Frigida oder der Marsch der Blöden?

Politik und Weltgeschehen
closs
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#51 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Di 23. Dez 2014, 15:16

Janina hat geschrieben:Ich denke, wir haben in Deutschland ein ganz großes Wahrnehmungsproblem
Gut analysiert. :thumbup:

piscator
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#52 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von piscator » Di 23. Dez 2014, 15:55

closs hat geschrieben:Wenn sich nun aber das Medien-Kartell in die Brust wirft und "Nazis" ruft, wird mancher sagen: "Ach - wenn DAS Nazitum ist, was ich mache, bin ich halt ein Nazi". - Sehr ungeschickt.

Da sehe ich keine Gefahr, ich glaube, dass die überwiegende Zahl der Menschen rechte Umtriebe erkennt und diese angewidert ablehnt. Und das hysterische Geschrei über die angebliche Lügenpresse und die ach so bösen Systemmedien
bringt auch nur die Augen der einschlägigen Verschwörungsfuzzis und Nazis zum Leuchten.

Die Mitläufer bei PEDIDA würden in Stuttgart gegen den neuen Bahnhof demonstrieren, im schwäbischen Wald gegen Windräder um im Allgäu gegen die Alpen, weil die den Blick aufs Mittelmeer verstellen. PEGIDA ist für diese Menschen
nur eine weitere Möglichkeit, ihre "Wut" gegen die da oben abzureagieren.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Rembremerding
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#53 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Rembremerding » Di 23. Dez 2014, 16:04

Es gibt zumindest inzwischen eine andere (Gegen-)Demonstration. Denn unter dem Motto "Flüchtlinge sind willkommen" haben am Montagabend mehr als 12000 Menschen in München demonstriert. Neben Politikern, Künstlern und Flüchtlingsorganisationen beteiligten sich auch kirchliche Gruppen wie der BDKJ und die KJG.

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closs
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#54 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Di 23. Dez 2014, 17:24

piscator hat geschrieben:die ach so bösen Systemmedien
Da bin ich allerdings auch sehr kritisch - ein beliebiges Beispiel: Nach 1990 hat sich die NATO ca. 500 km nach Osten verlagert - als Putin die Krim genommen hat, gab es im Öffentlich-Rechtlichen eine Sendung "Putins Griff nach dem Westen!".

Es geht hier nicht darum, dass es Putin etwae anginge, was die NATO macht - es geht auch nicht darum, Putins Annexion zu rechtfertigen. - Aber es zeigt, dass unsere Öffentlichkeit genauso systematisch manipuliert wie Russland durch Putins Medien.

piscator hat geschrieben:PEGIDA ist für diese Menschen nur eine weitere Möglichkeit, ihre "Wut" gegen die da oben abzureagieren.
Da ist was dran - wobei es auf dem Weg der Wutumleitung oft nicht nach oben, sondern gegen Schwächere geht - hier Asylanten und Muslims. - Der Hintergrund scheint mir zu sein, dass es uns zwar durchschnittlich gut geht, aber die Amplituden (sehr reich contra sehr arm) immer höher werden. - Und dann meint der deutsche Michel, es läge an den Griechen und Asylanten.

Rembremerding hat geschrieben:Denn unter dem Motto "Flüchtlinge sind willkommen" haben am Montagabend mehr als 12000 Menschen in München demonstriert.
Wenn PEGIDA dazu führt, dass
a) verstanden wird, was da an Wut unterwegs ist, und
b) solche Gegenreaktionen erweckt werden, hat sich's gelohnt.

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sven23
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#55 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von sven23 » Di 23. Dez 2014, 20:03

closs hat geschrieben:Da bin ich allerdings auch sehr kritisch - ein beliebiges Beispiel: Nach 1990 hat sich die NATO ca. 500 km nach Osten verlagert - als Putin die Krim genommen hat, gab es im Öffentlich-Rechtlichen eine Sendung "Putins Griff nach dem Westen!".

Das kann man so pauschal nicht sagen. Ich habe viele kritische Berichte in öffentlich rechtlichen Sendern und auch in den Printmedien gesehen, die sich genau damit kritisch auseinandergesetzt haben. Es gibt auch gegenteilige Meinungen. Es gibt halt keine gleichgeschalteten Medien wie in einer Diktatur. Mit Meinungsvielfalt muß man halt umgehen können.

Mir kommt wie eine erweiterte Reichsbürgerbewegung vor.
In Sachsen gibt es nur 0,2% Muslime. Trotzdem sagt ein Teilnehmer, das wären schon zu viele. Es ist eigentlich ziemlich eindeutig, aus welcher Ecke das ganze kommt.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#56 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Di 23. Dez 2014, 20:38

sven23 hat geschrieben:Das kann man so pauschal nicht sagen.
Da würde ich sogar zustimmen - aber eines Weckrufes bedarf es schon. - Warum dies so schwer in D ist, hat Janina s.o. gut begründet.

sven23 hat geschrieben:In Sachsen gibt es nur 0,2% Muslime. Trotzdem sagt ein Teilnehmer, das wären schon zu viele.
Wutumleitung - wenn es einem früher einem schlecht ging, hat man im Gasthaus über "die Jüde" gelästert. - Heute geht das aus Gründen der Political Correctness nicht, also sucht man sich andere Minderheiten (Zigeuner, Moslems, ...) - psychologisch ganz normal.

Was mache ich, wenn ich Sven nicht abschellen kann? - Ich nenne mein nächstes Kind Sven - das kann was erleben. :devil:

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sven23
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#57 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von sven23 » Di 23. Dez 2014, 20:50

closs hat geschrieben:Wutumleitung - wenn es einem früher einem schlecht ging, hat man im Gasthaus über "die Jüde" gelästert. - Heute geht das aus Gründen der Political Correctness nicht, also sucht man sich andere Minderheiten (Zigeuner, Moslems, ...) - psychologisch ganz normal.

