Paßt der Islam zu Deutschland?

Politik und Weltgeschehen
Rembremerding
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#101 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Rembremerding » Mo 1. Dez 2014, 20:49

Pluto hat geschrieben: Dass die Superreichen in Beverly Hills und anderswo auf der Welt sich so abkapseln, stimmt (leider).
Das ist aber ein falsches Bild und nicht die Regel im überwiegend Kleinstätdischen Amerika. Da setzt sich seit zwei Jahrzehnten eine friedliche Ent-Ethnisierung langsam aber sicher durch.
Das Stichwort ist Gentrifizierung. Es geschieht in den USA, ebenso in Deutschland.
In den USA entstanden ab den 1990ern aufgrund von Immobilienspekulationen im Übergang von Großstadt - Land oder am Meer sogenannte Estates, meist Anlageobjekte und Zweithäuser der gehobenen Mittelschicht. Sie sind oft durch Wachdienste gesichert, die noblen umfassen Golfplätze etc.
Ab etwa 2005 entdeckte die Mittelschicht wieder die Innenstädte der Großstädte (damals "Yuppiesierung") und verdrängte die ärmere Bevölkerung in die Vororte.
In diesem Sinn gibt es tatsächlich eine Ent-Ethnisierung. Allerdings verbindet sie lediglich die Unterschicht durch alle Ethnien hindurch.

Vielleicht hier profan, was gemeint ist:
http://bazonline.ch/ausland/amerika/Die ... y/30130827

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closs
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#102 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Mo 1. Dez 2014, 20:57

Pluto hat geschrieben:Viel schlimmer: Die Weltordnung ist in Gefahr.
Wenn sich radikale Kräfte im moslemischen Bereich nachhaltig festsetzen könnten, wäre das in der Tat eine Störung der Weltordnung - Europa, die USA, Russland, Indien und China wären dabei sicherlich nicht unmittelbar bedroht.

Pluto hat geschrieben: Der Mißbrauch des Islam durch Organisationen wie die ISIS ist eine Bedrohung für alle freidenkenden Menschen auf der Welt.
Es ist eine Bedrohung für freidenkende Menschen im Einflussbereich solcher Kräfte.

Pluto hat geschrieben: Schuld ist die selektiv gewaltverherrlichende Felhinterpretation des Korans.
So ist es. - Hier wurde ein Ventil gefunden - der Druck, der dabei abweicht, ist durch komplexere Zusammenhänge entstanden.

Pluto hat geschrieben:Das spiegelt die Sebstverständlichkeit des Glaubens im vermutlich chrstlichsten Land der Welt wieder.
Wie (authentisch) christlich das einfache Volk in den USA ist, kann ich nicht beurteilen. - Beim äußeren Erscheinungsbild der USA kann ich nicht erkennen, wo hier ein christlicher Grundgedanke ist. - Die Tatsache, dass sich Falken bei den Republikanern und im Weißen Haus als Christen bezeichnen, empfinde ich als pure Blasphemie.

Pluto hat geschrieben:Polemik ist da nicht besonders hilfreich.
Ich habe es als junge Mensch tatsächlich so verstanden - mit "God" würden die USA tatsächliche "Geld" meinen - ich wäre nie darauf gekommen, dass sie damit den christlichen Gott meinen könnten - naiv wie ich war.

closs
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#103 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Mo 1. Dez 2014, 21:12

Halman hat geschrieben:Durch ein falschverstandenes Gutmenschentum machen wir uns unbewusst zu "Anwälten" der Fundamentalisten.
Und genau mit dieser Keule finden andere einen Ansatz für rassistische Verleumdung. - Das wären so in etwa die extremen Gegenpole.

Halman hat geschrieben:hätten wir vor einem Jahr damit gerechnet, dass sowas "Finsteres" wie die IS derart mächtig werden könnte?
Entwicklungshelfer in vielen Ländern der Welt kennen nichts anderes - außergewöhnlich ist das nicht.

