Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Rund um Bibel und Glaube
Abischai
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#11 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von Abischai » Mi 26. Nov 2014, 08:57

Bastler hat geschrieben:Ol' Man River mit Paul Robeson
Wow ! Thank you for it, Bastler! Das ist ja ein Ohrenschmaus. :thumbup:
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Lena
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#12 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von Lena » Mi 26. Nov 2014, 10:18

Die Bibel, ein Dokument, eine Urkunde die beweisst, das Gott Ist. Es sind mehr als drei oder zwölf Zeugen...

ThomasM hat geschrieben: Aber wir wissen auch heute von Gott andere Dinge als vor 2000 Jahren und glauben auch anders als vor 2000 Jahren.

Was weisst Du mehr und was glaubst Du anders als die Propheten und Apostel?
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

R.F.
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#13 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von R.F. » Mi 26. Nov 2014, 18:00

Lena hat geschrieben: - - -
ThomasM hat geschrieben: Aber wir wissen auch heute von Gott andere Dinge als vor 2000 Jahren und glauben auch anders als vor 2000 Jahren.

Was weisst Du mehr und was glaubst Du anders als die Propheten und Apostel?
Darauf weiß er mit Sicherheit keine schlüssige Antwort. Er wollte sich halt nur mal zu Wort melden... :P

Lena
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#14 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von Lena » Do 27. Nov 2014, 10:40

ThomasM -? :)
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

ThomasM
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#15 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von ThomasM » Do 27. Nov 2014, 11:44

Lena hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Aber wir wissen auch heute von Gott andere Dinge als vor 2000 Jahren und glauben auch anders als vor 2000 Jahren.
Was weisst Du mehr und was glaubst Du anders als die Propheten und Apostel?
Wie auch an anderer Stelle erläutert, ist der Glaube der Menschen - auch der Glaube der Propheten und Apostel - mit bestimmten Gottesbildern verquickt. In diese Gottesbilder sind die Erfahrungen der Zeit, der Kultur, der Weltsicht usw. eingearbeitet. Die, die die Texte der Bibel geschrieben haben, haben in ihren Beschreibungen diese Bilder benutzt und verarbeitet.

Wir leben in einer anderen Zeit und einer anderen Kultur. Unsere Erfahrungen sind anders. Also sind auch unsere Gottesbilder anders. Das meine ich, wenn ich sage, dass wir anders glauben.
Wir wissen auch mehr über uns und die Welt um uns. Das wird in diesen Bildern mit verarbeitet. Daher wissen wir mehr.

Beispiele:
1.)
Im AT wird Gott geschildert als absolutistischer, despotischer König mit Beratern, den man durch Opfer ruhig stellen muss (z.B. 1. Mose, Hiob). Konsequenz für die Menschen: Furcht und Ehrfurcht, eigentlich der dringende Wunsch, mit diesem Gott ja nicht in Berührung zu kommen, Entwicklung des Priestertums.
Schon im NT wandelt sich das Bild. Jesus betont Gott als Vater, als persönliche Figur für jeden Menschen. Das Christentum hat das lange Zeit vergessen und das Priestertum hochgehalten. Erst mit Luther dringt das "Priestertum aller Gläubigen" auch in die Gesellschaft vor.
Heute ist das Bild Gottes als absoluter Herrscher fast nicht mehr vermittelbar. Viele Menschen lehnen dieses Bild ab, weil die persönliche Freiheit ein wichtiges Gut geworden ist. Vermittelbar ist aber immer noch das Bild des Vaters.

