Pluto hat geschrieben:Da verstehe ich nicht was in den Wiki Autor gefahren ist als er den Unfug schrieb.
Diese Begriffe sind doch keine wikipedia-interne Privat-Terminologie. Die sind auch in einer
Philosophie bei Star Trek bekannt.

(Dort geht es um fiktive, omnipotente Wesen.)
Der Wikipedia-Artikel ist allerdings mit einem "Warnhinweis" versehen, da er nicht hinreichend mit Quellen belegt ist. Mal sehen, wie sich der Artikel entwickelt.
Pluto hat geschrieben:Vielleicht sind das ja historisch bedingte Begriffe.

Darauf würde ich glatt wetten.
Pluto hat geschrieben:Absolute Allmacht ist eine Tautologie; so als würde ich sagen ein "weißer Schimmel". (verstehst du?)
Die anderen Beiden kann es nicht geben, denn eingeschränkte Allmacht ist keine ALLMACHT.
Anders als beim Schimmel ist die Allmacht [vermutlich] aus historischen Gründen eben mehrdeutig. Das ist ja nicht meine Idee, ich verwende lediglich offizielle Begriffe.
Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Natürlich kann man nun einfach die absolute Allmacht postulierten und schulderzuckend behaupten, dass Gottes Allmacht nunmal unerforschlich ist und auch gegen die fundamentalen Gesetze der Logik verstoßen darf. Damit wird dieses theologische Konstrukt gegen jedwede Kritik immunisiert und die Diskussion ist am Ende, da sich eine absolute Allmacht im abstrakten Sinne in einem leeren Begriff erschöpft, über den keine vernünftigen Aussagen mehr getätigt werden können.
Ja. Das ist auch clossens Behauptung.
Allerdings geschieht bei einer gedachten Allmacht die über die Logik hinausgeht, etwas merkwürdiges: Alles was wir erkennen wird beliebig, weil dann alles möglich ist, selbst ein Würfel ohne Ecken, oder auch nicht konstante Naturkonstanten.
Dies führt allerdings zur völligen Beliebkeit und so können überhaupt keine sinnvollen Aussagen mehr getätigt werden.
Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Natürlich hat die pfiffige User-Gemeinde hier längst den Zusammenhang zwischen
Allmacht und
Allwissenheit erkannt.

Denn aus Sicht eines absolut allwissenden Gottes müsste die Welt vollkommen determiniert erscheinen, einschließlich unserer "freien" Willensentscheidungen.
Auch wüsste er, wie er künftig reagiert und wäre damit selbst determiniert.
So ist es!

Einem "allweisen" (ein besserer Begriff fällt mir einfach nicht ein) Gott wäre dieses philosophische Dilemma sicher bewusst. Vielleicht besteht seine Lösung darin, auf absolutes Allwissen hinsichtlich der Zukunft zu verzichten.
Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Vermutlich werden wir hier darüber keine Einigung erzielen, denn darin waren sich schon René Descartes und Thomas von Aquin uneinig. So vertrat Descartes die Auffassung, Allmacht schließe die Fähigkeit ein, auch gegen die fundamentalen Gesetze der Logik verstoßen zu können (das Erschaffen eines perfekten, geometrischen Würfels ohne Kanten usw.). Thomas von Aquin hingegen vertrat den Standpunkt, dass Allmacht keineswegs Derartiges zwingend einschließe.
Nee, nee...
Descartes hatte ebenfalls den Gedanken an eine Allmacht über der Logik gehabt. Als er erkannte, dass damit auch sein Hauptsatz, das berühmte "
cogito ergo sum" zusammenbrechen würde, hat er die Idee mit der Logik umfassenden Allmacht ganz schnell wieder verworfen.
Danke für diesen Hinweis, Pluto. Dies bestätigt auch Wikipedia

