Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

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closs
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#991 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 19:45

Mia hat geschrieben:hatten eine Abwassersystehm, machten Gehirnoperationen, es gab ein Schulsystem usw war das alles nur Geistig?
Möglicherweise verstehen wir unter "geistig" unterschiedliches - damit ist NICHT etwas Virtuelles gemeint, sondern ein Inhaltliches. - Dieser Inhalt wird durch Chiffren/Gleichnissen bezeichnet, wobei es vollkommen egal ist, ob diese Bilder mythischen oder historischen Charakter haben (oft wird gemeint, Historie könne keine Chiffre für Geist sein).

Allerdings wird man im AT trotzdem unterscheiden müssen zwischen mythischem und historischem Geschehen (es ist etwas anderes, ob man die Genesis als historisch versteht oder König Salomo).

Was Gottes-Bilder angeht, ist es gerade der Jahwe-Kult, der die wörtliche Interpretation von Gottheiten (Sonne = Gott) zugunsten einer geistigen und nicht vorstellbaren Version verdrängt - ab (oder spätestens) da heisst es: Gott ist grundsätzlich nicht wahrnehmbar, sondern ein "Ich-bin".

closs
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#992 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 19:46

Zeus hat geschrieben: Mir wird immer unklarer, wie du wissen willst, welcher Text göttlich inspiriert ist und welcher nicht.
Das wäre der nächste Schritt - zuvor ist erstmal zu klären, was ein göttlich inspirierter Text eigentlich ist. - Vorschläge?

Martinus
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#993 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Martinus » Di 27. Jan 2015, 19:57

ich könnte vorab mit allgemeinen Infos helfen, für die meisten hier ist sie ja nicht bekannt....http://de.wikipedia.org/wiki/Bibel
Angelas Zeugen wissen was!

closs
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#994 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 20:09

Martinus hat geschrieben:.http://de.wikipedia.org/wiki/Bibel
Jetzt gibt es auch schon Artikel über die Bibel in wikipedia - boahh.

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Mia
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#995 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Mia » Di 27. Jan 2015, 20:11

Leokadia hat geschrieben: ja,das meinte ich auch
vor allem das Gebot nur diesen und keinen anderen Gott anzubeten macht stutzig ,vor allem da es sich um ein kleines Volk von angeblich "Auserwählten " handelt,laut Bibel sollen die anderen Völker reinster Abschaum für die "Auserwählten" sein ,die es zu vernichten galt.
Die religiöse Propaganda brachte es sogar so weit anderen Völkern (mittels NT)einzutrichtern sie könnten auch diesem "magischen" Volke angehören,wenn sie sich dazu mental nur "einpropfen" ließen.
Paulus sei Dank konnte ab nem gewissem Zeitpunkt jeder, der es nur wollte ein "Auserwählter",ein Angehöriger dieses "magischen" Volkes werden(allerdings ohne den Beschneidungszwang)
Und man folgte der Idee sogar blind und zwar ohne diese Statements überhaupt zu hinterfragen und zwar (dank römischen Kolonisationswahn)europaweit,später sogar weltweit.
Ist die Welt aufgrund dieser Religion besser geworden?
Wenn man sie sich so ansieht -dann wohl nicht wirklich .
Aber Gott ist da und schaut gütig zu?
Ne,da könnten tatsächlich höchstens Annunaki oder sonstige Extraterrestrische im Spiel sein ,aber sicher kein Gott/Götter

Genau das ist seltsam und deshalb habe ich mir die anderen Völker mal genauer angeschaut, es ist schwierig was darüber zu finden und wenn dann war es nicht so schlimm, dass man die Völker alle umbringen musste.
Ein Argument was dieses ermorden vielleicht noch rechtfertigen könnte, sind die Menschenopfer.
Das ist auch ein Sache wo ich bis jetzt nicht viel darüber gefunden habe, und dass was man darüber erfährt ist noch abgefahrener als das Ausserirdische auf die Erde kommen, Menschen erschaffen und zu ihren Sklaven machen.

Nein, die Welt ist durch Religion nicht besser geworden, ich denk eher, dass wir dank der Religionen demnächst richtige Schwierigkeiten bekommen werden.

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#996 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Mia » Di 27. Jan 2015, 20:22

Münek hat geschrieben:Folgt man den Ausführungen im ersten Schöpfungsmythos, schuf Gott den Menschen nach bzw. in
seinem Bilde (Gen. 1, 26,27). Er agiert in der "Hebräischen Bibel" wie ein affektgeladener Tyrann,
der sogar über Leichen geht. Ein schlechtes Vorbild für seine Geschöpfe.

Es passt hervorragend ins Bild, dass dann ausgerechnet er - der ja die Menschen nach seinem Bild schuf -
sich über die Bosheit und Bösartigkeit der Menschen ereifert (Gen. 6, 5; 8, 21) und ihre Vernichtung be-
schließt

Es ist wie bei Eltern die sich immer mit Ausdrücke betiteln und der Sprössling bekommt eins hinter die Ohren wenn er die Ausdrücke benutzt.
Zuletzt geändert von Mia am Di 27. Jan 2015, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.

