Kann Gott schuldig sein?

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Münek
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#221 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Münek » Sa 22. Nov 2014, 22:51

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
7 Ich bilde das Licht und schaffe die Finsternis; ich wirke den Frieden, und auch das Unglück lasse ich kommen. Ich bin der Herr, dies alles vollbringe ich.
Klar lässt Gott das Unglück über Unbelehrbare kommen, was hättest du denn anderes gedacht? :roll: Friede Freude Eierkuchen musste ganz wo anders suchen. ;)

Ach, aus deiner Sicht lässt Gott NUR Unglück über UNBELEHRBARE kommen? Soso.

Hast Du schon mal außerhalb der "Wachtturm-Lektüre" die Bibel, hier insbesondere
die "Hebräischen Schriften", im Zusammenhang gelesen? Höchstwahrscheinlich nicht.

Denn Deine Antwort zeugt von erschreckender Unkenntnis.

Ein Beispiel von vielen: Jesaja 13, 16 (Anordnung Jahwes):

"Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert
...und ihre Frauen vergewaltigt werden."

Worüber sind denn diese Kinder und Frauen belehrt worden und worin haben sie sich
als "unbelehrbar" erwiesen? Bekomme ich da mal eine gescheite Antwort drauf? Merkst
Du eigentlich nicht, was für einen grandiosen Schwachsinn Du da redest?

Salome23
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#222 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Salome23 » Sa 22. Nov 2014, 23:04

Ein Beispiel von vielen: Jesaja 13, 16 (Anordnung Jahwes):
Selbst über Jesaja lies er das Unglück kommen, über Paulus und wie wir wissen auch über Hiob...
Hemul hört sich halt selber gerne quasseln und schreibt manchmal ohne nachzudenken 8-) -Gott sei der armen Seele gnädig und barmherzig.
Seelig sind, die da.....denn ihnen gehört unser Mitgefühl ;)

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Bastler
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#223 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Bastler » Sa 22. Nov 2014, 23:20

Hiob beschwert sich sogar darüber, dass er, der Unschuldige leidet, während die größten Schurken in Saus und Braus leben können.
Und bei der Noah-Flut trifft es die Bösewichte - und auch deren unschuldige Säuglinge. Nicht einmal die kleinen Kaninchenbabies werden von einer solchen Flut verschont.

Andererseits ist es ja wirklich so.
Das Unheil (mal ganz davon abgesehen, ob es nun von Gott gesandt wird oder nicht) trifft Klein und Groß, Männer, Frauen, Kinder, Schuldige und Unschuldige.

Ich frage mich durchaus, wie die Bibelschreiber es auf die Reihe brachten, diese krasse Ungerechtigkeit der Leidverteilung Gott in die Schuhe zu schieben.

Vielleicht, weil sie hinter allem und jedem Vorgang Gott am Werke vermuteten?
Vielleicht hatten sie tatsächlich die Hoffnung, dass das Ganze (trotz aller ungerechten Härte) doch irgendwie ... richtig ... sei?

Der Gedanke, dass Gott mit all dem Elend vielleicht doch etwas Gutes bewirken wird, wird in der Bibel leider recht stiefmütterlich behandelt.
Er blitzt manchmal auf - aber meist nur punktuell. Und kaum ein mal richtig durchdacht.

Pluto
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#224 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Pluto » So 23. Nov 2014, 00:00

Bastler hat geschrieben:Ich frage mich durchaus, wie die Bibelschreiber es auf die Reihe brachten, diese krasse Ungerechtigkeit der Leidverteilung Gott in die Schuhe zu schieben.
Vielleicht, weil sie hinter allem und jedem Vorgang Gott am Werke vermuteten?
Vielleicht hatten sie tatsächlich die Hoffnung, dass das Ganze (trotz aller ungerechten Härte) doch irgendwie ... richtig ... sei?
Zur jener Zeit, wo man dachte jeder Blitz sei eine Strafe Gottes, hat man vielleicht am nächsten Tag Opfer gebracht um den Allmächtigen zu beschwichtigen.

