Kann Gott schuldig sein?

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Münek
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#191 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Münek » Sa 22. Nov 2014, 18:01

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Und jetzt soll auf einmal die "Evolution" das Resultat der "Wirkkraft des Göttlichen im Dasein = Heiliger Geist" sein?
Steht schon in Gen.1: "Und die Erde brachte Grüne hervor" - also nicht Gott schafft im Geschaffenen, sondern die Natur..

Diese Bibelstelle hat doch nix mit der Evolution zu tun.

Im Übrigen hast Du vergessen, dass Gott als Schöpfer den Menschen und
die Tiere aus dem Staub des Ackers formte und ihnen Leben einblies
.
Diese wurden also nicht wie das Grüne "von der Erde hervorgebracht".

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Andreas
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#192 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Andreas » Sa 22. Nov 2014, 18:12

Ja genau, Münek. Und wo kommt denn eigentlich der "Acker" her? Hat da Gott vor der Erschaffung des Menschen gepflügt und Rüben für den Eigenverbrauch gezüchtet? Diese Bibelschreiber aber auch! Nix als Widersprüche! :lol:

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Münek
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#193 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Münek » Sa 22. Nov 2014, 18:17

Catholic hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Dieser Eid richtete sich u.a. auch gegen den kirchlicherseits streng verpönten "Darwinismus".
Und jetzt soll auf einmal die "Evolution" das Resultat der "Wirkkraft des Göttlichen im Dasein = Heiliger Geist" sein?
Da lachen doch die Hühner. :lol: :lol: :lol:

Münek,ich kenne nicht den Wortlaut,aber wenn es gegen den Darwinismus ging,dann ist es gut möglich,dass in der Eidesformel die Überzeugung gemeint war,dass das Leben zwar per Evolution aber ohne ein Wirken Gottes entstand,sich aber nicht gegen die Evolution ansich stellte.

Du irrst, denn der "Darwinismus" widersprach den Schöpfungsaussagen der Genesis.
Erst im Jahr 1996 wurde die Evolutionstheorie als solche "aufgrund neuer Erkennt-
nisse und Forschungsergebnisse" von der katholischen Kirche (Papst Johannes Paul II.)
offiziell "anerkannt".

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Münek
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#194 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Münek » Sa 22. Nov 2014, 18:24

Andreas hat geschrieben:Ja genau, Münek. Und wo kommt denn eigentlich der "Acker" her? Hat da Gott vor der Erschaffung des Menschen gepflügt und Rüben für den Eigenverbrauch gezüchtet? Diese Bibelschreiber aber auch! Nix als Widersprüche! :lol:

Richtig, nirgendwo in der Bibel ist dokumentiert, dass sich
Gott von Rüben ernährt.

"Rübezahl" war eine andere Sagengestalt. :lol: :lol: :lol:

Catholic
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#195 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Catholic » Sa 22. Nov 2014, 18:26

Münek hat geschrieben: Erst im Jahr 1996 wurde die Evolutionstheorie als solche "aufgrund neuer Erkennt-
nisse und Forschungsergebnisse" von der katholischen Kirche (Papst Johannes Paul II.)
offiziell "anerkannt".

Interessant,denn wenn dem so ist,wusste ich das bisher noch nicht.
Kannst Du mir das entsprechende Dokument der Kirche nennen,aus dem das hervorgeht?

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sven23
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#196 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von sven23 » Sa 22. Nov 2014, 18:32

Rembremerding hat geschrieben: Wäre für sie auch unmöglich, sonst müssten sie ihren Standpunkt verlassen. Und eine solche Mobilität, ja Freiheit würde sie nur beunruhigen. :D

Ein Fundi läßt sich über Flexibilität aus. Grins.
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#197 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Bastler » Sa 22. Nov 2014, 18:32

http://stjosef.at/dokumente/evolutio.htm

Es werden nicht die Ergebnisse Evolutionstheorie anerkannt, sondern es wird anerkannt, dass es sich um "mehr, als nur eine Hypothese" handelt.

Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen der Enzyklika, geben neue Erkenntnisse dazu Anlaß, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, daß diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuertes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorien dar.

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#198 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von sven23 » Sa 22. Nov 2014, 18:41

Bastler hat geschrieben:http://stjosef.at/dokumente/evolutio.htm
Es werden nicht die Ergebnisse Evolutionstheorie anerkannt, sondern es wird anerkannt, dass es sich um "mehr, als nur eine Hypothese" handelt.

Hätte mich auch gewundert, wenn die Kirche bereits nach 137 Jahren zur Einsicht gekommen wäre. Bei Galileo hats auch länger gedauert. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#199 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Catholic » Sa 22. Nov 2014, 18:47

Hallo Bastler,

ich hebe mal eben einen,wie ich finde,wichtigen Aspekt hervor.

http://stjosef.at/dokumente/evolutio.htm

Es ... anerkannt, ..., dass es sich um "mehr, als ... eine Hypothese" handelt.

Heute,..., geben neue Erkenntnisse dazu Anlaß, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen....

womit auch das von Kirchenkritikern gerne angebrachte Argument,die katholische Kirche lehne die Evolution ab,widerlegt wurde,denn sie lehnte demnach - zumindest in den vergangenen 50 Jahren - die Evolutionstheorie nicht ab,sondern betrachtete sie als das,was sie auch war,nämlich eine wissenschaftliche Hypothese zu der mittlerweile neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen,die diese Hypothese stärken.

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Bastler
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#200 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Bastler » Sa 22. Nov 2014, 18:50

Es kann nicht Sache der Kirche sein, über den Wert einer wissenschaftlichen Theorie zu befinden.
Ob eine Theorie wissenschaftlich tragfähig ist, oder nicht, ist nicht Thema der Kirche.

Ergebnisse der Wissenschaft können allerdings starken Einfluss auf das Weltbild und das Menschenbild ausüben. Von daher ist es von kirchlichem Interesse, diese Seite abzuklopfen.

Die Gefahr besteht, dass eine wissenschaftliche Theorie von philosophischen Strömungen vereinnahmt wird. Im Falle der Evolutionstheorie ist dies leider mehrfach geschehen.
Im Sozialdarwinismus wurde ein sehr zweifelbares philosophisches System mit Hilfe der Evolutionstheorie gestützt. Erst nach und nach sickerte durch, dass viele Sozialdarwinisten mehr lamarckistische Elemente beinhaltet, als darwinistische.

Aber auch die Vernichtung "lebensunwerten Lebens" (Spezialfall einer ziemlich üblen Negativ-Eugenik) wurde darwinistisch begründet - allerdings auch hier oft ziemlich holprig. Insbesondere das "survival of the fittest" wurde oft fragwürdig übersetzt. "Fittest" wurde oft mit "der Stärkste" übersetzt, nicht (wie es eigentlich gemeint war) mit "der am Besten Angepasste".

Solchen Fehlleitungen muss die Kirche natürlich weiterhin widersprechen.
Und auch die Philosophen müssen dauerhaft auf den hier grandios vorgeführten naturalistischen Fehlschluss hinweisen.

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