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#997 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Zeus » Di 27. Jan 2015, 20:44

Mia hat geschrieben:[quote="Münek]Folgt man den Ausführungen im ersten Schöpfungsmythos, schuf Gott den Menschen nach bzw. in
seinem Bilde (Gen. 1, 26,27). Er agiert in der "Hebräischen Bibel" wie ein affektgeladener Tyrann,
der sogar über Leichen geht. Ein schlechtes Vorbild für seine Geschöpfe.

Es passt hervorragend ins Bild, dass dann ausgerechnet er - der ja die Menschen nach seinem Bild schuf -
sich über die Bosheit und Bösartigkeit der Menschen ereifert (Gen. 6, 5; 8, 21) und ihre Vernichtung be-
schließt

Es ist wie bei Eltern die sich immer mit Ausdrücke betiteln und der Sprössling bekommt eins hinter die Ohren wenn er die Ausdrücke benutzt.[/quote][/quote][/quote]
Jahveh schuf die Menschen nicht "nach seinem Bilde" sondern umgekehrt, die Israeliten schufen ihren Gott nach ihrem eigenen Bilde. Ähnliches kann man auch bei anderen Religionen beobachten.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#998 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Mia » Di 27. Jan 2015, 20:48

2Lena hat geschrieben:Das ist nicht einfach, weil schnell ein "Intrige-Gefühl" aufkommt: Alle wurden betrogen oder so ähnlich. Alle wren faul, alle lagen falsch. Das ist aber nicht wahr. Der Glaube steht richtig und er wurde auf Grund der richtigen Moralvorstellungen verbreitet. Das Wissen der Antike geriet durch Kriege und durch Sorglosigkeit in Vergessenheit. Übrig blieb eine halb fertige Baustelle, genannt Bibelübersetzung. Du merkst schon hier, wie schwierig es ist - die fremdsprachlichen Texte mit Humor zu vermitteln - noch dazu wo sie flexibel sind. Das gab man dann auf - unter dem ewigen Streit der Einzelheiten. Geblieben ist davon eine Schmalspurkirche, die ganz aus dem Gleis geriet, als Luther das "sola scriptura" erklärte (allein die Schrift). Ab da gab es die Widersprüche und die zunehmende Säkularisierung. Da war dann eindeutig immer weniger Ahnung da.

Das wäre schön, wenn Du recht hättest und ich kann mir das auch gut vorstellen, dass vieles falsch übersetzt wurde aber welcher Gläubige kann das annehmen?
Für mich zieht sieht sich ein roter Faden durch die Bibel, der Mensch soll sich schuldig fühlen, er soll demütig und bescheiden sein, der Obrigkeit gehorchen, denn der wurde von Gott eingesetzt und brav seine Steuern bezahlen, er hat nur eine Chance ins Paradies zu kommen wenn er Arm ist und nicht viel nachfragt, und das glaubt was ihn erzählt wird.
Wem nützt das, Gott?

Kennst Du das Schwarzmond Tabu? Es gab anscheinend eine Zeit, wo die Frau heilig war, das Symbol war die Wildsau, ihr Blut war heilig, wenn die Frau nicht blutet entstand neues Leben.
Später wurde die Frau unrein, die Schweine waren alles andere als heilig und das ewige Leben entstand von dem Blut eines Mannes der unsere Sünden rein wäscht.

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#999 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Münek » Di 27. Jan 2015, 21:11

Zeus hat geschrieben: Jahveh schuf die Menschen nicht "nach seinem Bilde" sondern umgekehrt, die Israeliten schufen ihren Gott nach ihrem eigenen Bilde. Ähnliches kann man auch bei anderen Religionen beobachten.

Genau so ist es.

Menschen haben sich ihre zahlreichen Götter weltweit immer schon selbst geschaffen.

Der Philosoph und Anthropologe Ludwig Feuerbach hat das genial durchschaut und in seiner - von
ihm nicht so bezeichneten - "Projektionstheorie" der Öffentlichkeit nahegebracht (z.B. in seinem
Buch "Das Wesen des Christentums").

Sehr lesenswert. Bei Amazon für 12,80 Euro zu erwerben. :thumbup:

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#1000 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Mia » Di 27. Jan 2015, 21:35

Münek hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Jahveh schuf die Menschen nicht "nach seinem Bilde" sondern umgekehrt, die Israeliten schufen ihren Gott nach ihrem eigenen Bilde. Ähnliches kann man auch bei anderen Religionen beobachten.

Genau so ist es.

Menschen haben sich ihre zahlreichen Götter weltweit immer schon selbst geschaffen.

Der Philosoph und Anthropologe Ludwig Feuerbach hat das genial durchschaut und in seiner - von
ihm nicht so bezeichneten - "Projektionstheorie" der Öffentlichkeit nahegebracht (z.B. in seinem
Buch "Das Wesen des Christentums").

Sehr lesenswert. Bei Amazon für 12,80 Euro zu erwerben. :thumbup:

Was Gott sprach habe ich in meiner Bibel grün unterstrichen, dann habe ich es an einem Stück gelesen, irgend wann fiel ich in den Dialekt meines arabischen Exfreundes die Ähnlichkeit war frappierend.

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