Impfung -- JA oder NEIN?

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closs
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#481 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Sa 22. Nov 2014, 12:14

sven23 hat geschrieben:Es gibt Methoden, die für komplexe Systeme geeignet sind ohne alle Parameter berücksichtigen zu müssen?
Davon schreckt man ja gerade zurück - nein, es gibt sie (meines Wissens) nicht. - Deshalb haben wir doch die Kleinklein-Kultur in solchen Dingen. - Andererseits und zur Entschuldigung dafür: Es ist wahnsinnig schwer, dem etwas Komplexes UND objektiv Funktionierendes entgegenzustellen.

Pluto
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#482 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Pluto » Sa 22. Nov 2014, 12:45

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es gibt Methoden, die für komplexe Systeme geeignet sind ohne alle Parameter berücksichtigen zu müssen?
Davon schreckt man ja gerade zurück - nein, es gibt sie (meines Wissens) nicht.
Doch, doch, die gibt's. Man nennt es Annäherung.
Man kommt mit groben Näherungen schon überraschend weit. Wenn man erst die Richtung erkannt hat, kann man die Annahmen verfeinern und das Modell verbessern. So funktioniert Wissenschaft —
Schritt für Schritt wird dem esoterischen "Wuh-wuh" den Garaus gemacht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#483 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Sa 22. Nov 2014, 12:51

Pluto hat geschrieben:Doch, doch, die gibt's. Man nennt es Annäherung.
Gut - dann sollte es kein Problem sein, bei einem Langzeittest über Jahrzehnte und der Auswertung von Krankengeschichten und Mortalität Geimpfter und Nicht-Geimpfter gültige Schlussfolgerungen zu ziehen. - Passt doch.

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sven23
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#484 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Sa 22. Nov 2014, 12:57

closs hat geschrieben:Davon schreckt man ja gerade zurück - nein, es gibt sie (meines Wissens) nicht. - Deshalb haben wir doch die Kleinklein-Kultur in solchen Dingen. - Andererseits und zur Entschuldigung dafür: Es ist wahnsinnig schwer, dem etwas Komplexes UND objektiv Funktionierendes entgegenzustellen.

Meine persönliche Einschätzung ist die: wenn sich wirklich gravierende negative Folgen durch das Impfen zeitnah bemerkbar gemacht hätten, wäre das schon längst aufgefallen und man hätte reagiert. Man sollte doch nicht so tun, als wenn alle Gesundheitssysteme der Welt incl. der WHO so betriebsblind seien. Risiken und Nebenwirkungen gibt es praktisch bei jeder Form von medizinischer Behandlung. Auch eine Operation ist juristisch gesehen eine Körperverletzung. Trotzdem entscheidet man sich oft in Abwägung von Nutzen und Risiken dafür.

Der Fehler, den Impfgegner begehen ist folgender: sie stilisieren Kompliktionen zu einem Massenphänomen hoch, obwohl alle Zahlen dagegen sprechen.
Was in 30 oder 40 Jahren mal gesundheitlich mit dem Einzelnen passiert, kann heute seriös niemand sagen. Das gehört wohl zum allgemeinen Lebensrisiko, dem jeder ausgesetzt ist.
Vollkaskomentalität kennt das Leben nicht. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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barbara
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#485 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von barbara » Sa 22. Nov 2014, 13:00

sven23 hat geschrieben: Es gibt Methoden, die für komplexe Systeme geeignet sind ohne alle Parameter berücksichtigen zu müssen?
Entsteht Komplexität nicht gerade dadurch, weil eben viele Parameter berücksichtigt werden müssen?

Der Mensch ist als komplexes - und nicht vollständig verstandenes! - System gegeben.

Wenn man da irgendwas tut, geschieht halt nicht wie bei den Billiardbällen im Physiklehrbuch "wenn A so angestossen wird, wird B so und genau so beinflusst", sondern im Menschen hat man: "Wenn man Wirkstoff A in der Zubereitung Z in der Konzentration Y zuführt, so wird unter anderem Rezeptor W blockiert, und daneben geschieht noch (100 oder 1000 Einflüsse auf 100 oder 1000 Regelkreise, die sich wiederum gegenseitig beeinflussen, nicht alle daovn sind bekannt)

Manchmal kann man sehr viel an Energie und Arbeit reinstecken, es passiert nichts; manchmal genügt ein winziger Impuls, zur rechten Zeit und am rechten Ort, und ein stabiles Muster kann sich auflösen und, im Idealfall (das wäre ja, was man erreichen will in der Therapie) durch ein besseres stabiles Muster ersetzt; im schlechten Fall wird es durch ein schlechteres stabiles Muster ersetzt, oder löst sich gleich ganz auf.

Nur einen einzigen Vorgang rauzupicken und zu behandeln, dessen Zusammenhänge (womöglich in ganz andern Organen, an andern Orten, möglicherweise in der Zeit verschoben, völlig unerwartet und nicht im Voraus berechnbar) zu ignorieren, kann ja nicht wirklich gut gehen.und es geht leider auch oft nicht gut.

