Pluto hat geschrieben:Das erscheint mir mit den Mitteln der Hermeneutik allein völlig ausgeschlossen zu sein.
Objektiv ja - ich bezog mich auf die Phase, bis überprüft ist - bis dahin ist es ähnlich. - Nur dass in geistigen u.U. erst nach dem Daseins-Tod der Nachweis erfolgt.
Pluto hat geschrieben:Viele Philosophen von Rang haben diesen Unterschied erkannt, und überprüfen ihre Aussagen, mttels wissenschaftlicher Methoden.
Dann ist das eine Schwestern-Disziplin der Naturwissenschaft - absolut ok. - Aber damit kann man nicht an Themen herangehen, wie es Platon, Kant, Hegel, Heidegger, etc. konnten. - Wenn man mit der Selektion der analytischen Philosophie als Philosoph zufrieden ist - sei's drum.
Pluto hat geschrieben:Man soll anerkennen, dass man nichts als Realität hinstellen darf, was nicht zumindest prinzipiell überprüfbar ist.
Mit Verlaub: Das ist Quatsch. - Man sagt ja nicht: "Hiermit 'ist' dies Realität", sondern man sagt "In Summe von logischen Erwägungen und persönlichen Erfahrungs-Werten ist davon auszugehen, dass (konkretisiert) "Gott" Realität ist". - Man beschränkt sich also (wie sich das gehört) auf Wahrnehmungs-Parameter, aus denen man Schlussfolgerungen zieht. - Kein christlichen Philosoph sagt (hoffentlich): "Gott ist als Realität bewiesen".
Pluto hat geschrieben:Damit werden Feen, Dämonen und sonstige Fantasieprodukte automatisch ausgeschlossen.
Damit schüttet man aber das Kind mit dem Bade aus - das ist gerade so, als würde man Getreide wegwerfen, weil damit die Gefahr von Spreu ausgeschlossen ist.
Pluto hat geschrieben:Wenn es sachlich richtig ist, warum sträubst du dich ständig dagegen, es auf dein Seinspostulat anzuwenden?
Genau das tue ich doch ständig - ich verstehe Deine Bemerkung nicht.
Pluto hat geschrieben:Das ist ein Denkfehler: Man muss nichts setzen, wo nichts zu finden ist.
Wenn man weiß, dass nichts zu finden ist, sucht man erst gar nicht.
Pluto hat geschrieben:Wenn es nicht zumindest prinzipiell überprüfbar ist, dann auf jeden Fall.
Was hat Realität mit Überprüfbarkeit zu tun? - Realität ist Sein - Überprüfbarkeit ist Wahrnehmung. - Wie oft denn noch?
Pluto hat geschrieben:Welche Kriterien sollte man denn anwenden, um "Sein" von Fiktion zu unerscheiden?
"Sein" und "Fiktion" unterscheiden sich in erster Linie selber - das eine ist Sein, das andere Nicht-Sein.
Wahrnehmungs-mäßige Kriterien zur Unterscheidung sind zum Beispiel naturwissenschaftliche Methodik - wenn diese nicht greift, muss man hermeneutisch vorgehen. - Normalerweise kann man auch auf dem Weg der Hermeneutik die Spreu vom Weizen trennen - logisch nachvollziehbar, aber nicht objektiv nachweisbar.
Pluto hat geschrieben:Du kannst gar nicht wissen, ob es dieses "was der Fall ist" überhaupt gibt.
Wenn es es nicht gibt, ist es nicht der Fall - so einfach ist das. - Dann hat man sich halt getäuscht - aber das ändert nichts an Sein oder Nicht-Sein.
Pluto hat geschrieben:Russel beschreibt solche Dinge mit seinem "Teekanne" Postulat
Wenn man seine Philosophie hermetisch von der Möglichkeit meta-physischer Realität abschottet, kann man das meinen. - Das Problem von Russel: Er bringt ein methodisch richtiges Argument, das ontologisch irrelevant ist. - Er spricht von Wahrnehmung, nicht von Sein.
Man definiert mögliches Sein, das nicht nachweisbar ist, als irrelevant. Damit leistet man seiner Methodik Genüge - mit Philosophie im geistigen Sinne hat das wenig zu tun.