Pflanzenfreak hat geschrieben:Hallo Seeadler,
Danke für´s teilhaben lassen an Deiner Lebensgeschichte. Ich finde es hilfreich, wie Du damit umgehst.
Grüssle, Pflanzenfreak
und mir hilft es, wenn ich immer mal wieder davon schreiben kann, um nicht zu vergessen, wie ich zum Glauben kam und um meine Beziehung zu unserem Gott wieder aufzufrischen. Denn wenn ich darüber schreibe, so bleibt es nicht aus, dass ich dies mit einem weinenden aber zugleich auch glücklichen Herzen tue. Ich werde dazu hier auch einen threat eröffnen, über die Notwendigkeit, sich dies auch von der Seele zu sprechen oder zu schreiben. Denn es hilft einem vor allem selbst. Nicht immer fühlt sich jemand dadurch in der Art angesprochen, wie man es selbst empfindet.
Ich hatte mir irgendwann, so um die zwanzig, angewöhnt, über mein Erlebtes zu schreiben, Briefe zu schreiben, die ich niemals wegschickte, die ich jedoch noch heute habe, sehr vergilbt mittlerweile. Es waren Briefe an irgendwen, vor allem an Gott....
Ich habe mir im Laufe der Zeit oft gewünscht, dass sich die Menschen doch mehr öffnen mögen, dass sie sich mir und anderen mitteilen, was sie innerlich bedrückt. Nicht, um damit auch eine Hilfe parat zu haben, sondern weil ich weiß, wie gut es tut, wenn man das, was einen bewegt und bedrückt, einfach nur mit-[teilen] kann. So hatte ich in meiner damaligen Gemeinde eine sehr liebenswerte Frau gekannt, die alles in sich hinein gefressen hatte und nach außen hin ansonsten nur für die anderen da war aber nie von ihren eigenen Nöten erzählte. Als ich es in ihren Augen erkannte, dass sie darunter lid, wollte ich ihr zur Seite stehen und mich ihr anbieten.... meine Gemeinde fand dies nicht in Ordnung, weil ich da verheiratet war, und man dies als verheirateter Mann nicht mit einer unverheirateten Frau (sie war geschieden, weil sie ihr Mann verließ, nachdem beide ihr gemeinsames Kind verloren hatten) tut, ich dürfe sie nicht besuchen, wenn, dann seien hier die Gemeindeältesten gefragt und man müsse abwarten, bis die Frau selbst um Hilfe bitten würde.... Nun, jene Frau brachte sich nach wenigen Wochen mit Hilfe von Schlaftabletten um, weil ihr dies alles zu viel war, und sie niemanden hatte, der sie sich anvertrauen konnte. Ich war damals sehr traurig und zugleich sehr enttäuscht von meiner Gemeinde...ja auch zornig. Ab da hatte sich mein Verhältnis zu meiner Gemeinde geändert....
Ich weiß es nicht, ob ich ihr hätte helfen können, doch dass ich es nicht versuchen durfte, hatte mir selbst wesentlich mehr geschadet... Es ist verdammt schwierig, richtig helfen zu können, aber in der Regel fängt es schon mal damit an, dass man einem Menschen ein Lächeln schenkt, offen und ehrlich auf einen zu geht, etwas Aufmerksamkeit schenkt und nicht immer das Negative des anderen sieht und zu einer Liste werden lässt. Man muss auch immer wieder vergessen und vergeben können und gewillt sein, in der Beziehung zum anderen neu anzufangen....
Gruß
Seeadler