Halman hat geschrieben:Bezüglich dieser sehr ernsten Thematik können wir uns keine Naivität leisten.
Natürlich - man darf nicht Chamberlains Fehler des Appeasement machen. - Insofern wäre es aus meiner Sicht vertretbar, wenn die Nato im UNO-Mandat kriegerisch eingreifen würde - das würde aber wahrscheinlich daran scheitern, dass das NATO-Mitglied Türkei nicht mitmachen würde.

Mit Blick auf das Thread-Thema sollte man aber unterscheiden, ob man über die ISIS spricht oder Islam in Deutschland - wie man unterscheiden müsste zwischen Kukluxklan und Christentum. - Bleibt man beim Thread-Thema, wäre zu belegen, welche tatsächlichen terroristischen Gruppen in Deutschland zugange sind. Weiterhin wäre zu fragen, ob etwa Salafisten dazu zählen, wenn sie zu einem fundamentalistischen Islam bekehren wollen.

Unterm Strich wäre meine Linie: Die säkularen Gesetze des Staates müssen eingehalten werden - dazu gehört auch, dass man nicht zu Straftaten nach deutschem Recht im Ausland anstiften darf (denn auch das ist eine Straftat). - Das sollte dann aber auch für Banken gelten, die behilflich sind bei unversteuertem Geldvermögen im Indonesien - oder für Konzerne, die so verschachtelt gestaltet werden, dass sie nirgendwo richtig Steuern zahlen müssen.

Unterm Strich: Mittel- und langfristig sehe ich eine größere Bedrohung der Welt durch Sozial-Terrorismus durch das Internationale Finanzwesen als durch islamistischen Terrorismus durch die ISIS. - Am besten, man stellt beides ab.

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#104 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Pluto » Mo 1. Dez 2014, 22:12

closs hat geschrieben: Wie (authentisch) christlich das einfache Volk in den USA ist, kann ich nicht beurteilen.
Schau dir die Statstiken einfach an. Die beiden amerikanischen Kontinente machen 86% aller sich zum Christentum bekennenden Menschen aus. 11% aller Christen wetlweit, leben demzufolge in den USA.

Bild
[ Quelle: http://www.pewforum.org/ ]

- Beim äußeren Erscheinungsbild der USA kann ich nicht erkennen, wo hier ein christlicher Grundgedanke ist.
Wenn man sein Wissen vor allem aus den deutschen Medien bezieht, ist das verständlich.
Man muss eben die USA bereisen, und ihre Gottesdiesnte erlebt haben. Da bekommt man ein ausgewogeneres Bild.
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#105 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Mo 1. Dez 2014, 23:18

Pluto hat geschrieben:Man muss eben die USA bereisen, und ihre Gottesdiesnte erlebt haben.
Das glaube ich Dir aufs Wort - dann wären folgende Fragen offen:

1) Leben in der gesellschaftlichen Schicht der USA Aliens, die völlig ungebunden von dem sind, was 79,5% der Bevölkerung tun? - Oder:
2) Hat sich das Christentum in den USA so verselbständigt, so dass es dessen Substanz nur noch marginal verbunden ist?

Meine Vermutung: Der Begriff "Christentum" hat in den USA einen semantischen Shift erfahren, so dass eine Statistik 79,5% Christen ausweisen kann (wan behält ja trotz Shift das Wort "Christentum" bei). - Das wäre in der Tat nicht ungewöhnlich (wie hatten auch schon einige Beispiele bei anderen Themen), führt aber in das Feld der Verirrung und Verwirrung. - Wobei wir wieder bei der Grundbedeutung des Wortes dia-bolei wären.

