Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

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closs
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#81 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 01:11

sven23 hat geschrieben:Wie der Evolutionsbiologe Josef Reihholf sagt, war Religion immer ein Identifikations- und Abgrenzungselement der eigenen Gruppe
Das kann man mit Fußballvereinen einfacher haben - das begründet nicht, warum der Mensch transzendent orientiert sein kann.

sven23 hat geschrieben:Auf die Fragen nach dem woher und wohin gab es damals noch keine plausiblen Antworten
Wo gäbe es diese heute außer in der Transzendenz? - Jetzt sag' ja nicht, im Quanten-Vakuum.

Der eigentliche Punkt ist ein anderer: Fragen nach dem Woher und Wohin wären gar nicht stellbar, wenn der Mensch nicht transzendent angelegt wäre. - Man könnte auch Raketen nach Alpha Centauri bauen und müsste deshalb nicht transzendent angelegt sein - zivilisatorischer Fortschritt kann vollkommen auf Transzendenz verzichten - warum ist der Mensch dann transzendenz-fähig?

closs
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#82 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 01:30

Salome23 hat geschrieben:Was bitte sind "spirituelle" Eigenschaften?
Zum Beispiel, nach dem Woher und Wohin fragen zu KÖNNEN. - Uneigennützig lieben können (ein Tier kann nicht lieben). - Etc.

Salome23 hat geschrieben:Aber was hat Tier und Mensch gemeinsam?
Jeweilige technische und mehr oder weniger kognitive Fähigkeiten.

Naturalisten sagen ja gelegentlich, dass der Mensch auch "geistig" ein besonders weit entwickeltes Tier sei - dies ist ein sehr konsequentes und ehrliches Statement aus dem eigenen Weltbild. Bedauerlicherweise wird dabei das Wort "Geist" benutzt, was man aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit eigentlich transzendenten Befähigungen vorenthalten sollte. - Ist aber nicht so - die Zeitentwicklungen haben dieses Wort umdefiniert und damit ein heilloses Durcheinander geschaffen.

Salome23 hat geschrieben:also Gott hat bestimmt, dass der Satan den Hiob angreifen darf...
Das ist jetzt über die Bande. - Satan will Hiob angreifen und Gott verhindert es nicht - Satan handelt nicht gegen seinen eigenen Willen.

Natürlich kann man dagegen argumentieren, dass Gott es bestimmt habe, weil er etwas, was er hätte verhindern können, nicht verhindert hat. - Aber irgendwie sollte man einen Unterschied machen, ob Satan etwas willenlos im Auftrag Gottes macht oder etwas will, wovon er nicht abgehalten wird.

Salome23 hat geschrieben: Gott weiss, dass da ein Eisberg ist (sein wird) und schiebt ihn gar nicht weg?
Ja - das Daseins-Getriebe geht im wesentlichen seinen eigenen Gang. - Gott greift nur ein, wenn er etwas Grundsätzliches damit offenbaren will. - Würde Gott alle "Eisberge" wegschieben, würde er zu Ende gedacht die dialektische Welt wegschieben - das wäre dann Erlösung. - Dann aber wäre nicht der (dialektische) Raum da, der notwendig ist, dass der Mensch Eigen-Erkenntnis entwickeln kann. - Das Dasein ist eine Bühne - das göttliche Sein ("himmlisches Reich") ist das, wo die Schauspieler hingehen, wenn ihr Teil der Aufführung getan ist - also heim.

Salome23 hat geschrieben: Was denn zum Beispiel?
Dass das, was passiert, zu dem passend gemacht ist, dem es passiert. - Konkret: Wenn Dir morgen etwas passiert, wird Dir die geistige Erkenntnis-Ausstattung gegeben sein, damit umzugehen

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#83 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 01:34

Münek hat geschrieben:Nein, die Trennung führte Gott herbei; der Mensch wollte diese nicht.
Gott ermöglichte die Trennung, die aus übergeordneten Gründen notwendig war. - Der Mensch KONNTE zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts wollen - nirgends im Text ist von Wollen oder Nicht-Wollen die Rede - bei A+E sind ausschließlich Trieb-Reflexe erkennbar. - Beide erkennen erst danach, was sie gemacht haben.

Münek hat geschrieben:Die Fragen nach dem "woher" und "wohin" entspringen lediglich der natürlichen Neugier des vernunftbegabten Menschen.
Für Neugier gibt es genug Felder, die NICHT transzendenter Natur sind - dazu bedarf es keiner transzendenten Munition. - Es gilt zu erkennen, dass allein der Umstand, dass Neugier auf transzendente Fragen gerichtet werden KANN, eine qualitative Aussage ist.

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#84 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von Münek » Fr 26. Dez 2014, 02:57

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nein, die Trennung führte Gott herbei; der Mensch wollte diese nicht.
Gott ermöglichte die Trennung, die aus übergeordneten Gründen notwendig war. - Der Mensch KONNTE zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts wollen - nirgends im Text ist von Wollen oder Nicht-Wollen die Rede - bei A+E sind ausschließlich Trieb-Reflexe erkennbar. - Beide erkennen erst danach, was sie gemacht haben.

Gott ermöglichte (passiv) nicht die Trennung von seinen Geschöpfen, sondern
vertrieb (aktiv) zornerfüllt die Menschen aus dem Paradies. Ein großer Unter-
schied.

Das war kein freiwilliges Verlassen, das war ein Rausschmiss - verbunden mit
Bestrafungen wie künftigen Geburtsschmerz und Verfluchung des Ackerbodens.

