Mehr wollen die Beispiele nicht zeigen, als dass man sich mit der Wahrnehmung irren kann.closs hat geschrieben:Ein Phänomen wird um einen Kontext ergänzt, damit sich ein Sinn daraus ergibt. - Das KANN schiefgehen,Pluto hat geschrieben: Der Kontext wird vom Gehirn selbst hinzu "konstruiert", obwohl er gar nicht vorhanden ist.
Nochmals: Das Beispiel der Unterkühlung hat mit Wahrnehmung nichts zu tun.closs hat geschrieben:Schon verstanden - es ging hier darum, dass - 5° Celsius in einem Fall etwas anderes bedeuten als im anderen - eine reduktiv verengte Sichtweise reicht hier also nicht aus.Pluto hat geschrieben: in diesem Fall ist es keine Täuschung!
Es handelt sich um einen rein physikalischen Prozess des Wärmeverlustes. Temperatur und Wind sowie Luftfeuchtigkeit spielen da eine entscheidende Rolle.
Amerikanische Meteorologen haben dafür den "chill factor" eingeführt. Dies ist ein sehr viel besseres Maß, weil es alle wesentlichen Faktoren (Wind und Feuchtigkeit) berücksichtigt. Erfreulich, dass unserer Meteorologen auch dazu übergehen, in dem sie die "gefühlte" Temperatur einführen.closs hat geschrieben:Der lebenserprobte Mensch weiss ganz einfach, dass er bei - 5° nicht rausgeht, wenn es windet, weil er weiss, dass es dann sehr viel gefährlicher ist als bei Windstille und denselben - 5°.
Nein. Das sind Beispiele die zeigen, wie das Gehrin objektiv falsch liegen kann. Daraus entsteht: "Irren ist menschlich".closs hat geschrieben:Wenn der Kontext nahelegt, die beiden Quadrate unterschiedlich hell erscheinen zu lassen, kann es auch einen guten, überlegenen Grund haben.
Wieso doof? Wenn ich überlege, ob ein Schrank in eine Nische passt, dann ist der Griff zum Zollstock ganz und gar nicht "doof".closs hat geschrieben:Dieser Zugang ist aber auch von Natur aus doof...Pluto hat geschrieben:Dieser ist offenbar weniger anfällig auf "Bestechung" als die Verarbeitung (Konstruktion) im Gehirn.
Einverstanden.closs hat geschrieben:man darf Messungen nicht zum Herrn, sondern muss sie zum Diener des Urteils machen.
Gefühle sind für mich Interpretationen von (sinnlichen) Wahrnehmungen, die auch durch Erinnerungen hervorgerunfen werden können. Dein Beispiel mit der Olga würde ist so gesehen auch ein Gefühl.closs hat geschrieben:Wenn Menschen glaubwürdig (gar intersubjektiv) sagen, dass es die Realität des Wärme-Spürens oder Kälte-Spürens bei derselben Temperatur 10° gibt: Wie nennt man das? - "Gefühl" ist mir zu wenig - "Gefühl" klingt zu sehr nach: "Ich bin in Olga aus dem Nachbarhaus verliebt".
Im Normalfall ist das auch richtig und fürs Überleben auch sinnvoll. Doch in all den Beispielen geht es um Gedankenexperimente die zeigen, wie sich das Gehirn auch mal irren kann. Ist nicht weiter schlimm, zeigt uns aber wie schnell wir an die Grenzen der Wahrnehmung stoßen. Wenn wir uns nicht einen weiteren Zugang zur Realität erschaffen (z. Bsp. Messung), sind wir möglicherweise der Willkür ausgesetzt, und merken es nicht einmal.closs hat geschrieben: Aber im Normalfall ist die Bezugs-Verarbeitung eine anspruchsvollere Wahrnehmungs-Form als die Messung.
Ja. Man kann durchaus Karikaturen als absichtlich herbeigeführte Sinnestäuschungen bezeichnen. Der Mensch soll dabei an etwas Erkennbares erinnert werden.closs hat geschrieben:Wie siehst Du eigentlich Karikaturen: 5 oder 8 Linien - und schon erkennst Du Helmut Schmitt oder Angela Merkel. - Sinnestäuschung?
Weil der "lila Kreis" eine Konstruktion des Gehirns ist der in Wirklichkeit nicht existiert.closs hat geschrieben:Warum wäre es dann eine Täuschung, wenn er in dem "lila Kreis" einen Kreis erkennt? Wenn die Pixel so angelegt sind, dass dies naheliegt, ist es doch keine Täuschung.
Ja natürlich. Nur hier stimmt die Konstruktion mit der Suggestion überein.closs hat geschrieben:Auch eine mit dem Bleistift gezeichneter Kreis besteht mikroskopisch aus Pixeln? Täuschung, wenn man darin einen Kreis erkennt?
Alles in allem ein Grund mehr, der für (m)einen kompromisslosen Konstruktivismus spricht.
Ich verstehe nicht was du mit diesem Gleichnis aussagen willst.closs hat geschrieben:Dein "Erstgeburtsrecht" der geistigen Urteilskraft eintauschen gegen das "Pflaumengericht" der bewusstlosen Messbarkeit?