RAUSSCHMISS aus einem Forum (Toleranz)

[Münek]

Was Dich betrifft, lieber Andreas, verstehe ich Deinen Vorwurf nicht. Kläre mich bitte auf.

Hab ich schon oft getan (z.B. Hiob, Sintflutgeschichte). Du ignorierst das halt regelmäßig und tust als wäre nichts gewesen. Wenn ich Texte der Bibel nicht wortwörtlich sondern geistig interpretiere, wirfst du mir vor, mich nicht an das Wort zu halten, zu verdrängen, es nicht wahr haben zu wollen ... Wirfst diesen Leuten, nicht nur mir andauernd Unredlichkeit vor.

Habe ich Dir je "Unredlichkeit" vorgeworfen? Ich wüsste nicht.

Ich erinnere mich nur daran, dass Du die Hiob-Geschichte aus christlicher Sicht interpre-
tiert hast. Das habe ich als falsch zurückgewiesen, weil der Verfasser dieser alttestament-
lichen Dichtung bestimmt kein Christ war und christliche Gedanken nicht im Kopf gehabt haben
kann, als er sein Werk schuf.

Und das entspricht den Tatsachen. Aber mit der Wahrheit habt ihr Gläubigen es nicht immer so.
Kurios. Ist aber so. Mein ständiger Vorwurf!

[Savonlinna]

[...]

Auf deine unnachahmliche Art hast du im zweiten Absatz schon wieder alle Christen in einen Topf geschmissen, da du ja ganz genau weißt, dass Christentum ohne "Auferstehung" nicht mehr Christentum sein kann.

Hier muss ich einhaken. Wenn Christen anderen Christen das Christentum absprechen, dann muss ich meist einhaken.
Es gibt jede Menge Christen, deren Glauben die "Auferstehung" als Teil des Christentums nicht akzeptiert. Und schon gar nicht die Tatsache, dass Jesus ein Opferlamm war, das sich für die Sünden der Welt geopfert hat. Ich war längere Zeit in einem liberalen Religionsforum, wo das zum Standard gehörte. Und man fühlte sich als Christ.

Wäre aber jetzt ich Christ, würde ich allerdings nun gerade den Auferstehungsgedanken als das Faszinierendste vom Christentum empfinden - weil es einen uralten Mythos am Leben erhält, nämlich den sterbenden und wiederauferstehenden Gott. Meine Neigung, Festgefahrenes transzendieren zu wollen - "Stirb und werde" - kann nun gerade mit diesem Gedanken des Christentums was anfangen.
Und man muss nicht Christ sein, um mit diesem Gedanken was anfangen zu können. Dazu ist er zu existentiell und durchläuft alle Kulturen.

Ich glaube aber, dass diejenigen der Christen, die die Auferstehungsgeschichte - die ja nachträglich erst den Jesus-Geschichten zugefügt wurde - diese als leibliche Auferstehung ablehnen; also als Bedingung ablehnen, dass man in dieser Form an sie glaubt.

[Andreas]

Habe ich Dir je "Unredlichkeit" vorgeworfen? Ich wüsste nicht.

Es gibt viele Arten das zu formulieren. Fünf Zeilen später im selben Post so zum Beispiel:

Und das entspricht den Tatsachen. Aber mit der Wahrheit habt ihr Gläubigen es nicht immer so.
Kurios. Ist aber so. Mein ständiger Vorwurf!

[Andreas]

@Savonlinna
Ich habe mit Auferstehung hier nicht mal so sehr die Auferstehung von Christus gemeint, sondern das Leben nach dem eigenen Tod, an das Christen glauben. Ich bezog mich auf diese Aussage Müneks:

Diese "Spezies" sehe ich tatsächlich "wohlig in einem heimeligen Glaubenskokon ruhen" - da-
rauf harrend und hoffend, dass es nach dem Tod erst richtig glückselig - aber dann für immer -
so weitergeht. Party ohne Ende!

Also wenn man beide Arten der Auferstehung wegnimmt, was bleibt vom Christentum übrig?

[Münek]

Man kann nicht alles vergeistigen, was einem an biblischen Aussagen nicht in den Kram
passt. Dieses "Passendmachen" und "Zurechtbiegen" ist EISEGESE pur. Ein Vorwurf, den
ich Dir schon oft machen musste. Was bringt es Dir, wenn Du Dir alles so zurechtlegst,
wie Du es gern haben möchtest?

Wo bleibt hier die intellektuelle Redlichkeit?

Genau das meine ich. Eisegese ist, wenn man es bibelfundi wortwörtlich nimmt UND AUCH wenn man geistig interpretiert. Die einzig richtige Exegese kommt von dir, mit der Brechstange. Auf ausführliche Herleitungen geistiger Interpretationen gehst du inhaltlich nicht ein, sondern wiederholst gebetsmühlenartig deine Behauptungen und Vorwürfe. Diese Art deiner Kommunikation lässt bei mir keine Freude am Gespräch aufkommen.

Da muss auch keine Freude aufkommen. Ich bestehe lediglich auf Ehrlichkeit und
interpretiere biblische Texte gewiss nicht mit der Brechstange. Mein Wissen stützt
sich primär auf das Fachwissen von Professoren, die an den theologischen Fakultä-
ten forschen und lehren. Also keine Eigengewächse.

Ich mag keine Eisegese. Dieser Begriff ist negativ besetzt. Er ist das Gegenteil von
seriöser Textinterpretation.

Also bitte - wenn es geht - ehrlich und aufrichtig sein. Kein verbales Herumgeeiere.
Um mehr gehts mir nicht!