Schon im frühen Christentum begann man am Theodizee-Problem zu rätseln.

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?


Hlg. Lactantius (ca. 250 bis nach 317)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#225 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Münek » So 23. Nov 2014, 00:02

Andreas hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Rübezahl" war eine andere Sagengestalt.
Es würde mich interessieren, wie du über das "Wahnsinnige Leid auf der Erde denkst". Ok, Sagengestalten als Sündenbock oder Trost- und Hoffnungsspender kommen für dich nicht in Frage.

Es kommt auch kein "Gott" für mich in Frage. Die Götter haben wie der schlesische
"Berggeist Rübezahl" ausgedient. Es ist so! Das Leid ist schicksalsgegeben, nicht von
irgendeiner übernatürlichen "Macht" vorgegeben, zugelassen oder gar gewollt worden.

Man sollte seinen Fokus auch nicht ausschließlich auf das Leid in dieser Welt richten.
Denn das Leid betrifft genau besehen nur eine sehr, sehr kleine Minderheit - gemessen
an der Zahl der Menschen, die ihr Leben eben nicht ausschließlich als freudloses Leid
empfinden. Ich lasse mich hier aber gern eines Besseren belehren.

Im Grunde genommen geht es den Menschen insgesamt nicht anders als allen anderen Le-
bewesen. Die Natur macht da keinen Unterschied! Sie kennt keine "Gerechtigkeit" oder
"Leben ohne Leid". Gerechtigkeit kann nur der Mensch versuchen zu schaffen; und der
tut sich leider nach wie vor verdammt schwer damit.


Es wird wohl noch viele Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende dauern, bis die Menschheit
wirklich erwachsen geworden sein und das "Leid" so weit wie möglich gemindert (nicht be-
seitigt)
haben wird (absolute Priorität der "Würde aller Menschen", Beseitigung jeglicher
Armut, sofortige Niederschlagung jeglicher aufflackender kriegerischer Agression, Schutz
der Tiere und Pflanzen und unseres Planeten insgesamt).

Catholic
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#226 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Catholic » So 23. Nov 2014, 00:14

Hallo Münek,

absolute Priorität der "Würde aller Menschen", Beseitigung jeglicher
Armut, sofortige Niederschlagung jeglicher aufflackender kriegerischer Agression, Schutz
...unseres Planeten insgesamt wird es- wenn man sich nur (!) auf die Menschen verlässt - nie geben.

Gruss,
Catholic

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Münek
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#227 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Münek » So 23. Nov 2014, 00:44

Bastler hat geschrieben:Das Unheil (mal ganz davon abgesehen, ob es nun von Gott gesandt wird oder nicht) trifft Klein und Groß, Männer, Frauen, Kinder, Schuldige und Unschuldige.
Ich frage mich durchaus, wie die Bibelschreiber es auf die Reihe brachten, diese krasse Ungerechtigkeit der Leidverteilung Gott in die Schuhe zu schieben.
.

Der alte Jahwe war halt so. "Als ein Gott aus der Wüste, aus den Feuern des Sinai,
fällt er sein auserwähltes Volk in "Zornes- und Liebesfluten" an. Er belebt und tö-
tet".

"Dieser Gott ist im "Alten Testament" immer durch seinen "ZORN" gefährdet, zur
Selbstzerstörung (Weltzerstörung) verführt: in der Aktion der Sintflut, im Bunde
mit Noah (dieser Bund richtet sich, von Jahwe her, gegen ihn selbst: er setzt ein
Zeichen dieses Bundes sich selbst zur Erinnerung).

Dieser Gott kennt die Angst vor sich selbst, wenn er in Exodus 33,3 zu Moses sagt:
"Denn ich will nicht mit euch hinaufziehen, weil ihr ein halsstarriges Volk seid. Ich
könnte euch sonst unterwegs vertilgen
".

