Salome23 hat geschrieben:denn ich halte Liebe nur für ein Gefühl
Das ist wieder mal eine Definitions-Sache. - Würde ich mich in die hübsche Nachbarin verlieben, würde ich das auch als "Gefühl" bezeichnen. - Die Hormone drehen durch, man fährt in den Straßengraben, wenn sie im Auto entgegenkommt, weil man derart gebannt ist, dass man nicht aufpasst - etc.
Diese Gefühle sind aus christlicher/spiritueller Sicht Sekundär-Erscheinungen der tiefen Sehnsucht des Menschen nach Vereinigung und der Aufhebung von Dialektik. - Trotzdem haben diese Gefühle natürlich einen Eigen-Wert ("sekundär" ist nicht zurücksetzend gemeint, sondern soll auf die Wurzel davon verweisen). -
Ein praktischer Tipp: Bei ernsthaften Absichten würde ich trotzdem keine erfolgsversprechende Strategie darin erkennen, die Angebetete zu fragen, ob man nicht gemeinsam die Dialektik aufheben wolle - das wird schief gehen.
Wenn man mal alle diese Diskussionen abkürzen wollte, würde man wahrscheinlich sagen: Es reicht, wenn man sich auf echte (!) Wahrhaftigkeit überprüft. - Ist die Liebe wahrhaftig, die man spürt? Ist eine Absicht wahrhaftig, die man hegt? Ist eine Tat wahrhaftig, die man tut? - Kommt jeweils JA raus, ist man Christ - egal ob man die Bibel wälzt oder nicht. - Allerdings: Wenn man die Bibel richtig (!) wälzt, ist sie eine große Hilfe.
Eine diesbezügliche Hilfe war für mich (u.a.) folgende Stelle (zum Abschluss des Jahres komplett - man kann es gar nicht oft genug zitieren (1.Kor. 13):
1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.
3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.
4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
8 Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.
9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;
10 wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.
11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.
12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.
Hier kommt kein einziges Mal das Wort "Gott" oder "Jesus" vor - und trotzdem ist es voll von Gott und Jesus.
Oder ein anderes Zitat (Röm. 2,14f):
14 Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab
KEINEM sollte erlaubt werden, auch nur EIN Wort über die Bibel zu verlieren, wenn er diese beiden Zitate nicht in aller Tiefe verstanden hätte. - Aber das werden wir leider wohl nicht hinkriegen.