Platons Ideenlehre

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#81 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Mo 26. Jan 2015, 23:47

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Schwach ist das nicht, sondern pragmatisch.
Wieso sagt man dann überhaupt etwas? - Es reicht doch zu sagen: "None of my business".
Ich denke etwas anderes sagen die allermeisten (95+%) Wissenschaftler auch nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#82 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 23:54

Pluto hat geschrieben:Ich denke etwas anderes sagen die allermeisten (95+%) Wissenschaftler auch nicht.
Das wäre ok, wenn nicht klammheimlich die eigene Position ontologisch (statt naturalistisch) vertreten werden würde - konkret:

Wenn ein Wissenschaftler sagt "Aus Sicht der WIssenschaft ....", hält er sich aus allem anderen raus. - Wenn er sagt "Anderes außer dem Meinigen gibt es nicht", transferiert er Naturalismus in eine ontologischer Größe - dann hält er sich NICHT raus. - Wobei wir wieder bei Schönbohm wären.

Pluto
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#83 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Di 27. Jan 2015, 00:06

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich denke etwas anderes sagen die allermeisten (95+%) Wissenschaftler auch nicht.
Das wäre ok, wenn nicht klammheimlich die eigene Position ontologisch (statt naturalistisch) vertreten werden würde - konkret:

Wenn ein Wissenschaftler sagt "Aus Sicht der WIssenschaft ....", hält er sich aus allem anderen raus. - Wenn er sagt "Anderes außer dem Meinigen gibt es nicht", transferiert er Naturalismus in eine ontologischer Größe - dann hält er sich NICHT raus. - Wobei wir wieder bei Schönbohm wären.
Ich verstehe das Argument nicht.
Warum ist es keine Einmischung wenn Kardinal Schönborn die Aussagen der Evolutionstheorie zu Gunsten seines Glaubens verändert, aber Einmischung wenn ein Wissenschaftler auf Grund seines Glaubens seine Meinung äußert?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#84 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 00:25

Pluto hat geschrieben:Ich verstehe das Argument nicht.
Beides wäre Einmischung - Schönbohm hat nicht IN (!) der ET rumzufuchteln (habe ihn auch nicht so verstanden). - Aber Moment: Seinen Glauben darf ein Wissenschaftler natürlich äußern, wenn er diesen als solchen bezeichnet.

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Münek
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#85 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Münek » Di 27. Jan 2015, 02:28

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Wenn Gott Realität ist, dann ist Gott Realität."
"Wenn alle geistigen Indizien kein Irrtum sind, gibt es Gott, der Realität ist - beweisbar ist er vom Dasein aus NICHT".

Sorry, mein lieber Kurt,

in meinem Beitrag ging es überhaupt nicht um irgendeine Beweisbarkeit, sondern ausschließlich um die Absurdi-
tät einer sinnfreien Aussage
wie:

"WENN Gott existiert, dann existiert Gott. Dann ist er Realität." Eine fürwahr erkenntnisreiche Aussage: :clap: :clap: :clap:

Da kann ich natürlich ein Schmunzeln nicht ganz unterdrücken ;) - und "halte naturalistisch volle Kanne" dagegen:
"Wenn Gott nicht existiert, dann existiert Gott nicht. Dann ist er keine Realität". Diese Polemik musste jetzt sein.


Von meiner nicht unberechtigten Polemik mal ganz abgesehen: Von "Seins-Realität" zu sprechen - und das war ja der
Ausgangspunkt unserer Diskussion und Grund meiner Kritik - ist natürlich vollkommener Quatsch.

Auch geistig gesehen. Was immer das auch sein mag. ;)

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#86 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von barbara » Di 27. Jan 2015, 06:41

Pluto hat geschrieben: Ist das Buch denn nicht real?

Als Objekt aus Papier und Karton durchaus, aber das macht die darin beschriebenen Techniken wie zB neue Energiequellen oder Reisen schneller als Lichtgeschwindigkeit nicht materiell real.

Woher willst du das wissen?

nun, aus meinem Physikbuch. Dort steht, dass es die materielle Welt nicht ewig gab, als ist das, was "vorher" oder "ausserhalb" oder "der Grund dafür" war, logischerweise nicht materiell. Nicht mal Raum umd Zeit soll es ja gegeben haben, so lautet die gängige physikalische Haltung.

Ich frage mich, was Menschen bewegt zu meinen, Naturwissenschaftler könnten keine spirituellen Gedanken haben?

Viele verstecken jeden Ansatz davon so hervorragend, dass kein Aussenstehender auch nur das Geringste davon mitkriegt. ;)



Doch - Kochbücher anschauen oder Kochsendungen gucken macht satt und nimmt den Appetit.
Dann bist du tatsächlich anders. Mir machen Kochbücher mit guten Rezepten appetit. [/quote]

nein, DU Bist anders, denn im Schnitt machen sie Leute satt. Ganz besonders wenn's schöne Bilder dazu gibt.

