ich mich ausdrücklich bezogen habe. :thumbup: :thumbup:

Die Schriften der Kirchenväter, vor allem aber die Festlegungen der Konzilien, oft unter heftigsten Kämpfen (gewiss nicht
mit Beistand des "Heiligen Geistes" 8-) ) erstritten, waren ihr als "Tradition" dann doch oftmals wichtiger als die klaren Aus-
sagen der "Heiligen Schrift"
. Was soll man von dieser machtversessenen Institution halten, die das "Wort Gottes" immer wie-
der mit Füßen getreten hat?

Es stimmt mich nachdenklich, dass Du hinter deren dicken dumpfen Mauern wegen Deiner argumentativen Not Schutz suchst.
Ich habe als Nicht-Theologe lediglich auf - in diesem Zusammenhang interessierende - bestimmte Passagen der "Heiligen Schrift",
hier die "Offenbarung des Johannes" hingewiesen. War ich als Laie zu überheblich? :o :o :o

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#16 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von closs » Di 3. Feb 2015, 00:44

Münek hat geschrieben:Deine Schelte perlt an mir ab wie an der Ente das Wasser!
Das betrifft nicht Dich speziell, sondern gilt generell für Reduktionismus und historisch-kritische Methode. - Nicht, dass letztere "schlecht" wäre (nein, sie ist sogar gut) - aber eben nur an ihrem Platz.

Münek hat geschrieben: Was soll man von dieser machtversessenen Institution halten, die das "Wort Gottes" immer wieder mit Füßen getreten hat?
Da sollte man unterscheiden zwischen macht-bezogenen Aktionen (da gibt es einige) und rein spirituellen Dingen wie hier. - Die RKK hat säkular nun wirklich nichts davon gehabt, dass sie das wortwörtliche Verständnis abgelehnt und in ein geistiges Verständnis transferiert hat.

Münek hat geschrieben:Es stimmt mich nachdenklich, dass Du hinter deren dicken dumpfen Mauern wegen Deiner argumentativen Not Schutz suchst.
Rememberding hat das Problem ja bereits für mich gelöst. - Ich kann nicht immer allgemein geistige Einsichten in Bibel-Zitate umsetzen - man ist sich zwar sicher, dass dazu etwas in der Bibel stehen müsste, aber ich finde es halt nicht immer. - Deshalb brauche ich Bibel-Profis wie bspw. Rem.

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#17 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von Münek » Di 3. Feb 2015, 00:58

Rembremerding hat geschrieben: 1Kor 15,44 besagt:
Gesät wird ein sinnenhafter Leib, auferweckt ein geistiger Leib. Gibt es einen sinnenhaften Leib, so gibt es auch einen geistigen Leib

Diese von Paulus propagierte Zwangsläufigkeit erschließt sich mir ganz und gar nicht.

Da war wohl mal wieder kräftigst der Wunsch der Vater des Gedankens. :thumbup:

Hast Du da eine plausible Erklärung parat ("Gibt es...so gibt es auch...")?

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#18 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von Münek » Di 3. Feb 2015, 04:24

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es stimmt mich nachdenklich, dass Du hinter deren dicken dumpfen Mauern wegen Deiner argumentativen Not Schutz suchst.
Rememberding hat das Problem ja bereits für mich gelöst. - Ich kann nicht immer allgemein geistige Einsichten in Bibel-Zitate umsetzen - man ist sich zwar sicher, dass dazu etwas in der Bibel stehen müsste, aber ich finde es halt nicht immer. - Deshalb brauche ich Bibel-Profis wie bspw. Rem.

Unser Freund Rememberding hat überhaupt kein "Problem gelöst". 8-)

Und Du wirst doch noch in der Lage sein, einen so einfachen und relativ leicht verständlichen Text wie die beiden
letzten Kapitel der Offenbarung des Johannes zu lesen und zu verstehen (Stichwort: Geistleib).

Dazu brauchst Du keine "Bibel-Profis". Stelle Dich doch nicht bewusst dümmer an, als Du bist, Du alte Nebelkerze. :)

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#19 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von Münek » Di 3. Feb 2015, 04:31

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Was soll man von dieser machtversessenen Institution halten, die das "Wort Gottes" immer wieder mit Füßen getreten hat?
Da sollte man unterscheiden zwischen macht-bezogenen Aktionen (da gibt es einige) und rein spirituellen Dingen wie hier. - Die RKK hat säkular nun wirklich nichts davon gehabt, dass sie das wortwörtliche Verständnis abgelehnt und in ein geistiges Verständnis transferiert hat.

Willst Du mich auf den Arm nehmen?

