Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Rund um Bibel und Glaube
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Münek
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#91 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von Münek » Fr 26. Dez 2014, 13:26

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Neugier lässt sich nicht einschränken. Sie erstreckt sich auf alle Felder
Aber mit "alle" sind "alle möglichen" gemeint - und dass zu diesen möglichen auch Transzendentes gehört, ist eine qualitative Aussage. - Anders gesagt: Polarfüchse sind auch neugierig, denken aber NICHT über ihr (transzendentes) Woher und Wohin nach, weil solche Fragestellungen ihre Möglichkeiten überschreiten.

Man kann einen neugierigen Polarfuchs nicht mit einem neugierigen Menschen
vergleichen. Der Mensch verfügt über Vernunft und damit über die Möglichkeit,
Fragen über Fragen zu stellen und über sich und alles Denkbare nachzusinnen.

Seine natürliche Neugier und Fantasie, die sich im Laufe der Evolution entwick-
elt haben, sind riesig und lassen sich nicht einschränken. Diese erworbenen Ei-
genschaften sind KEIN Hinweis auf die Existenz eines Gottes, sondern entsprin-
gen der Natur des Menschen.

Der Mensch ist sogar in der Lage, sich Götter zu erschaffen. Das hat er immer wie-
der bewiesen. Da ist nichts erkennbar Übernatürliches im Spiel; eine solche Annah-
me entspringt lediglich Deiner Glaubens- und Wunschvorstellung.

closs
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#92 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 13:41

sven23 hat geschrieben:"Wir haben eben diesen Begründungszwang. Wir wollen, dass nichts ohne Ursache geschieht. Manchmal, wenn wir die eigentliche nicht erkennen, erfinden wir eine."
Dem setzt der Kritische Rationalismus aus weltanschaulichen Gründen entgegen, dass nur das Realität gelten dürfe, was vom Menschen (!) als Ursache erklärbar sei. - Und somit deutet man Beobachtungen dementsprechend, erklärt das Quanten-Vakuum als Urgrund des Seins und erfüllt damit sein System. - Und das nennt man dann "aufgeklärt" und "Fortschritt". - In sich selber ist dies alles schlüssig - philosophisch ist es nach den Ansprüchen geistig orientierter Menschen schlicht und ergreifend nicht satisfaktionsfähig.
Zuletzt geändert von closs am Fr 26. Dez 2014, 13:45, insgesamt 2-mal geändert.

Salome23
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#93 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von Salome23 » Fr 26. Dez 2014, 13:42

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Was bitte sind "spirituelle" Eigenschaften?
- Uneigennützig lieben können (ein Tier kann nicht lieben).
Kommt drauf an, was man so unter "lieben" versteht-vielleicht sollte man darüber noch mal diskutieren, denn ich halte Liebe nur für ein Gefühl, für alles andere was man damit in Verbindung bringt, gibt es schon andere Worte-aber guck dir das mal an(sehenswert)

closs
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#94 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 13:49

Münek hat geschrieben:Der Mensch ist sogar in der Lage, sich Götter zu erschaffen.
Zustimmung - das ist ja das Problem: Man kann mit Mitteln des kritischen Rationalismus nicht unterscheiden, wann der Mensch in geistigen Dingen etwas findet und wann er etwas er-findet.

Er-finden wäre nach christlicher Lesart satanisch, Finden wäre christlich.

closs
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#95 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 14:04

Salome23 hat geschrieben:denn ich halte Liebe nur für ein Gefühl
Das ist wieder mal eine Definitions-Sache. - Würde ich mich in die hübsche Nachbarin verlieben, würde ich das auch als "Gefühl" bezeichnen. - Die Hormone drehen durch, man fährt in den Straßengraben, wenn sie im Auto entgegenkommt, weil man derart gebannt ist, dass man nicht aufpasst - etc.

Diese Gefühle sind aus christlicher/spiritueller Sicht Sekundär-Erscheinungen der tiefen Sehnsucht des Menschen nach Vereinigung und der Aufhebung von Dialektik. - Trotzdem haben diese Gefühle natürlich einen Eigen-Wert ("sekundär" ist nicht zurücksetzend gemeint, sondern soll auf die Wurzel davon verweisen). -

Ein praktischer Tipp: Bei ernsthaften Absichten würde ich trotzdem keine erfolgsversprechende Strategie darin erkennen, die Angebetete zu fragen, ob man nicht gemeinsam die Dialektik aufheben wolle - das wird schief gehen. :geek:

Wenn man mal alle diese Diskussionen abkürzen wollte, würde man wahrscheinlich sagen: Es reicht, wenn man sich auf echte (!) Wahrhaftigkeit überprüft. - Ist die Liebe wahrhaftig, die man spürt? Ist eine Absicht wahrhaftig, die man hegt? Ist eine Tat wahrhaftig, die man tut? - Kommt jeweils JA raus, ist man Christ - egal ob man die Bibel wälzt oder nicht. - Allerdings: Wenn man die Bibel richtig (!) wälzt, ist sie eine große Hilfe.

Eine diesbezügliche Hilfe war für mich (u.a.) folgende Stelle (zum Abschluss des Jahres komplett - man kann es gar nicht oft genug zitieren (1.Kor. 13):

1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.
3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.
4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
8 Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.
9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;
10 wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.
11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.
12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.


Hier kommt kein einziges Mal das Wort "Gott" oder "Jesus" vor - und trotzdem ist es voll von Gott und Jesus.