Der Antisemitismus der Reichsbürger wird gar nicht mal versteckt, sondern ziemlich offen artikuliert. Es geht auch gar nicht nur um Muslime allein, sondern eher um Ausländer allgemeinen.
Der wohl meistgehörte Satz dieser Tage ist: Ich habe nichts gegen Ausländer, aber........

Übrigens der Präsident des BDI fordert sogar mehr Zuwanderung.
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closs
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#58 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Di 23. Dez 2014, 21:28

sven23 hat geschrieben:Übrigens der Präsident des BDI fordert sogar mehr Zuwanderung.
Weil er's begriffen hat. - Wenn ein Land eine Jugendquote von lediglich 27% hat (Frankreich 33%), MUSS zugewandert werden. - Flüchtlinge im Kindesalter, die man dementsprechend fördert, sind dementsprechend eine Goldgrube.

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Magdalena61
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#59 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 24. Dez 2014, 10:52

closs hat geschrieben:...schau mal, was da alles an Deutschen rumrennt: Viele, die nicht mal richtig laufen können - stark übergewichtige Frauen mit engen Hosen und T-Shirts, zwischen denen der Speck rausquillt - modisch gepflegte Gesichter mit Pay-TV-Blick - Piercings - selbst-bewusste Dummheit (Meinungs-Gesellschaft). - Also, mir fällt das echt mehr auf, als ethnisch gekleidete Menschen.
Diese weiten Übergewänder sind für die Muslimfrauen sehr praktisch, denn im Durchschnitt sind sie nicht schlanker als die deutschen Frauen/ Mütter ;) .
Ebenfalls das Kopftuch. Von wegen: perfekte Frisur und ständig Haare waschen, fönen, stylen...

Früher, vor einigen Jahrzehnten, trugen die deutschen Frauen auch Kopftücher, aber nicht aus religiösen, sondern aus praktischen Gründen. Eine Frau mit langen Haaren kann ein Lied davon singen, wie viel Staub alleine an einem einzigen Tag in den Haaren hängen bleibt, beim Aufenthalt in der Stadt (Feinstaub) oder in Folge von Arbeit in einer staubigen Umgebung.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Magdalena61
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#60 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 24. Dez 2014, 11:12

Die gewaltbereite Ideologie des Islamismus werden wir nicht überwinden, wenn wir ihr gewissermaßen die Millionen von Muslimen in Deutschland in die Arme treiben, sondern nur mit moderaten und den Rechtsstaat liebenden muslimischen Mitbürgern gemeinsam. Weltweite Menschenrechtskampagnen funktionieren erst recht nicht ohne muslimische Beteiligung.
Prof. Dr. Schirrmacher im Interview zu PEGIDA
So ist es.

Wenn ich jemandem meine "Religion" schmackhaft machen will, dann muß ich ihn zuerst und langfristig davon überzeugen, dass diese besser ist als seine. Das geht aber nicht, wenn ich die Werte meines Nächsten; das, was er glaubt, arrogant herabsetze und friedliebende Mitmenschen beschimpfe und ausgrenze.

Genauso, wie viele Fans der "PEGIDA" nicht differenzieren zwischen Muslimen und gewalttätigen Islamisten, unterscheiden auf der anderen Seite viele Muslime leider nicht zwischen "Christ" und "Christ".

Was ich fett markiert habe, ist meine Befürchtung. Wenn die "demokratischen Muslime" mit Pauschalisierungen, Ablehnung und Haß in die Defensive getrieben werden; dann haben sie zwei Fronten, an denen sie sich verteidigen müssen. Einmal die kapitalistischen Demokraten, ich nenne sie mal lieber nicht Christen, weil diese Charakterisierung nicht auf die Mehrheit der Demonstranten zutrifft, und zum anderen die Feinde aus dem eigenen Lager, die Radikalen, die Fanatiker. Wem stehen sie näher, was werden sie tun?

Es mangelt an Brückenbauern. Eigentlich sollten das die Kirchen sein, aber viele ihrer Repräsentanten haben die Andersdenkenden derart diffamiert, dass auch mit ihnen keiner mehr reden will. Was fehlt, ist gegenseitig zuzuhören.
Die Politiker und Kirchenleute, die sich – wie die Umfragen belegen – ja weit von der Basis entfernt haben, sollten sich die Sorgen vieler Bürger anhören. Die Islamkritiker wiederum sollten sich davon überzeugen lassen, dass die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland friedlich ist und mit den einheimischen Deutschen auch tatsächlich zusammenarbeiten will.

Und die Kirchen: Man kann schlecht von den sich ängstigenden Bürgern Nächstenliebe für Ausländer einfordern, wenn man die Nächsten in seiner eigenen Kirche nur beschimpft.

(idea) Helmut Mathies
Eben. Das muß aufhören. Eine Kanzel ist NICHT dazu da, um dem Volk zu erzählen, wie "schlecht", wie "verführt", wie "gefährlich doch die anderen sind" und gleichzeitig die eigene Vorzüglichkeit (Rechtgläubigkeit) zu beweihräuchern.
Das ist ein Mißbrauch des Auftrages, die Herde zu weiden und in der biblischen Lehre zu unterweisen.

Vor kurzem noch schlug die Empörung gegen die Aktivitäten der NSA und des BND hohe Wellen, wegen ein bißchen Privatsphäre, von der man meinte, diese sei nicht ausreichend gewährleistet.
Um gegen den "-ismus" in jeglicher Ausprägung wirkungsvoll vorzugehen und die Sicherheit des Volkes zu schützen, braucht man diese Kontrolleure aber dann doch, scheint mir.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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