2.)
Der Glaube an Gott war immer schon verquickt mit dem Glaube an das "nicht-natürliche", das "wunderbare". Die Vorstellung war (größtenteils), dass die Natur eben so vor sich hinläuft, aber wenn etwas nicht so läuft, wie normal, dann steckt Gott dahinter. Das sieht man sehr stark an den Wundern, mit denen sich die Propheten und auch Jesus legitimieren. Von Jesus werden ja sogar Wunder verlangt und die Krankenheilungen sind ein wesentliches Motiv der Menschen, Jesus tatsächlich für einen Gesandten Gottes zu halten.
Unser Wissen über die natürlichen Vorgänge hat sich stark vermehrt. Dinge die dereinst wunderbar erschienen, können wir jetzt natürlich erklären und verstehen. Die Meinung der Menschen, dass Gott nur im nicht-natürlichen wirkt hat dazu geführt, dass Gott zurückgedrängt wurde.
Daher bemüht sich der Großteil der Glaubenden heute, Gott auch in den alltäglichen, normalen Dingen zu sehen. Die Vorstellung, dass Gott auch im alltag vorhanden ist, greift wieder um sich. Auch wenn das fehlende Wissen um Naturwissenschaft die meisten Menschen hindert, eine klare trennlinie zu sehen.

3.) Der Glaube an Gott war auch immer verknüpft mit gesellschaftlichen Realitäten. Ein Punkt dabei war z.B. die Stellung der Frau und Struktur der Familie. Die jüdische und die römische Gesellschaft war patriarchalisch. Das kommt auch in den Glaubensaussagen heraus und hat z.B. die Sprüche von Paulus zu dem Thema zur Folge.
Diese Strukturen haben sich geändert. Familie ist heute etwas anderes und auch im Thema Gleichberechtigung sind wir weitergekommen. Viele Menschen wollen zurück zu den patriarchalischen Strukturen der Vergangenheit, aber wenn man ehrlich ist, dann merkt man, dass das eine sehr lieblose Einstellung ist (auch gegenüber dem Mann).
Also werden die entsprechenden Bibelstellen anders interpretiert, anders gelebt und anders verstanden.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Lena
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#16 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von Lena » Do 27. Nov 2014, 12:10

Danke! :)
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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Bastler
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#17 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von Bastler » Do 27. Nov 2014, 23:28

Abischai hat geschrieben:
Bastler hat geschrieben:Ol' Man River mit Paul Robeson
Wow ! Thank you for it, Bastler! Das ist ja ein Ohrenschmaus. :thumbup:
Freut mich, wenn es Dir gefällt.

Gefällt es Dir nur wegen der schönen Stimme von Paul Robeson? Oder führt Dich der Ohrenschmaus zu noch bedeutenderen Schichten?
Zunächst geht es ja um die unbarmherzige Versklavung der Schwarzen.

Wer durch dieses Lied mit den Geschundenen und Missbrauchten mitempfindet,
wer die Dissonanz
zwischen naiver Showmusik samt prima Robeson-Stimme
und grausamer Realität
spürt,
bei dem können dann auch ganz tiefe Fragen hochkommen.

Warum muss die Welt so sein?
Was gibt es da noch zu singen?

Aber es geht noch tiefer.
Dieses Bild vom "ol' man river",
dieser Personifizierung des Mississippi,
der dahinströmt.

Ich behaupte, dass sich in Momenten des Erkennens von solchen tiefen Erfahrungen
Gott mitteilt.

Der Mississippi ist
- so schön das Lied auch ist, und so tiefgreifend dieses Bild vom ol' man river ist -
natürlich nur ein blasses Bild von Gott und von dem, was er sagt.

Aber solche Bilder haben den Vorteil, dass sie interkulturell verstehbar sind.
Auch ein Europäer des 21. Jahrhunderts
kann ein leichtes Schaudern spüren,
wenn er dieses Lied vom ol' man river hört.

Ich glaube, dass es eine angeborene "Antenne" gibt. Antenne für das Wort Gottes.
Moslems, Hindu, Atheisten, Christen und Kommunisten haben diese Antenne.
Sie deuten lediglich die Sendung anders.

Der eine spricht von einer "animalischen Reaktion".
Der andere vermeint, in dieser Reaktion Gott selbst zu hören.

Der eine meint: "Es ist ein Produkt der Evolution, dass Menschen so reagieren."
Ein anderer meint: "Es ist ein Zeichen, dass Gott wollte, dass wir so reagieren. Darum hat er die Welt so geschaffen, dass die Evolution zu solchen Reaktionen befähigt."
Wieder ein anderer meint: "Gott wollte es einfach so. Das Theater mit der Evolution ist mir dabei völlig schnuppe."