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#85 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von Münek » Fr 26. Dez 2014, 03:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Fragen nach dem "woher" und "wohin" entspringen lediglich der natürlichen Neugier des vernunftbegabten Menschen.
Für Neugier gibt es genug Felder, die NICHT transzendenter Natur sind - dazu bedarf es keiner transzendenten Munition. - Es gilt zu erkennen, dass allein der Umstand, dass Neugier auf transzendente Fragen gerichtet werden KANN, eine qualitative Aussage ist.

Neugier lässt sich nicht einschränken. Sie erstreckt sich auf alle Felder,
z.B. auch auf die Frage nach einem Weiterexistieren nach dem Tod. Die-
ser Frage haftet nichts Übernatürliches an; sie ist völlig "normal".

Der Fantasie und der Neugier des vernunftbegabten Menschen sind keine
Grenzen gesetzt
. Diese Fähigkeiten des Homo sapiens haben mit der Exis-
tenz oder Nichtexistenz eines Gottes nichts zu tun.

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#86 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 10:57

Münek hat geschrieben:Das war kein freiwilliges Verlassen, das war ein Rausschmiss
Nachdem der Mensch gehandelt hatte, war es ein aktiver Rausschmiss. - Aber es war kein Rausschmiss ohne Grund. - Gleichzeitig war klar, dass Menschen-Erkenntnis ohne Rausschmiss nicht möglich sein würde. - Also eine komplizierte Gemengelage.

Münek hat geschrieben:Neugier lässt sich nicht einschränken. Sie erstreckt sich auf alle Felder
Aber mit "alle" sind "alle möglichen" gemeint - und dass zu diesen möglichen auch Transzendentes gehört, ist eine qualitative Aussage. - Anders gesagt: Polarfüchse sind auch neugierig, denken aber NICHT über ihr (transzendentes) Woher und Wohin nach, weil solche Fragestellungen ihre Möglichkeiten überschreiten.

Deshalb die Feststellung: Menschen sind transzendenz-fähig. - Warum sind sie es?

Münek hat geschrieben: Diese Fähigkeiten des Homo sapiens haben mit der Existenz oder Nichtexistenz eines Gottes nichts zu tun.
Diese Fähigkeit ist kein Nachweis von Gott, aber ein Hinweis auf Gott.

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#87 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von sven23 » Fr 26. Dez 2014, 11:19

closs hat geschrieben: Deshalb die Feststellung: Menschen sind transzendenz-fähig. - Warum sind sie es?

Diese Frage hatten wir schon zum x-ten mal. Schlechtes Kurzzeitgedächtnis oder generelle Weigerung, etwas dazu zu lernen?

Hier noch mal der Text von gestern:
Wenn man zynisch argumentierten würde, könnte man es so sagen, aber das wird der Sache nicht gerecht. Wie der Evolutionsbiologe Josef Reihholf sagt, war Religion immer ein Identifikations- und Abgrenzungselement der eigenen Gruppe und hatte damit auch Gewaltpotenital gegenüber anderen Gruppen.
Man nimmt an, daß mit dem homo erectus vor ca. 2 Mio Jahren so etwas wie erstes Bewußtsein entstand und der Mensch über die Welt und sich selbst reflektieren konnte. Auf die Fragen nach dem woher und wohin gab es damals noch keine plausiblen Antworten und wie wir alle wissen, kann der Mensch schlecht mit ungelösten Rätseln leben, also erfindet er sich Antworten.

Wie Prof. Singer sagt:
"Wir haben eben diesen Begründungszwang. Wir wollen, dass nichts ohne Ursache geschieht. Manchmal, wenn wir die eigentliche nicht erkennen, erfinden wir eine."
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#88 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von closs » Fr 26. Dez 2014, 11:53

sven23 hat geschrieben:Schlechtes Kurzzeitgedächtnis oder generelle Weigerung, etwas dazu zu lernen?
Nein - die eigentliche Frage ist nicht beantwortet: "Warum kann der Mensch überhaupt Transzendentes thematisieren?". - Mit "Neugier" ist diese Frage nicht beantwortet.

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#89 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von sven23 » Fr 26. Dez 2014, 12:36

closs hat geschrieben:Nein - die eigentliche Frage ist nicht beantwortet: "Warum kann der Mensch überhaupt Transzendentes thematisieren?". - Mit "Neugier" ist diese Frage nicht beantwortet.

Das ist doch relativ simpel zu beantworten.
Der Mensch konnte auf Grund seiner Hirnleistung über sich und die Welt refklektieren. Und auf Fragen des woher und wohin fand er keine befriedigenden Antworten. Und wenn er keine findet, dann erfindet er sich welche. Wie sollte es auch anders sein?

Wie Prof. Singer sagt:
"Wir haben eben diesen Begründungszwang. Wir wollen, dass nichts ohne Ursache geschieht. Manchmal, wenn wir die eigentliche nicht erkennen, erfinden wir eine."
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#90 Re: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem.

Beitrag von Münek » Fr 26. Dez 2014, 12:53

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das war kein freiwilliges Verlassen, das war ein Rausschmiss
Nachdem der Mensch gehandelt hatte, war es ein aktiver Rausschmiss. - Aber es war kein Rausschmiss ohne Grund.

Ein Grund jedoch, den Gott willentlich und wissentlich herbeigeführt hat
(Pflanzung des Erkenntnisbaumes, Aktivierung der Schlange als Verführer-
in).

Fakt bleibt: Der Mensch wollte keine Trennung von Gott; diese wurde ihm
aufgezwungen.

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