Oder ein anderes Zitat (Röm. 2,14f):
14 Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab


KEINEM sollte erlaubt werden, auch nur EIN Wort über die Bibel zu verlieren, wenn er diese beiden Zitate nicht in aller Tiefe verstanden hätte. - Aber das werden wir leider wohl nicht hinkriegen.

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sven23
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#96 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von sven23 » Fr 26. Dez 2014, 14:11

closs hat geschrieben:Dem setzt der Kritische Rationalismus aus weltanschaulichen Gründen entgegen, dass nur das Realität gelten dürfe, was vom Menschen (!) als Ursache erklärbar sei.

Wenn man Prof. Singers Auffassung folgt, dann kann niemand mit absoluter Gewissheit bis ins letzte Detail sagen, was Realität letzlich ist. Insofern steht er doch da in der Tradition der griechischen Philosophen (Ich weiß, daß nicht nichts weiß).
Trotzdem ist unser Wissen um die Welt doch um einiges gewachsen und neue Erkenntnisse haben auch immer auch Einfluß auf die Philosophie gehabt. Gerade die Erkenntnisse der Hirnforschung können nicht ohne Folgen für philosphische oder theologische Fragen bleiben.


closs hat geschrieben: Und das nennt man dann "aufgeklärt" und "Fortschritt". - In sich selber ist dies alles schlüssig - philosophisch ist es nach den Ansprüchen geistig orientierter Menschen schlicht und ergreifend nicht satisfaktionsfähig.

Die Philosphie muß sich aber immer raffinierterer Kunstkniffe bedienen, um Gott noch den ein oder anderen Strohhalm hin halten zu können.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#97 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von sven23 » Fr 26. Dez 2014, 14:20

closs hat geschrieben: Oder ein anderes Zitat (Röm. 2,14f):
14 Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab


Da könnte man fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, die Heiden Heiden sein zu lassen. Wir brachten ihnen die Bibel und die Chance auf ewige Verdammnis.

Eskimo: "Wenn ich nichts von Gott und der Sünde wüsste, müsste ich dann trotzdem in die Hölle gehen?"

Missionar: "Nein, wenn Du nichts davon wüsstest, dann nicht."

Eskimo: "Warum erzählst Du es mir dann?"

Für die Heiden eine echte Lose-Lose Situation.
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closs
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#98 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 15:11

sven23 hat geschrieben: Insofern steht er doch da in der Tradition der griechischen Philosophen (Ich weiß, daß nicht nichts weiß).
Das klingt gleich ganz anders und wäre im Grunde christlich. - Denn "Glaube" ist nichts anderes als persönliche Gewissheit, weil man weiß, dass man als Mensch letztlich nichts weiß.

sven23 hat geschrieben:Die Philosphie muß sich aber immer raffinierterer Kunstkniffe bedienen
Der Kunstgriff besteht eigentlich eher darin, dass man "Erkenntnis" ent-personalisiert und auf system-intern nachweisbare Phänomene beschränkt.

sven23 hat geschrieben:Da könnte man fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, die Heiden Heiden sein zu lassen.
"Heide" ist eh ein dämliches Wort - entweder jemand ist zu Gott hin ausgerichtet (das können Heiden nach Röm. 2,14 auch sein) oder nicht (das betrifft dann umgekehrt auch Christen).

"Christ" wäre in diesem Sinne, dass jemand "das innere Gesetz" allgemeingültig formuliert mit Gott - aber das ist halt ein weiter Weg der Erkenntnis.

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sven23
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#99 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von sven23 » Fr 26. Dez 2014, 16:04

closs hat geschrieben:"Heide" ist eh ein dämliches Wort - entweder jemand ist zu Gott hin ausgerichtet (das können Heiden nach Röm. 2,14 auch sein) oder nicht (das betrifft dann umgekehrt auch Christen).

"Christ" wäre in diesem Sinne, dass jemand "das innere Gesetz" allgemeingültig formuliert mit Gott - aber das ist halt ein weiter Weg der Erkenntnis.

Natürlich ist es ein dämliches Wort, aber er diente lange Zeit zur Abgrenzung der eigenen Gruppe.
Trotzdem, wenn ein Esikmo auch ohne Kenntnis vom Christentum in den Himmel kommt, könnte man sich das Ganze doch schenken. Im Gegenteil setzt man den armen Eskimo der Gefahr der ewigen Verdammnis aus.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#100 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von Münek » Fr 26. Dez 2014, 16:44

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Mensch ist sogar in der Lage, sich Götter zu erschaffen.
Zustimmung - das ist ja das Problem: Man kann mit Mitteln des kritischen Rationalismus nicht unterscheiden, wann der Mensch in geistigen Dingen etwas findet und wann er etwas er-findet.

Er-finden wäre nach christlicher Lesart satanisch, Finden wäre christlich.

Man kann nur etwas "finden", was tatsächlich außerhalb des Kopfes existiert.

Alles andere ist vergebliche Liebesmühe. Glaube hilft da nicht wirklich weiter.
Dieser ist nur eine "Schwester der Fantasie", die Wunschvorstellungen generiert,
gewiss keine Realitäten. Letzteres weißt Du ja selbst...

Die Bibel ist übrigens voll von Er-Findungen. Ich würde diese nicht unbedingt als
"satanisch" bezeichnen. Das klingt so negativ nach Teufel :devil: , der als mythologi-
sche Figur ebenfalls eine Erfindung des Menschen ist.

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