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Bastler
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#18 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von Bastler » Do 27. Nov 2014, 23:43

Jede Glaubensregung - meine ich - wurzelt in solch einer Berührung.

Man sieht den Sonnenuntergang, das Weltall, man hört einen Song, man sieht einen Film, man begegnet einem Menschen.
Das ist die Außenseite.

In alledem kann uns Gott begegnen.
Alles kann anfangen zu sprechen - in dem Sinne, wie auch der Dornbusch anfing zu sprechen.

Mitten in einem hässlichen, dornenbewehrten Dornengestrüpp,
das Feuer gefangen hat,
erkennt Mose das Wort Gottes.

Mir ist es eigentlich egal, ob diese Geschichte in der Bibel steht.
Die Geschichte spricht von sich aus.
Stände sie im Zupfgeigenhansel,
spräche sie mit gleicher Intensität.

Menschen haben solche Geschichten gesammelt.
Und sie in eine mehr oder weniger sinnvolle Ordnung eingebaut,
wie wir sie heute in der Bibel vorfinden.

Manche dieser Geschichten sind so gut,
dass sie den einen oder anderen einfach so ansprechen.
Oder sprechen vielleicht gar nicht die Geschichten?
Oder spricht Gott vermittels der Geschichten?

Es sind Zeugnisse von Gottesbegegnungen und Gotteserfahrung.
Manchmal sind es auch Zeugnisse davon, wie jemand über Gotteserfahrungen nachdenkt.
Und manche dieser Gedanken werden selbst wieder zu Gotteserfahrungen.

Ziel scheint mir zu sein:
Dass der Leser einen Zugang bekommt.
Dass auch er sich angesprochen fühlt.
Und zwar nicht nur von der Oberfläche.
Sondern dass er
- unter dem Wust von reichlich beliebigen oder fiktiven Geschichten und Gedanken -
sich von Gott angesprochen fühlt.

Der Glaube kommt vom Hören.
Wohl wahr.
Aber nur in zweiter Linie vom Hören auf die menschlichen Worte,
auf den Klang von Robesons Stimme.
Sondern in erster Linie vom Hören
auf die Stimme Gottes,
die noch einmal ganz anders spricht,
als es die (biblische) Geschichte tut.

Die (biblische) Geschichte ist zunächst einmal nur Menschenwort.
Nur, dass in diesen Menschenworten
der Mensch dazu neigt,
Gottes Wort zu hören:
Dieses Schaudern
Dieses Gefühl von nicht-deprimierender Kleinheit im Gegenüber etwas ... Größerem,
Diese nicht-demütigende Demut,
Diese Ahnung einer bergenden Ordnung
... und nicht zu vergessen: Dieses Gefühl, etwas nicht-Totem gegenüber zu stehen.

2Lena
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#19 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von 2Lena » Fr 28. Nov 2014, 14:38

Pluto: Ernste Frage: Brauchst du Hilfe?
:-( Ja.
Danke dir. Da muss ich selber durch.
Ach du Schreck, wie ist das ohne PC - alle sind weg!
Momentan helfe ich mir mit einem älteren, leicht angeschlagenen Rechner und einem Stick. Bei jedem Aufruf esse ich schneller einen kleinen Apfel, als das Bild erscheint.

Ich habe Euch schon recht vermisst und erschreckt festgestellt, dass da was anderes her muss als das "wackelige Netz". Geht irgendwie per PN persönliche Kontaktdaten zu schicken? Da fühle ich mich nicht mehr so verloren.

Salome23
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#20 Re: Die Bedeutung der Bibel für den Glauben

Beitrag von Salome23 » Sa 29. Nov 2014, 00:20

@Bastler

Manche dieser Geschichten sind so gut, dass sie den einen oder anderen einfach so ansprechen
Wie zum Beispiel der Dialog zwischen Hiob und seinen Freunden.
Als ich diese Kapitel las, sprach mich das "religiöse" dahinter eigentlich gar nicht so an-sondern mir war es eher eine Art Gleichnis für das Verhalten, welches manche Menschen an den Tag legen-ich inbegriffen.

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