Demut, Stolz und die Gnade Gottes

[Lena]

Vorhin im Restaurant beim Nachtessen erzählte ich meinem Mann die Demutgeschichte und plötzlich überkam mich der Gedanke: Christof ist demütig. Er weiss es. Weil es die Wahrheit ist und er zu dem steht was er ist, bekennt er es. Es war ein aha Erlebnis. Also mich überkam auf einmal eine andere Sichtweise...Nicht als endgültiges Resultat. Doch als eine neue und andere Möglichkeit meines darüber denkens...

[Münek]

Liebe Leute,also hier gebe ich Münek mal recht. Demut hat nix mit Ar...kriecherei zu tun. Ich halte meinen Kopf aufrecht - eben auch im Wissen, dass der Vater miich liebt und angenommen hat.

Eben, auch ein himmlischer Vater erwartet von seinen Menschenkindern
keine unterwürfige Arschkriecherei. Im Gegenteil!

Denn das vertrüge sich keinesfalls mit dem Attribut der "Liebe".

[Abischai]

Das kann nicht Dein Ernst sein.

Gerade Du weißt doch, dass zu DDR-Zeiten die "Mächtigen" im Politbüro saßen.
Die Herrschaften in diesem Gremium hatten respektvoll-unterwürfiges Verhal-
ten anderer verdient?

Oder habe ich Dich völlig missverstanden?

Jawoll, hast Du. Ich dachte bei "Mächtigen" eher an einen wirklichen König, so wie Arthur oder Nebukadnezar oder ein Pharao oder Tiberius oder so.
Die Leute vom Politbüro hätte ich sicher höflich gegrüßt, aber da war "Anbetung" nicht so üblich.
Andererseits war der Minister für Staatssicherheit einer, dem man - so einem das Leben lieb war - im Bild gesprochen: die Füße küssen mußte.

[Catholic]

Eben, auch ein himmlischer Vater erwartet von seinen Menschenkindern
keine unterwürfige Arschkriecherei. Im Gegenteil!

Ich kann aber durchaus meinem leiblichen Vater wie auch dem himmlischen aber auch jedem Menschen gegenüber im eigentlichen Sinne demütig sein ohne zu buckeln,also ohne mich unnötig klein zu machen.
Wie reagiert man z.B. gegenüber einem Kollegen,der einem etwas zu Unrecht vorwierft?

[Christof]

Lieber Catholic,

ich würde mal fragen wie er darauf kommt und die Sache dann klarstellen.

In Liebe
Christof

[Münek]

Das kann nicht Dein Ernst sein.

Gerade Du weißt doch, dass zu DDR-Zeiten die "Mächtigen" im Politbüro saßen.
Die Herrschaften in diesem Gremium hatten respektvoll-unterwürfiges Verhal-
ten anderer verdient?

Oder habe ich Dich völlig missverstanden?

Jawoll, hast Du. Ich dachte bei "Mächtigen" eher an einen wirklichen König, so wie Arthur oder Nebukadnezar oder ein Pharao oder Tiberius oder so.
Die Leute vom Politbüro hätte ich sicher höflich gegrüßt, aber da war "Anbetung" nicht so üblich.
Andererseits war der Minister für Staatssicherheit einer, dem man - so einem das Leben lieb war - im Bild gesprochen: die Füße küssen mußte.

Da fällt mir Erich Mielkes mehr als peinlicher Auftritt am 13.11.1989 vor der
Volkskammer ein, wo dieser Halunke tatsächlich stotternd von sich gab:

"Aber ich liebe doch alle...alle Menschen."

Tja, einem solchen Menschen muss man die "Füße küssen".

[Christof]

Vorhin im Restaurant beim Nachtessen erzählte ich meinem Mann die Demutgeschichte und plötzlich überkam mich der Gedanke: Christof ist demütig. Er weiss es. Weil es die Wahrheit ist und er zu dem steht was er ist, bekennt er es. Es war ein aha Erlebnis. Also mich überkam auf einmal eine andere Sichtweise...Nicht als endgültiges Resultat. Doch als eine neue und andere Möglichkeit meines darüber denkens...

Liebe Lena,

danke, ich würde Dich knuddeln wenn das ginge, liebe Schwester.

In Liebe
Christof

[Abischai]

...Da fällt mir Erich Mielkes mehr als peinlicher Auftritt am 13.11.1989 vor der
Volkskammer ein...

"Aba... aba Jenossen, ick liebe euch doch allä!"(Habe ich im Radio live gehört, ich dachte ich fall um!)

Tja, einem solchen Menschen muss man die "Füße küssen".

Zu der Zeit war er gefällt, aber früher war er sehr gefährlich...

[Münek]

Liebe Lena,

danke, ich würde Dich knuddeln wenn das ginge, liebe Schwester.

Auch ich als Atheist glaube, dass Du ein demütiger Mensch im besten Sinne des
Wortes bist.

Dass Deine Mitschwestern und -brüder über Dich so kritisierend herfallen, weil
Du das hier offen ausgesprochen hast, empfinde ich als unchristlich "bigott".

Mach Dir also keinen Kopf.

[Halman]

Paulus riet in Urchisten in Kolossai:

Zitat aus Kol 3:
12 Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut!

Menschen, die glauben, von Gott auserwählte zu sein, könnten leicht Hochmut gegenüber anderen entwickeln. Doch dies wäre im Widerspruch zur jüdisch-christlichen Weisheit der Bibel. Der weise König Salomo kam zu dem Schluss:

Zitat aus Spr 18:
12 Vor dem Sturz* will das Herz des Mannes hoch hinaus, aber der Ehre geht Demut voraus.

*o. Vor dem Zusammenbruch
Die Buber-Rosenzweig-Übersetzung gibt diesen salomonischen Spruch folgendermaßen wieder.

12 Vor dem Zusammenbruch wird hochfahrend das Herz eines Manns, aber voraus der Ehre geht das Hingebeugtsein.

Zitatquelle: http://www.obohu.cz/bible/index.php?sty ... ap=18&k=Pr

König David schilderte seine Erfahrung mit Gott in der Buchrolle Samuel folgendermaßen:

Zitat aus 2Sam 22:
36 Du gabst mir den Schild deiner Freiheit, dein Beugen noch macht mich reich.

Gott beugte sich zu ihm erhab und machte David reich o. groß. Und so besang er dann auch Gottes Demut in einen seiner Psalmen:

Zitat aus Ps 18:
36 Du gabst mir den Schild deines Heils, / und deine Hand hat mich gestützt. / Deine Demut machte mich groß!

Auf diese Weise empfielt uns die Bibel demütig zu werden. Jesus sagte:

Zitat aus Mat 18:
4 Darum, wenn jemand sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel;

Was meint ihr zu diesen biblischen Gedanken?