Lineares Denken eignet sich für Notfälle, à la "der Blutfluss muss sofort gestoppt werden, sonst stirbt die Person", wo es ums Grobe geht, ums reine Überleben.

gruss, barbara

barbara
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#486 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von barbara » Sa 22. Nov 2014, 13:04

sven23 hat geschrieben: Meine persönliche Einschätzung ist die: wenn sich wirklich gravierende negative Folgen durch das Impfen zeitnah bemerkbar gemacht hätten, wäre das schon längst aufgefallen und man hätte reagiert.

Wer ist "man"? wie gravierend muss etwas sein, um gravierend zu sein, und wie zeitnah? Und was ist mit nicht akut lebensbedrohlichen und später auftretenden Folgen - die sind egal?



Man sollte doch nicht so tun, als wenn alle Gesundheitssysteme der Welt incl. der WHO so betriebsblind seien.

Sie sind es allerdings.



Der Fehler, den Impfgegner begehen ist folgender: sie stilisieren Kompliktionen zu einem Massenphänomen hoch, obwohl alle Zahlen dagegen sprechen.

Wenn man zuerst Zahlen so erhebt, dass als "gravierend" nur gerade "akute Lebensgefahr" verstanden wird und alle Fälle, wo nicht eindeutig erwiesen werden kann, dass sie mit dem Impfen zusammenhängen, als nicht mit dem Impfen zusammenhängend deklariert werden, kriegt man natürlich winzige Zahlen raus, das ist schon klar.

Dabei müsste die Pflicht zum Nachweis doch umgekehrt laufen, nämlich dass die Hersteller gefährlicher Substanzen (und IMpfungen etc sind gefährlich - wenn sie nicht gefährlich wären, könnte man sie offen und frei im Supermarkt kaufen) klar und eindeutig nachweisen müssen, dass ein Symptom wie Jammern, Klagen, Schmerzen, Schlaflosigkeit etc NICHT von der Impfung kommen.

gruss, barbara

JackSparrow
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#487 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von JackSparrow » Sa 22. Nov 2014, 13:24

barbara hat geschrieben:im Menschen hat man: "Wenn man Wirkstoff A in der Zubereitung Z in der Konzentration Y zuführt, so wird unter anderem Rezeptor W blockiert, und daneben geschieht noch
Basische Ernährung, linksdrehendes Wasser und rosa Himalaysalz konnten bisher noch jede Krankheit heilen. Auch Viren sind freundliche Wesen, die nur erschaffen wurden, um dem menschlichen Körper einen Entwicklungsschub zu ermöglichen. Es ist überflüssig, sich mit Biochemie zu beschäftigen.

Lineares Denken eignet sich für Notfälle, à la "der Blutfluss muss sofort gestoppt werden, sonst stirbt die Person", wo es ums Grobe geht, ums reine Überleben.
Die Wahrscheinlichkeit, an einer Masernerkrankung zu sterben, liegt höher als die Wahrscheinlichkeit, an einer Masernimpfung zu sterben. Ebenso liegt die Wahrscheinlichkeit, bei Borreliose bleibende Schäden davonzutragen, höher als die Wahrscheinlichkeit, von einer Borrelioseimpfung bleibende Schäden davonzutragen. Deshalb wurden Impfungen erfunden. Weil sie die Wahrscheinlichkeit des Überlebens erhöhen.

barbara
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#488 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von barbara » Sa 22. Nov 2014, 18:08

Immerhin haben wir von der Erdgeschichte den Beleg, dass während Milliarden von Jahren alle möglichen Lebewesen ohne Impfung bestens überleben.

Man kann sich doch nicht so von fragiler Technik abhängig machen.

gruss, barbara

Anton B.
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#489 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Anton B. » Sa 22. Nov 2014, 19:15

barbara hat geschrieben:Immerhin haben wir von der Erdgeschichte den Beleg, dass während Milliarden von Jahren alle möglichen Lebewesen ohne Impfung bestens überleben.
Richtig erkannt: Deshalb sollte auf jedes ärztliches Wirken genauso wie auf die Gurtpflicht im Straßenverkehr und all den anderen Mumpitz generell verzichtet werden.

Man kann sich doch nicht so von fragiler Technik abhängig machen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

barbara
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#490 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von barbara » Sa 22. Nov 2014, 19:31

Stell dir mal vor, du wirst ins Mittelalter oder die germanische Zeit zurück versetzt, und hast eine Wunde. Weisst du, wie du sie pflegen könntest? Ode du kriegst Durchfall. Und jetzt?

Unabhängigkeit von komplizierten Techniken, die man selbst nicht herstellen könnte, wenn es sein müsste, sind immer kritisch. Low Tech ist robuster und auch in Krisenfällen leichter zugänglich.

gruss, barbara

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