:
Zitat aus
Definition von Allmacht:
Einige Philosophen wie Descartes sind der Meinung, Allmacht schließe die Fähigkeit ein, logisch Unmögliches zu vollbringen.
Zitat aus
Absolute Allmacht:
René Descartes hat dieses Allmachtsverständnis allerdings zumindest angedacht, aber nie wirklich konsequent vertreten (weil dann auch seine idealistische Erkenntnistheorie mit dem cogito als unbezweifelbarem Fixpunkt unmöglich gewesen wäre).
Aber ist denn überhaupt von "Allmacht" in der Bibel die Rede? Der abstrakte Begriff
Omnipotenz (Allmacht) steht nicht im biblischen Grundtext, aber es finden sich mehrere Aussagen, die "Allmacht" umschreiben:
- In
Gen 18:14 von einem Engel gegenüber Abraham.
- In
Hi 42:2 von Hiob.
- In
Luk 1:37 von Gabriel (hoher Engel).
- In
Mk 10:25-27 von Jesus und die synoptischen Parallelstellen in
Mat 19:26 und
Luk 18:27.
Verstrickt sich die Bibel hier ins Allmachtsparadoxon? Ich denke nicht, dass dem so ist, denn in all diesen Fällen will die Bibel nach meiner bescheidenen Rezeption keine abstrakten, philosophischen Aussagen tätigen. Vielmehr geht es darum, dass Gott mehr als genug Macht besitzt, Wunder zu wirken und so wunderbare Dinge zu vollbringen, die nach menschlichem Ermessen unmöglich sind. Hierzu verweise ich auf folgendes Buchzitat:
Zitat aus
Jan Bauke Ruegg - Die Allmacht Gottes:
Die Entwicklung vom hebräischen
pl ', das ursprünglich Ereignisse und Dinge bezeichnet, die für den Menschen (physisch) zu schwer und darum »wunderbar«, überwiegend aber für die Schilderung eines konkreten Rettungshandelns Gottes (Jahwes) ... lateinischen impossibile ist — gesamthafl gesehen und geurteilt — ein großangelegter
Abstraktionsprozeß, in dem die ursprüngliche Situationsbezogenheit des hebräischen Verbs völlig verlorengeht.
Nach meinem verständnis geht es in den oben verlinkten Bibelstellen stehts um
konkrete Situationen, in denen Gott durch Wunder sein Rettungshandeln bewirkt. Diese Deutung passt auch zu den ursprünglichen hebräischen Begriffen, wie
Jehwáh zevaʼṓth (יְהוָה צְבָ×וֹת) -
„HERR“ [der] Herrscharen und
Él Schaddáj (×ל שדי), was vermutlich den Gedanken
»Der Gott, der mehr als genug ist« vermittelt. Der griechische Begriff lautet
PantokrátÅr (Allherrscher).
Die Bibel verkündet uns einen allgewaltigen und allherrschenden Gott, dessen Überfülle an Macht mehr als genug ist, dessen "Wort" stehts Wirklichkeit ist und in jeder konkreten Situation sein Rettungshandeln bewirken kann.
Dieser biblische "Allmachtsbegriff" wurde durch die Übersetzung des biblischen Grundtextes immer mehr abstrahiert, womit eine Bedeutungsverschiebung einher ging (Ausformung durch augustinische Theologie).
Die in der Bibel beschriebene allgewaltige Macht Gottes steht m. E. im Einklang mit der Logik. Übrigigens, der Logik-Begriff leitet sich ab vom griechischen
Lógos (λόγος). Dies ist durchaus in dem Zusammenhang bemerkenswert, da der Lógos-Hymnus, welche ja den Prolog des Johannesevangeliums bildet, mit dem Lógos beginnt.
Das hebräische Wort hierfür lautet
דבר (
dabar, „Wort“) und ist mehr als ein gesprochendes Wort, sondern auch die geäußerte Sache, das Ereignis bzw. die Tat. Beim allgewaltigen Gott fällt kein
dabar dahin, sondern bewirkt gewiss, wozu es bestimmt ist.