Salome23 hat geschrieben:@ Savonlinna
Wenn wir wirklich alle aus einem Mus-Pott kommen, dann kann man sich doch einen Riesencomputer vorstellen, in dem alle Gedanken und Empfindungen aller Menschen herumschwirren und einander beeinflussen.
Das wäre dann - für mich - dieses große "Ich bin". "Ich" bin alles, was da in diesem Riesencomputer rumschwirrt, alles davon ist mir zugänglich. Was davon mein Spatzenhirn erreicht, weiß ich nicht, man rechnet jedenfalls aus Gewohnheit alles seinem kleinen Ich zu.
Jetzt versteh ich noch besser, was du mit "deinen" Impulsen meintest.
Aber läuft man denn dadurch nicht Gefahr, noch mehr durch
äusserliche Impulse geprägt zu werden oder gar verwirrt?
Oder könnte es nicht auch so sein, dass man sich nur das rauspickt, was die
eigene Ansicht bestätigt und sich für andre Perspektiven verschliesst und immunisiert?
Man wird schlicht einfach mit Impulsen bombardiert, egal, ob man das registriert oder nicht.
Von außen und von innen.
Und das, was man als Ich-Auffassung bezeichnen könnte, bildet sich aus dem, was man sich rauspickt, klar. Nur pickt man es sich nicht beliebig raus. Es muss mit dem eigenen inneren Antrieb zusammenpassen. Und passt auch meist zusammen.
Die Abschottung gegen äußere und innere Impulse ist ja auch unser Schutz. Ichlosigkeit ist auch nicht lustig. Darum baut man sich Bollwerke, damit der eigene innere Antrieb wie eine Pflanze sich überhaupt erst mal entfalten kann.
Wenn man später diese Bollwerke aber nicht gegen luftdurchlässige Wände oder Häute ersetzt, wird man starr.
Die Impulse von anderen kommen durch die dicken Wände nicht durch.
Aber keiner weiß, wozu das im Einzelfall gut ist. Man sollte das respektieren.
Man kann ja auch Ventile öffnen, damit da mal was Neues reinzischt, und wenn's zuviel wird, wieder zudrehen. Da muss jeder lernen, mit sich selber umzugehen.
Ich wollte damit nur irgendwie verstehen, woher die Impulse beim Schreiben eines Romans z.B. herkommen, die man nicht lokalisieren kann. Man ist irgendwie mit irgendwas vernetzt, und darauf reagiert man, ohne es selber zu durchschauen.