Impfung -- JA oder NEIN?

[closs]

In den 50-er und 60-er Jahren gingen diese Ärzte noch zur Schule. Wie kann man da von Erfahrung reden?

Weil sie es selber seit Jahrzehnten so praktizieren - sie haben genug Patienten, die nicht gegen Masern impfen.

Masern ist eine ubiquitäre Krankheit. Das ist "eingesessen" oder "importiert" bedeutungslos.

"Den Gewehren der Spanier hatten die amerikanischen Ureinwohner wenig entgegenzusetzen. Zwischen 1492 und 1650 schrumpfte die einheimische Bevölkerung auf ein Zehntel. Doch weit mehr Indianer starben an Krankheiten als an Gewehrkugeln. Die eigentlichen Eroberer des Kontinents sind daher weniger die Soldaten der spanischen Krone als die von ihnen eingeschleppten Viren. (ZEIT, 9/93)

[Pluto]

"Den Gewehren der Spanier hatten die amerikanischen Ureinwohner wenig entgegenzusetzen. Zwischen 1492 und 1650 schrumpfte die einheimische Bevölkerung auf ein Zehntel. Doch weit mehr Indianer starben an Krankheiten als an Gewehrkugeln. Die eigentlichen Eroberer des Kontinents sind daher weniger die Soldaten der spanischen Krone als die von ihnen eingeschleppten Viren. (ZEIT, 9/93)

Völlig richtig. Die Eingeborenen Amerikas hatten keine Abwehrstoffe gegen Masern und Pocken, und wurden zu Millionen infiziert. Manche Historiker unterstellen sogar den Einwanderern bewusst diese Krankheiten eingesetzt zu haben. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen.

Wenn ich diese Krankheiten als ubiquitär bezeichne, so meine ich die Neuzeit (19/20. Jahrhundert). Die Erreger waren bis in die 50er und 60er Jahre hinein wirklich allgegenwärtig. Dann kamen die großen Impfkapagnen, mit denen diese Krankheiten verdrängt wurden. Heute gilt die Welt sogar (laut UNO) als Pockenfrei.

[JackSparrow]

Es gibt viele Leute, die aufgrund ihrer Erfahrung sagen, dass es eine wirksame Behandlungsmethode ist.

Fieber ist die Behandlungsmethode, die der Körper selbst anwendet, um Infektionen zu bekämpfen. Impfungen hat man erfunden, weil man gemerkt hat, dass die körpereigenen Methoden nicht immer ausreichen. Hätte man das nicht gemerkt, weil zum Beispiel niemand an den Infektionen gestorben wäre, hätte man auch keine Impfungen erfinden müssen. Beweisführung abgeschlossen.

nein, wieso? es koexistieren viele Wesen in ähnlichen Beziehungen miteinander.

Wenn der Körper die Temperatur erhöht, stirbt entweder der Körper oder das Virus. Nach vielen Generationen wird eine der beiden Spezies ihre obere Grenze erreicht haben, woraufhin die betreffende Spezies aus dem Genpool verschwinden wird.

Doch weit mehr Indianer starben an Krankheiten als an Gewehrkugeln.

Da muss der Entwicklungsschub des Immunsystems wohl ausgeblieben sein.

[sven23]

Natürlich ist das so. - Deshalb erneut: Stimmen die Rahmenbedingungen nicht, MUSS man impfen.

Und als nach deiner und deiner Eltern Ansicht die Rahmenbedingungen in Deutschland noch stimmten und noch nicht geeimpft werden mußte, gab es 400 Maserntote in Deutschland. Sind 400 Tote p.a. akzeptabel?

[closs]

Sind 400 Tote p.a. akzeptabel?

Nein - da wäre zu prüfen, warum es diese Tote gab.
1) Waren es die schlechten äußeren Rahmenbedingungen bis in die 50er Jahre hinein?
2) War es die nicht vorhandene ärztliche Dichte (Arzt/Einwohner?
3) Ging man nicht zum Arzt, weil es "nur" eine Kinderkrankheit war?
4) War es unvermeidlich, weil es auch bei durchgehender ärztlich-kompententer Betreuung passiert wäre?

Nur, wenn 4) zuträfe, gäbe es einen Grund, heute in D gegen Masern zu impfen. - Und genau das würde ich gerne wissen.

[Pluto]

Nur, wenn 4) zuträfe, gäbe es einen Grund, heute in D gegen Masern zu impfen. - Und genau das würde ich gerne wissen.