[Quelle: "Abschied von Himmeln und Höllen", Friedrich Heer]

Hemul
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#228 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Hemul » So 23. Nov 2014, 00:53

Münek hat geschrieben: Ach, aus deiner Sicht lässt Gott NUR Unglück über UNBELEHRBARE kommen? Soso.
Hast Du schon mal außerhalb der "Wachtturm-Lektüre" die Bibel, hier insbesondere
die "Hebräischen Schriften", im Zusammenhang gelesen? Höchstwahrscheinlich nicht.
Denn Deine Antwort zeugt von erschreckender Unkenntnis.
Ein Beispiel von vielen: Jesaja 13, 16 (Anordnung Jahwes):
"Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert
...und ihre Frauen vergewaltigt werden."
Worüber sind denn diese Kinder und Frauen belehrt worden und worin haben sie sich
als "unbelehrbar" erwiesen? Bekomme ich da mal eine gescheite Antwort drauf? Merkst
Du eigentlich nicht, was für einen grandiosen Schwachsinn Du da redest?
Was soll denn deine Ironie beweisen? Warum verschweigst du denn warum Gott obige Aussage gemacht hat? :roll:
Deinen Schwachsinn demaskiert Gott ein paar Verse vorher in Vers 6, wo es heißt:
6 Schreit vor Angst, denn Jahwes Tag ist nah! / Der Allmächtige holt zum Vernichtungsschlag aus.
Alle werden wie es immer schon war bevor "JHWH" sein Urteil vollstreckte, vorher gewarnt worden sein. Aber ob alt oder jung geht diese Warnung >(genau wie bei dir) u. wie es schon in der Vergangenheit war irgendwo entlang. Deshalb hält es Gott für gut und richtig, alles mit Stumpf und Stiel auszurotten. Oder glaubst du wirklich, er lässt sich immer und ewig von Münekis und Kinder
auf der Nase herumtanzen und beleidigen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Andreas
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#229 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Andreas » So 23. Nov 2014, 01:08

Münek hat geschrieben:Dieser Gott kennt die Angst vor sich selbst, wenn er in Exodus 33,3 zu Moses sagt:
"Denn ich will nicht mit euch hinaufziehen, weil ihr ein halsstarriges Volk seid.
Münek hat geschrieben:Es wird wohl noch viele Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende dauern, bis die Menschheit
wirklich erwachsen geworden sein und das "Leid" so weit wie möglich gemindert (nicht be-
seitigt) haben wird
Merkst was?
Deine Meinung von den Menschen unterscheidet sich nicht wesentlich von der Gottes. Unsere Halsstarrigkeit scheint dich wohl von einer Naherwartung so weit wie möglich geminderten Leides abzuhalten, nich?

Wollen wir mal hoffen, dass wir uns in den vielen Jahrhunderten, vielleicht Jahrtausenden nicht selbst vernichten werden.
Münek hat geschrieben:"Dieser Gott ist im "Alten Testament" immer durch seinen "ZORN" gefährdet, zur
Selbstzerstörung (Weltzerstörung) verführt: in der Aktion der Sintflut, im Bunde
mit Noah (dieser Bund richtet sich, von Jahwe her, gegen ihn selbst: er setzt ein
Zeichen dieses Bundes sich selbst zur Erinnerung).
Wollen wir uns den Regenbogen zum Zeichen nehmen, uns selbst zur Erinnerung um unseren Zorn zu drosseln?
Zuletzt geändert von Andreas am So 23. Nov 2014, 01:14, insgesamt 1-mal geändert.

Hemul
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#230 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Hemul » So 23. Nov 2014, 01:10

Salome23 hat geschrieben:
Ein Beispiel von vielen: Jesaja 13, 16 (Anordnung Jahwes):
Selbst über Jesaja lies er das Unglück kommen, über Paulus und wie wir wissen auch über Hiob...
Hemul hört sich halt selber gerne quasseln und schreibt manchmal ohne nachzudenken 8-)
Kannste das auch näher erläutern? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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