Magdalena61 hat geschrieben:R.F. hat geschrieben:Aber Magdalena, wer möchte denn die “Welt†retten...
Dieser Eindruck drängt sich mir geradezu auf, wenn ich die Äußerungenen und Bestrebungen meiner Zeitgenossen, auch in Foren registriere und z.B. lese, was "die Anderen" alles falsch machen.
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Gestern Nacht sah ich ein Video-- das geht mir heute noch nach.
Nichts für schwache Nerven. Die Bilder prägen sich ein- lähmendes Entsetzen/ Betroffenheit/ Trauer. Es sind viele Tote zu sehen. Wer auf solche Bilder sensibel reagiert, sollte das Video vielleicht besser nicht anklicken.
Sollen Christen und Atheisten sich gegenseitig missionieren?
Wer hat die besseren Lösungen? müsste man fragen.
LG
Hallo Magdalena!
Vielen Dank für das Video. Ich bin öfter im Elsass, besuche dort ab und zu den Cimetière du Linge in den Vogesen, ein Soldatenfriedhof mit Gefallenen des I. Weltkrieges.
Wenn man sich den Verlauf einiger Schlachten des I. Weltkriegs, etwa die Somme-Schlacht, vergegenwärtigt, fragt man sich, was die Staatsführungen geritten hat, wegen einiger Meter Boden das Leben Tausender junger Menschen zu opfern.
http://www.youtube.com/watch?v=O-B1gV1_Hi0
Auch die Alliierten des II. Weltkrieges schickten ihre Soldaten in unverantwortlicher Weise in von vornherein aussichtslose Gefechte, in Todeskommandos wie etwa 1942 bei Dieppe, als man kanadische Soldaten die Invasion proben ließ - ein Fiasko. Und dann erst die eigentliche Invasion vom Juni 1944... Die Nordküste Frankreichs ist voll Soldatenfriedhöfe.
Für viele sind die Kriegserfahrungen so grausam, dass sie sich nicht mehr daran erinnert werden möchten. Man denke nur mal an die Zustände in Dresden nach den Bombenangriffen 1945.
Haben die heutigen politischen Führungen aus den Erfahrungen die richtigen Lehren gezogen? Klamm heimlich hat sich Deutschland nach dem Krieg zur wirtschaftlichen Vormacht in Europa entwickelt. Die meisten Länder Europas verschuldeten sich bei deutschen Banken, und nun können sie die Schulden nicht begleichen.
Zur Einschätzung der Lage in Europa ein Auszug aus dem oben besagten Artikel der New York Times, der in der gestrigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen erschienen ist:
Aus der Sicht ihrer Bewunderer ist die Europäische Union die einzige Kraft, die zwischen ihren Mitgliedstaaten und den uralten Gefahren von Chauvinismus, Nationalismus und Krieg steht. Das war auch die Botschaft des Nobel-Komitees im vergangenen Jahr. Aber gegenwärtig dient das Projekt EU keineswegs dazu, Demokratie, Liberalismus und Menschenrechte zu stärken. Stattdessen unterzieht es seine schwächeren Mitgliedstaaten einer außergewöhnlichen Prüfung ihrer Widerstandskraft. Sie führt ein Experiment durch, das immer perverser wird. Das Resultat ist eine Massenarbeitslosigkeit, wie es sie in der Geschichte des modernen Europa noch nie gegeben hat. Für die betroffenen Länder ist die Euro-Zone zu einem ökonomischen Gefängnis geworden, mit Deutschland als Wächter und der Gemeinschaftswährung als Gittern. Die Frage ist, ob dies zu einem Aufruhr führen wird. Bisher ist es erstaunlich, wie wenig radikale Bewegungen Fuß fassen konnten und wie selten politische Gewalt geblieben ist.
Wie schon mal angemerkt, sagte der ehemaligen Präsident Frankreichs Valéry Giscard d' Estaing in einem von Ulrich Wickert geleiten und vom Sender Phoenix am vergangenen Freitag übertragenen Gespräch mit Helmut Schmidt, dass zur Wahrung der Einheit Europas Persönlichkeiten vom Schlage eines Winston Churchill nötig seien. Eine solche Persönlichkeit wird nötig sein, um einerseits die Belastungen der Schuldnerländer in Grenzen zu halten, zum andern den Geldgebern Totalverluste zu vermeiden. Da nur wenige wissen oder ahnen, um welche Summen es geht, begreifen die Bürger einerseits die Notwendigkeit einer autoritären Staatsführungen nicht, andererseits auch nicht die Gefahr, die von einer solchen Autorität ausgehen kann.
Übrigens glaube ich diese autoritäre Persönlichkeit seit langem ausgemacht zu haben. Dieser Politiker verfügt tatsächlich über ein überzeugendes politisches Programm...Auf einem anderen Blatt steht, was er außenpolitisch aus der “Festung Europas†machen wird...