Tolle Methode ... einfach mal gucken was passiert...? — Der Schöpfer wirds schon richten! :roll:
Fragt sich nur wo sind denn die Ergebnisse dieser Bastelei?

überall - der Motor deines Autos, das Innenleben deines Computers, alle möglichen und unmöglichen Maschinen... wurden erst mal von Tüftlern und Bastlern gebaut. Denn erst, wenn man beobachten kann, wie etwas funktioniert, kann man eine Theorie dazu ausdenken.


Du meinst, Hoffnung = Teleologie? :idea:

nein, die Ausrichtung auf die Zukunft. Hoffnung gehört beim Menschen natürlich dazu. Ich glaube, es wird regnen, also nehm ich mal den Schirm mit, in der Hoffnung dann nicht nass zu werden...

gruss, barbara

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#87 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 08:40

Münek hat geschrieben: Diese Polemik musste jetzt sein.
Ist auch ohne Zusammenhang sehr verständlich. - Mein Zusammenhang ist: Wenn es Gott gibt, dann nicht deshalb, weil er nachweisbar ist, sondern weil er unabhängig von Nachweisbar keit ist. - Hier wird ständig der Eindruck erweckt, als habe Gott (wenn es ihn gibt) drum zu betteln, dass er vom Menschen als solcher methodisch erkennbar sein muss, dass es ihn geben kann.

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Scrypt0n
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#88 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Scrypt0n » Di 27. Jan 2015, 18:26

closs hat geschrieben:Mein Zusammenhang ist: Wenn es Gott gibt, dann nicht deshalb, weil er nachweisbar ist, sondern weil er unabhängig von Nachweisbar keit ist.
Wenn es Gott aber nicht gibt (so wie Feen), dann nicht deshalb nicht, weil er nicht nachweisbar ist, sondern weil er unabhängig von Nachweisbarkeit nicht ist. :)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Habe ich und habe keine Möglichkeit gefunden.
Geht auch nicht, wenn man ein System zugrunde legt, das rein daseins-orientiert ist.
Hat nichts mit einem "System" zu tun; deine Ausreden werden immer lahmer.
Nochmal:

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Keine Unterscheidung möglich und somit identisch.
Keine Unterscheidung in Deinem methodischen Korsett möglich
Irrelevant, da auch keine Unterscheidung für deine Wenigkeit möglich.

Bis dahin... es steht dir selbstverständlich frei darzulegen, wie du das denn anstellen würdest. Na? ^_-
Oder wirst du wieder in Ausreden und willkürlichen Behauptungen unter gehen?

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#89 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 19:27

Scrypt0n hat geschrieben:Hat nichts mit einem "System" zu tun
Wie wolltest Du bestreiten, dass bspw. der Kritische Rationalismus ein methodisches System ist? (Ein gutes sogar - aber eben auch nicht mehr)

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#90 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Di 27. Jan 2015, 19:45

barbara hat geschrieben:Als Objekt aus Papier und Karton durchaus, aber das macht die darin beschriebenen Techniken wie zB neue Energiequellen oder Reisen schneller als Lichtgeschwindigkeit nicht materiell real.
Eben meine Rede. Ideen wie z. Bsp. Sci-Fi sind nicht real; sie brauchen aber ein reales Medium wie ein Buch, einen "Streifen" oder eine DVD.

barbara hat geschrieben:
Woher willst du das wissen?
nun, aus meinem Physikbuch. Dort steht, dass es die materielle Welt nicht ewig gab, als ist das, was "vorher" oder "ausserhalb" oder "der Grund dafür" war, logischerweise nicht materiell. Nicht mal Raum umd Zeit soll es ja gegeben haben, so lautet die gängige physikalische Haltung.
Damit bist du etwa 20 Jahre im Rückstand (ist für ein Schulbuch durchaus normal). Von einem Anfang von ALLEM im Urknall gehen heute die Wenigsten aus. Die meisten Physiker gehen von einem ewig währenden System aus: Ein Multiversum oder Paralleluniversen, je nach Vorliebe. Beweisen kann das nicht, da Beides Formen einer transzendenten Realität sind.

Denn erst, wenn man beobachten kann, wie etwas funktioniert, kann man eine Theorie dazu ausdenken.
Das zeugt von einer totalen Ignoranz der wissenschaftlichen Methodik.
Einstein schuf seine Theorien ohne ein einziges Mal ein Labor betreten zu müssen.

Ich glaube, es wird regnen, also nehm ich mal den Schirm mit, in der Hoffnung dann nicht nass zu werden...
Eben das ist Intentionlität aber KEINE Teleologie.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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