Gerade die "römisch-katholische Kirche" ist dafür bekannt, die biblischen Aussagen wortwörtlich
zu nehmen. Bist Du im Moment etwas durcheinander? :o

2Lena
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#20 Re: Was ist Geist-Leib?

Beitrag von 2Lena » Di 3. Feb 2015, 09:42

Müneki, ich muss closs in Schutz nehmen, wenn er auch selbst sich zur Wehr setzt. Du hast nicht den gleichen Hintergrund in der Ausbildung. Mit etwas Kirchenliteratur der vergangenen Jahrhunderte, würde dir der Zusammenhang einleuchten. Die Katholische Kirche liest seit dem II.Vatikanischen Konzil vor ca. 50 Jahren öffentlich während der Messfeier die Bibel und hatte auch sonst noch einige Änderungen im Gottesdienst. Das heißt, die Gläubigen heute plagen sich mit der Bibel, versuchen einen Schritt zwischen Verständnis und Ablehnung des Glaubens zu gehen, haben aber keinen festen Tritt - nirgendwo.

Ich habe es noch erlebt, wie mit dem alten Ritus gefeiert wurde. Man hat sich damals geärgert - "nur Latein, kein Mensch versteht was!" Die Information der Gläubigen (zumindest auf dem Land) erfolgte durch die Predigt vom Pfarrer. Er sprach zu aktuellen Dingen mit "Moralpredigt". Er führte gelegentlich "allegorisch" Bibelgleichnisse vor. Die Kenntnisse über die Bibel waren minimal, zumal auch im Religionsunterricht nur das Glaubensbekenntnis, lernen für die Beichte und Gebete in den vorigen Generationen auf dem Land in den wenigen Volksschulklassen vorkam. Christsein war also eine Anstandsangelegenheit - mehr oder weniger.

Die Ausbildung der Priester hatte auch nicht den Schwerpunkt Bibelwissenschaft, sondern bezog sich auf die Fremdsprachen Griechisch und Latein, Messfeier lernen, Mystik und Kirchenväter, bestenfalls Anfang des Jahrhunderts die Philosophen. Aber hier begann bereits das Geschrei um den Antimodernisteneid und die Diskussionen darum.

Versteh bitte, dass closs, wie du mit deinem Erziehungshintergrund - er von seinem ausgeht. Dann kommt durch die höhere Ausbildung der Komplex mit dem Spagatt, der zwischen - Glauben, Philosophie und Mystik entstanden ist.

Die nächste Schwierigkeit ist: Die Kirchenväter bezogen sich auf den ausgelegten hebräischen Text. Sie führten aber nirgends die Zitate. Sie wussten wovon sie sprachen, denn bereits im NT sind die Wiederholungen vorhanden. Doch spätere Generationen vernachlässigten die Bibel. Die hatten die Kirchenväter. Die sagten anders. Dann kam der Staub auf die Aussagen. Das Ungerechte wurde gemacht, vermischt gesprochen, etc.

Dazu kommt, es steht nicht alles im NT. Es gab Überlieferungen von Zeitzeugen. Es gab die Bestrebungen die unterdrückte Bewegung umzumünzen (wie mancher Erfinder mundtot gemacht wird und abgespeist. Plötzlich ist ein neues Produkt mit Patent - riesig gefördert). Geschichtsbücher kamen weg. Ich weiß nicht, ob das zum Beenden des Streits oder zum Anfachen geschah, oder weil Krieg war. Nur ist komisch, dass grad die passenden Stellen fehlen, anderes aber da ist. Ein Wirrwarr ohne Ende ...
und so ähnlich zu lesen, wie unsere Diskussionen hier :-(.

Nur es ist halt doch ein fester Stamm da, der leider nicht erschlossen genug ist. Man kann zwar das Einfache nehmen. Klar die Bibel erzählt irgendwas per Zufallsgenerator. Dann ist das halt da. Man versteht nicht das Wie und Warum. Aber der Mensch fällt aber bei der ersten "Ungerechtigkeit". Zumindest gerät jeder Ehrliche ins Zweifeln, weil ihm nicht beigebracht wurde WIE die Bibel zu lesen sei, WIE die Kirchenväter bereits die Bibel besprechen. Da sieht man überall nur Klüfte, wenn man das zu einfach nimmt. Es geht auch nichts auf an Idealen ...
Wo ist denn hier der Beginn ...Es geht dann erneut drunter und drüber ...
Nicht so ist es, mit Textverständnis, mit Kenntnis der Kirchenväter, mit der Praxis daraus, mit dem Test im Leben, etc.

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