"Je suis Charlie"

[Janina]

Missstände klar darzulegen ist wichtig und richtig. Leider genügt das nicht mehr. Es muss reisserisch rüberkommen. Nein, ich bin nicht Charlie. Ich will nicht andere bewusst provozieren und mich dann als Opfer wissen.

Deswegen auch meine neue Signatur.
Du bist Charlie.
Ob du willst oder nicht. Die Klappe zu halten ist keine Lebensversicherung. Faschisten bedrohen jeden. Auch dich.

[Janina]

Eine der höchsten religiösen Institutionen in Kairo geht hart ins Gericht mit der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Charlie Hebdo“: Die Veröffentlichung weiterer Karikaturen des Propheten Mohammeds sei eine "ungerechtfertigte Provokation".

Solch dummes Geschwätz ist eine ungerechtfertigte Provokation. Aber der ägyptische Mullah kann sich beruhigt zurücklehnen. Wir werden ihn dafür bestimmt nicht erschießen. Nur auslachen.

[Lena]

Solltest Du mich meinen...

Jetzt meine ich dich, lieber R:F. .

Sehe ich eine Begebenheit als schlimm und unrecht an, so kann ich das doch genau so mitteilen. Es ist genug. Zu was sollen übertriebene Darstellungen gut sein? Damit sie besser gehört, na ja, heute viel mehr: zu sehen sind? Solch überspannte, bildliche Informationen vermitteln doch kein Vertrauen...

Warum sollte der moderne Mensch sich auf den HERRN freuen, wo er die ganze Welt in seinen Händen hält?!

[ThomasM]

Du bist Charlie.
Ob du willst oder nicht. Die Klappe zu halten ist keine Lebensversicherung. Faschisten bedrohen jeden. Auch dich.

Ich bin nicht Charlie.

Es ist ein riesiger Unterschied zwischen Klappe halten, sich mit etwas sachlich und kühl auseinandersetzen oder sich zu Spott, Hohn und Übertreibung hinreißen lassen.
Spott und Hohn decken keine Mißstände auf, überzeugen keine Menschen, sondern stellen lediglich an den Pranger. Es mag sein, dass manche es verdient haben, an den Pranger gestellt zu werden, aber nicht so viele, wie Charlie dahin stellt.
Und wer am Pranger steht hat keine Möglichkeit, sich zu verteidigen, er wird einfach nur der Lynchjustiz überlassen.

Es sind Menschen wie du, die die den Lynchmob bilden.

[Lena]

Martinus, es mag eine Form sein, ja. Doch Spott und Uebertreibung ist kein guter Weg.

[Lena]

Du bist Charlie.

Manchmal fühlen sich Leute von mir provoziert und ich werde ihr Opfer.

[Janina]

Und wer am Pranger steht hat keine Möglichkeit, sich zu verteidigen, er wird einfach nur der Lynchjustiz überlassen.
Es sind Menschen wie du, die die den Lynchmob bilden.

Lachen war das Wort das dir nicht einfiel. Lynchen hat was mit ermorden zu tun.

[Pluto]

Die neue Ausgabe ist da!


[ Quelle Spiegel Online ]

Vermutlich wollen die Herausgeber damit eine Botschaft an die Terroristen und ihre Helfer senden: "Schaut her, uns geht es gut; wir lassen uns nicht von Euch runterkriegen". Das ist ja auch in Ordnung. Dennoch sei die Frage erlaubt, muss man gleich wieder provozieren?
Vor allem nach dem Trauermarsch am Sontag, an dem auch viele Moslems teilnahmen, hätte man es mit mehr Empfinden für den durchschnittlichen gläubigen Moslem zeigen können.

[Janina]

Die neue Ausgabe ist da!

Ja, bei Ebay liegten die Angebote bei 250,-€ für ein Heft!!!

[ThomasM]

Lachen war das Wort das dir nicht einfiel. Lynchen hat was mit ermorden zu tun.

Lachen kann ich nur, wenn es mich selbst betrifft, nicht wenn es andere betrifft. Und ich bin kein Moslem und kein Katholik.

Und das Wort Rufmord hat die Verbindung, die ich meine, auch im Namen.
Da werden Menschen fertig gemacht, ohne ihnen eine Chance zu geben, sich zu rechtfertigen oder zu verteidigen. Denn selbstverständlich kommt es bei Hohn und Spott nicht darauf an, dass man in die Nähe von Wahrheit kommt oder auch nicht, dass man anerkennt, dass die Darstellung lediglich eine einseitige Perspektive ist.