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#106 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Pluto » Di 2. Dez 2014, 00:07

closs hat geschrieben:Meine Vermutung: Der Begriff "Christentum" hat in den USA einen semantischen Shift erfahren, so dass eine Statistik 79,5% Christen ausweisen kann (wan behält ja trotz Shift das Wort "Christentum" bei).
Das kann ich mir nicht vorstellen. Übrigens, bekommt man bei Bibel-TV sehr gut mit, was in Amerika los ist. Es werden dort sehr viele amerikanische Predigten (mit Übersetung) ausgestrahlt.

Im Unterschied zu Deutschland gibt es keine "Landeskirchen" weil die USA ein laizistischer Staat ist. Der amerikanische Glaube ist einerseits katholisch (etwa 25%). Der Rest besteht aus presbyterianischen und evangelikalen Gemeinden, wie Baptisten, Mormonen, ZJ, Adventisten, Charismatikern, usw.
( http://religions.pewforum.org/reports )
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#107 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Di 2. Dez 2014, 00:19

Pluto hat geschrieben:Das kann ich mir nicht vorstellen.
Naja - wenn man Joyce Meyer hört, dann aber schon.

Wenn Du recht hättest, würde die nächste Frage folgen: Warum haben dann 79,5% der Christen einen so geringen Einfluss auf die Politik?

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#108 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Pluto » Di 2. Dez 2014, 00:29

closs hat geschrieben:Wenn Du recht hättest, würde die nächste Frage folgen: Warum haben dann 79,5% der Christen einen so geringen Einfluss auf die Politik?
Das kann doch nicht eine ernst gemeinte Frage sein?
Ein amerikanischer republikanischer Poltiker hat mal gesagt, um Präsident zu werden, müsse man zunächst einmal Christ sein. Das war soweit ich mich erinnere, der Auslöser der üblen Debatte, ob Obama Muslim oder Christ sei.
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#109 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Di 2. Dez 2014, 00:50

Pluto hat geschrieben:Ein amerikanischer republikanischer Poltiker hat mal gesagt, um Präsident zu werden, müsse man zunächst einmal Christ sein.
Und dann kommt G.W.Bush, hält sich für einen Christen, pflegt auch diese Eigenschaft und wird dann für einen Christen gehalten?

Deine Äußerung zeigt eigentlich nur, dass der Inhalt des Wortes "Christ" vollkommen entfremdet werden kann. - Wenn DAS repräsentativ wäre für die von Dir genannten 79,5%, sagt diese Statistik lediglich aus, wie sich eine Bevölkerung etikettiert.

Wenn Du eine Statistik haben willst, wieviele Chemiker es in einem Land gibt, UND diese Bezeichnung als besonders attraktiv darstellst, komme ich vielleicht auch und sage: "OK - ich auch". :lol: - Im Ernst: Das ist wirklich Sprachverwirrung und sagt inhaltlich überhaupt nichts aus.

Unter christlichen Gesichtspunkten könnte es weder die Todesstrafe noch lebenslang ohne Möglichkeit auf Bewährung noch 25 Jahre auf Mundraub geben - und ich fresse einen Besen, dass solche Einrichtungen auf Menschen zurückgehen, die sagen: "Ich bin Christ". - Das ist Sinnverwirrung.

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#110 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Abischai » Di 2. Dez 2014, 01:03

Ich hörte mal von folgender Begebenheit:
Krisengebiet, ehemalige GUS, Soldaten stürmen in eine Versammlung einer Kirche und raten allen, die bereit sind Jesus Christus zu leugnen zu verschwinden, alle anderen werden erschossen.
Viele nutzen diese letzte Chance zu überleben und fliehen aus der Kirche, danach werden die Türen geschlossen...
Die Soldaten stellen die Gewehre ab und fallen den verbliebenen Gläubigen um den Hals: "Brüder, wir wollten nicht mit Heuchlern zusammensein !"

Nur im Angesicht des Todes kann man die tatsächliche Anzahl von Christen ermitteln, sonst geht das nicht.

Ob o.g. Story authentisch ist weiß ich nicht, aber sie hat mir zu denken gegeben. IRL läuft es so.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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