[Münek]

Habe ich Dir je "Unredlichkeit" vorgeworfen? Ich wüsste nicht.

Es gibt viele Arten das zu formulieren. Fünf Zeilen später im selben Post so zum Beispiel:

Und das entspricht den Tatsachen. Aber mit der Wahrheit habt ihr Gläubigen es nicht immer so.
Kurios. Ist aber so. Mein ständiger Vorwurf!

Das musst Du ja nicht auf Dich persönlich beziehen.

Wenn ich diesen Vorwurf erhoben habe, habe ich ihn auch begründet. Frage Dich
selber - uns zwar ersthaft - weshalb Gläubige dazu neigen. Also mir sticht diese
unangenehme Tatsache immer mal wieder ins Auge.

[Savonlinna]

@Savonlinna
Also wenn man beide Arten der Auferstehung wegnimmt, was bleibt vom Christentum übrig?

In deren Namen kann ich natürlich nicht antworten. Vielen ist die Bergpredigt das Verpflichtende.

Den einen User, den ich vor allem hierbei im Auge habe, ist Physiker, und er beschäftigte sich mit der Verbindung zwischen Physik und seinem Glauben - er bezeichnete es als "Glauben" - nicht unähnlich wie Thomas hier in diesem Forum.
Für ihn war die Frage nach dem Bewusstsein sein Thema, und ich glaube, ihm war die Weiterexistenz nach dem Tod auf Basis physikalischer Gegebenheiten möglich. Aber da ich das nie richtig durchmeditiert habe, kann ich Überzeugendes dazu nicht sagen.

[Münek]

Hallo Münek

3.) Dein Kommunikationsverhalten
Die meisten Mitglieder im Forum kennen sich nicht persönlich. Das heisst, man muss sich ein Bild seines Gegenübers alleine an Hand der Forenbeiträgen machen. Das ist natürlich nicht vollständig, aber das Einzige, was man hat.
Du wirkst auf mich sehr gebildet, hoch intellektuell und scharfsinnig, aber menschenfeindlich. Mein Eindruck ist, dass du jemanden ablehnst, alleine weil er das Label "Christ" trägt. Deine Beiträge tragen oft eine Kälte, die mich schaudern läßt und mich fragen lassen, was dir Schreckliches widerfahren ist, dass du dermaßen negativ auf dieses Label reagierst.
Eine solche Art der Kommunikation stimmt dein Gegenüber auch in einer sachlichen Diskussion nicht positiv. Es sind die Dinge jenseits der Sachebene, die die Kommunikation bestimmen (siehe Kommunikationstheorie). Und eben auch zu dem Gefühl führen "jetzt ist es genug, ich will den da aussperren"

Mein lieber ThomasM,

Dein Eindruck täuscht.

Ich bin weder "menschenfeindlich" noch lehne ich Christenmenschen ab. Menschen
sollten nach meinen Vorstellungen "ihr Herz auf dem rechten Fleck" haben. Das reicht.
Ob jemand an Gott glaubt oder nicht, spielt für mich nicht die mindeste Rolle.

Im Übrigen diskutiere ich im privaten Bereich nie mit einem gottesgläubigen Menschen.
Diese Frechheit oder Freiheit erlaube ich mir nur in diesem Forum. Ganz ehrlich!

Was Du bei mir als Kälte empfindest, ist lediglich (insofern gefühllose) Sachlichkeit. Ich
orientiere mich in den hiesigen Diskussionen an Fakten, auch an biblischen Fakten. Mehr
ist nicht. Und das ist auch gut so.

[Münek]

Magdalena an Müneki:
Falls es dich irgendwie etwas aufmuntert: HIER bist du ein gern gesehener und geschätzer User.

unterschreib....vor allem kann er einem zum Lachen bringen

Mädels

Ihr seid lieb! Was kann ich Euch zu Weihnachten schenken?

[Münek]

Guten Tag Münek

Mir ist schon mehrmals passiert, dass ich für immer gesperrt wurde, weil meine Worte die Toleranzgrenze des Hauses überschritten hat. Heute denke ich: Warum müssen eigentlich immer die andern tolerant sein? Wäre es nicht auch tolerant, wenn ich mich dem Haus, darin ich Gast bin - anpassen würde? Und wenn ich unbedingt reden muss, obwohl mir bewusst ist, dass ich ihre Toleranz überschreite, so lasse ich es geschehen, vor verschlossener Forentüre zu stehen, weil mir die Freiheit reden zu dürfen, was ich auf dem Herzen habe, wichtiger ist als angepasst bleiben zu dürfen. Akzeptiere es, lerne daraus und freu Dich hier willkommen zu sein so wie Du bist und wie Du schreibst.

Lieben Gruss von mir

Danke, liebe Lena,

so sehe ich es auch. Anpassung an eine Ideologie welcher Art auch immer käme für mich
nie in Betracht. In den 50er Jahren sollte mein Vater für den Staatssicherheitsdienst
(STASI) in der DDR Nachbarn in der "Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft"
(LPG) ausspionieren. Das hat er abgelehnt.

Daraufhin wurde er "massiv unter Druck" gesetzt, so dass er mit unserer großen Familie in
den Westen floh. Hinterlassen wurden ein freistehendes Haus auf großem Grundstück mit
Garten und etlichen Feldern (Eigentum meiner Eltern).

Diese Schilderungen meines Vaters habe ich nie vergessen. Ideologien jeglicher Art sind mir
seit damals äußerst suspekt. Dazu gehört auch die "Christliche Ideologie".