Rembremerding hat geschrieben:Ob es im "medizinischen Sinn" eine Abtreibung ist, das wissen selbst die Mediziner noch nicht so genau.
Zunächst ist eine Pille danach eine Sünde, wenn man schon vor dem Geschlechtsverkehr die Absicht hatte, sie einzunehmen.
In der Kirche ist die Pille danach eine Abtreibung, wenn sie verhindert, dass ein bereits befruchtetes Ei sich nicht weiterentwickeln kann. Manche Pillen danach verhindern das Eindringen des Samen in die Eizelle, dies ist keine Abtreibung.
Das sind in meinen Augen institutionelle Regeln, von Menschen gemacht, die über den Kopf der Betroffenen hinweg entschieden werden.
Wichtig scheint mir die Frage nach den Interessen. Wie weit verändert sich das Leben der Frau? — Oft ist sie selbst noch halb Kind, und hat sich keine Gedanken über die Folgen ihres Tuns gemacht.
Steht nicht in
Lukas 23,34, "
Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!"
Ganz unabhängig von der Rechtslage oder den Gesetzen der Kirche, vermisse ich in solchen Diskussionen oft diese Barmherzigkeit, nicht zuletzt auch gegenüber der werdenden Mutter die nicht Herrin über Handlungen war. Das mag bei einer reifen Frau (erst recht nach der zweiten oder dritten Abtreibung) anders aussehen, aber ist es wirklich selbst vor Gott "gerecht", von einem jungen Mädchen zu erwarten, dass sie 20 Jahre weit vorausdenkt?
Gibt es denn keinen Spielraum für Barmherzigkeit gegenüber den Interessen einer "auferzwungenen" Mutterschaft?
Man wird mich vielleicht für einen Träumer halten, aber ich denke diese Barmherzigkeit könnte die Gesetzgeber bewogen haben, die Regelung so zu gestalten, dass sie diesem Gedanken gerecht werden? So bleibt für mich noch die Frage offen, ob die Frist von 3 Monaten gerechtfertigt ist — Für mich ist sie zu lang.