Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#401 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Pluto » Mo 8. Dez 2014, 00:25

Salome23 hat geschrieben:Du liegst auf einer Couch und entspannst dich und plötzlich kommt dir ein Lied in den Sinn(Geist).
Du "hörst" die Stimme des Sängers und die Instrumente des dir bekannten Liedes und summst mit.
Mit welchem Sinnesorgan nimmst du den Song in deinem Geiste grade wahr?
Na.... mit dem "Ohr".

Rein technisch (neurobiologisch) könnte das in etwa so gehen:
Irgend ein Gedanke wirkt wie ein "Trigger", der die Erinnerung an das Lied auslöst. Es wird Note für Note aus dem Gedächtnis in das entsprechende Areal des Hörzentrums hochgespult. Das Hörzentrum verarbeitet diese Erinnerung ganz normal, und das Ergebnis ist ein realistisches Hörgefühl.

next question? ;)
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Salome23
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#402 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Mo 8. Dez 2014, 00:43

Irgend ein Gedanke.... wirkt wie ein "Trigger", der die Erinnerung an das Lied auslöst.
Du schon wieder mit deiner Assoziation :D
Er liegt auf der Couch und es geht ihm mal kein Gedanke vorraus :roll:
Es wird Note für Note aus dem Gedächtnis in das entsprechende Areal des Hörzentrums hochgespult.
Und was ist, wenn er das Lied oder die Melodie gar nicht kennt?
Irgendwas in seinem Kopf kreiiert da grade eine Melodie, die ihm völlig unbekannt ist(ich kenn das von mir)-wie kommts?
Das Gehirn ist doch nicht mal in der Lage, sowas zu komponieren

Pluto
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#403 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Pluto » Mo 8. Dez 2014, 00:47

Salome23 hat geschrieben:Du schon wieder mit deiner Assoziation :D
Er liegt auf der Couch und es geht ihm mal kein Gedanke vorraus :roll:
Assoziation ist der "Alltag" des Gehirns. Und es gibt immer Aktivität im Gehirn, auch wenn dies nur unterbewusst ist.

Salome23 hat geschrieben:Und was ist, wenn er das Lied oder die Melodie gar nicht kennt?
Irgendwas in seinem Kopf kreiiert da grade eine Melodie, die ihm völlig unbekannt ist(ich kenn das von mir)-wie kommts?
Das Gehirn ist doch nicht mal in der Lage, sowas zu komponieren
Wenn er ein geübter Komponist ist schon. Trotzdem geschieht das Hören über die Abbildung des Tons im Gehörzentrum, ganz so als würde man den Ton real hören.
Das ist der Punkt, den ich erklären wollte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#404 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Savonlinna » Mo 8. Dez 2014, 00:55

Salome23 hat geschrieben: Irgendwas in seinem Kopf kreiiert da grade eine Melodie, die ihm völlig unbekannt ist(ich kenn das von mir)-wie kommts?
Das Gehirn ist doch nicht mal in der Lage, sowas zu komponieren
Kenne ich auch. Jedenfalls als Schülerin hörte ich innerlich ganze selbst-kreierte sinfonische Walzer. Das ist mir leider verloren gegangen. Dafür verwandelt sich das Rauschen meines Computers manchmal in einen Jazz-Gesang, auch nicht schlecht.

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#405 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Savonlinna » Mo 8. Dez 2014, 00:55

Salome23 hat geschrieben: Irgendwas in seinem Kopf kreiiert da grade eine Melodie, die ihm völlig unbekannt ist(ich kenn das von mir)-wie kommts?
Das Gehirn ist doch nicht mal in der Lage, sowas zu komponieren
Kenne ich auch. Jedenfalls als Schülerin hörte ich innerlich ganze selbst-kreierte sinfonische Walzer. Das ist mir leider verloren gegangen. Dafür verwandelt sich das Rauschen meines Computers manchmal in einen Jazz-Gesang, auch nicht schlecht.

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#406 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Savonlinna » Mo 8. Dez 2014, 00:57

Pluto hat geschrieben:Trotzdem geschieht das Hören über die Abbildung des Tons im Gehörzentrum, ganz so als würde man den Ton real hören.
Das ist aber nicht der Fall. Man weiß deutlich, dass das nur ein inneres Hören ist.

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#407 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Mo 8. Dez 2014, 01:00

Wenn er ein geübter Komponist ist schon.
Ich bin jedenfalls keiner.
Wenn ich mal wieder nicht einschlafen kann, weils kunterbunt in meinem Kopf zugeht und mir solche Fragen gestellt werden wie --> ob denn Pinguine auch Knie hätten <-- versuche ich mich bewusst ab zu lenken, in dem ich meinem Gehirn(Geist) den Auftrag erteile, mir doch etwas "vor zu singen" -was dann auch mitunter vorkommt und ich hör dann(womit?) zu und da "höre" ich dann oft eine mir völlig unbekannte Melodie.. (und nein, ich bin nicht verrückt :D )
Das Gehirn(Geist) ist vielleicht in der Lage, irgendwelche Töne hervor zu bringen, aber wer oder was ist es, der sie in Einklang bringt, dass eine Melodie entsteht?
Und wer zum Kuckuck noch mal ist es, der mich fragt, ob Pinguine Knie haben?
Wie absurd!!! :D

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#408 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Savonlinna » Mo 8. Dez 2014, 01:09

Es gibt so einige Komponisten, die alles erst innerlich hören und dann aufschreiben.
Die Frage ist da genau die gleiche: wer komponiert, und wie läuft das innere Hören ab.

Ich habe mit letzterem zumindest keine Erklärungsmühe. Ich bin ja nicht gezwungen, alles auf das äußere Hören zu reduzieren. Es gibt dieses innere Hören nun einmal. Da es das gibt, kann ich ihm auch einen Namen geben. Der aber nichts erklärt.

Ersteres tangiert die grundsätzliche Frage, wie Neues entsteht.

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#409 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Mo 8. Dez 2014, 01:29

Es gibt dieses innere Hören nun einmal.
Ja, ebenso wie das innere Sehen...
"Innerliche" visuelle und auditive Wahrnehmungen sind ja bekannt.
Aber wieso funktioniert das dann nicht mit riechen und fühlen oder schmecken im Wachzustand?
Es ist möglich einen innerlichen song zu hören, aber unmöglich "geistig" dein Lieblingsparfüm zu riechen-jedenfalls ist mir das noch nie gelungen
Wobei das im Traum schon funktioniert, dass man bsw. von der geträumten Person Liebkosungen "fühlen" kann

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#410 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Savonlinna » Mo 8. Dez 2014, 11:11

Salome23 hat geschrieben:Es ist möglich einen innerlichen song zu hören, aber unmöglich "geistig" dein Lieblingsparfüm zu riechen-jedenfalls ist mir das noch nie gelungen
Das scheint von Person zu Person verschieden. Manche können mühelos einen Himbeerbonbon "schmecken", wenn sie sich den Geschmack vorstellen. Mit Gerüchen ist es ähnlich.

Auf jeden Fall scheint mir diese Tatsache darauf hinzuweisen, dass jede sinnliche Wahrnehmung mehrere Tiefenschichten hat, wovon das physische Organ nur das Physische wahrnimmt.
Die anderen Schichten werden nur ab und zu wahrnehmbar gemacht, sind aber möglicherweise von Anfang an dabei.

Diese anderen Schichten kann man beschreiben und auch wissenschaftlich beschreiben. Nur ist dies dann keine Tätigkeit mehr, die eine Naturwissenschaft ausüben könnte, da die sich ja auf die physische Seite einer Wahrnehmung beschränkt.

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