Sehe ich nicht so.
Impfung ist in jedem Fall die bessere Alternative zur Erkrankung. Die Krankheit erzeugt viel Leid, ganz egal ob mit oder ohne Todesfolge. Die Impfung erzeugt nur wenige Symptone der Erkrankung, aber selbst diese sind stark reduziert.
Der Immunschutz durch Impfung ist von demjenigen der genuinen Erkrankung nicht unterscheidbar — frag' mal deinen Arzt, ob er im Nachhinein unterscheiden kann ob ein Jemand erkrankt ist, oder geimpft wurde. Wetten, dass er es NICHT kann.

[sven23]

4) War es unvermeidlich, weil es auch bei durchgehender ärztlich-kompententer Betreuung passiert wäre?

Nur, wenn 4) zuträfe, gäbe es einen Grund, heute in D gegen Masern zu impfen. - Und genau das würde ich gerne wissen.

Das belegen eigentlich unendlich viele Studien, auch neuere, und Statistiken.
Die Kompliktationsrate und Letalität ist gegenüber Impfen deutlich erhöht, auch heute.

[closs]

Der Immunschutz durch Impfung ist von demjenigen der genuinen Erkrankung nicht unterscheidbar

Wir müssen jetzt zwei Sachen unterscheiden:
1) Immunschutz in Bezug auf Masern selbst
2)( Immunschutz generell

Ad 1) sagen manche Ärzte, dass trotz Impfung Masern in leichter Form ausbrechen könnten, was manchmal übersehen werden würde, weil die Symptomatik unklar wäre. - Dies sieht man aus einem Grund, den ich vergessen habe, kritisch.
Ad 2) sagen manche Ärzte, dass der Immunschutz insgesamt durch das Durchlaufen von Kinderkrankheiten gestärkt würde.

Wie auch immer: Da müsste man mal einen Arzt hören, warum man das so sieht. - Ich behaupte nicht, dass solche Ärzte recht haben, aber sehr wohl, dass sie das nicht aus Jux und Tollerei sagen. - Und deshalb mein Punkt: Man könnte all das wissenschaftlich klären, wenn man Langzeitstudien hätte, die alle diese Fragen beantworten. - Ganz nüchtern.

[Pluto]

Ad 1) sagen manche Ärzte, dass trotz Impfung Masern in leichter Form ausbrechen könnten, was manchmal übersehen werden würde, weil die Symptomatik unklar wäre. - Dies sieht man aus einem Grund, den ich vergessen habe, kritisch.

Erstens ist das eine Vermutung die von keiner Studie gestützt wird, und zweitens fehlt das Wesentliche, die Begründung.

Ad 2) sagen manche Ärzte, dass der Immunschutz insgesamt durch das Durchlaufen von Kinderkrankheiten gestärkt würde.

Für den gemeinen Schnupfen mag das ja stimmen, aber im Fall von Windpocken, Masern, Mumps und all die anderen Kinderkrankheiten, sagen die allermeisten Ärzteund vor allem die Experten, dass die Impfung der weitaus bessere Weg zur Stärkung des Immunsystems ist.
Glaubst du wirklich, diese große Mehrheit der Ärzte belügt ihre Patienten, obwohl ihnen die Hintergründe bekannt sind?

Oder sind sie alle Vollpfosten, die das aus Jux und Tollerei sagen (um deine Worte zu verwenden)?

Ich behaupte nicht, dass solche Ärzte recht haben, aber sehr wohl, dass sie das nicht aus Jux und Tollerei sagen.

Das vielleicht nicht, aber sie haben vielleicht nicht aufgepasst, oder das Thema nicht richtig verstanden, als es im Studium um Virologie ging.

Man könnte all das wissenschaftlich klären, wenn man Langzeitstudien hätte, die alle diese Fragen beantworten. - Ganz nüchtern.

Es gibt diese Studien zu Hauf, und Viele davon wurden in diesem Thread schon genannt.
Ganz nüchtern: Man muss sie nur lesen.

[closs]

dass die Impfung der weitaus bessere Weg zur Stärkung des Immunsystems ist.

Meinst Du in Bezug auf die Krankheit, gegen die geimpft wird? - Wenn ja: Natürlich ist das ein besserer Schutz gegen das Ausbrechen der Krankheit als wenn man NICHT impft.

Glaubst du wirklich, diese große Mehrheit der Ärzte belügt ihre Patienten, obwohl ihnen die Hintergründe bekannt sind?

Generell vermute ich, dass die Anforderungen an den Arztberuf aufgrund der medizinischen Entwicklung so hoch sind, dass man auf allgemeine Lehrmeinungen zurückgreifen muss und sich nicht über alles Gedanken machen kann.

Es gibt diese Studien zu Hauf

Bisher wurde keine Langzeit-Studie genannt, die Krankengeschichte (auf alle Krankheiten bezogen) und Mortilität bei (auf Kinderkrankheiten bezogen) Impfungen und Nicht-Impfungen untersucht.