Wenn man nur noch Bäume sieht und keinenWald mehr - eine große Gefahr, wenn man kein eigenes Feeling hat, wo's lang geht. - Wir leben ja in einer Zeit, die das eigene Urteil gerne eliminiert - ein konkretes Beispiel:Pluto hat geschrieben:Was wären denn philosophischen Gesichtspunkte, die Reduktionismus "haarig" machen?
Es gibt inzwischen furchtbar aufwendige Prozeduren, wenn man jemand im Berufsleben einstellen will. Oft sind Psychologen da, die ihre Listen abarbeiten - am Ende hat ein Kandidat die meisten Punkte. - Ich habe noch einen Fall erlebt, als die "Aktenlage" für Kandidat 5 gesprochen hat, während der Auftraggeber/Arbeitgeber (der bei den Einstellungs-Gesprächen immer dabei gewesen war) zwischen Kandidaten 7 und 10 geschwankt hat. - Als der Auftraggeber/Arbeitgeber nun informiert wurde, dass Kandidat 5 die Nase vorne habe, hat er nicht gesagt "Was habt Ihr für SCheiß-Tests?", sondern "So kann man sich täuschen" - er hat also sein langjähriges Urteil einem externen Test untergeordnet.
Ich sehe darin ein Beispiel für die Verunmündigung unserer Gesellschaft - Hauptsache, die wissenschaftliche Aktenlage stimmt - das ist objektiv, da kann ich mich daran klammern - meine Lebens- und Menschen-Erfahrung klammere ich aus. - Dies scheint mir typisch zu sein in unserer medialen Wirklichkeit. Zum Ausgleich darf man sich dann ein Meinungs-Reservat leisten ("Ich mag gerne Marmelade-Brot mit Byzantinischen Zwiebeln" - "Ah - welch ein außerordentlich Geschmack - interessant"
