
Gerade hinsichtlich der Rolle von Papst Pius XII, dem Vorbereiter des 2. Vatikanums, und der RKK während des Nazi-Regimes, ist vieles verleumderisches gesagt worden. Tatsache ist, das dort, wo katholische Bischöfe und die reformierte Kirche heftig gegen die Verfolgung der Juden protestierten, wie in Holland, die Nazis schlimmer gegen Juden vorgingen als anderswo (In Holland gingen 79% der Juden in die KZ`s, in Belgien, wo sich die RKK zurückhielt, 28%. Welch schreckliche Zahlen, hinter denen Menschenleben stehen!). Der Papst erwog lange Zeit das Naziregime zu exkommunizieren, aber aus den Erfahrungen aus Holland und auch früher von Napoleon, der nach seiner Exkommunizierung seine Politik nicht änderte, beschloss er die Juden verdeckt zu helfen.
Freilich war sich der Papst bewusst, dass ihm dies später einmal zum Negativen ausgelegt wird. Er sagte (aus dem Englischen übersetzt):
„… Vielleicht hätte mich ein feierlicher Protest das Lob der zivilisierten Welt eingetragen, aber er hätte den armen Juden eine noch unerbittlichere Verfolgung eingebracht als die, die sie jetzt zu leiden haben“. (Quelle: A. L. Kubovy: To the Silence of Pius XII. Yad Vashem Studies VI. Jerusalem 1966)
Albrecht von Kessel, der zweite Mann in der deutschen Botschaft im Vatikan, bestätigt diese Ansicht des Papstes:
„Ein flammender Protest von Pius XII gegen die Judenverfolgung hätte … keinem einzigen Juden das Leben gerettet. Hitler … würde um so grausamer reagieren, je mehr er Widerstand verspüre“. (Quelle: Albrecht von Kessel: „Der Papst und die Juden“ in: DIE WELT vom 06.04.1963)
Was tat der Papst stattdessen? Hier ein Zitat des jüdischen Religionswissenschaftlers Pinchas Lapide:
„… Die verbleibende Zahl von Juden, zu deren Rettung die katholische Kirche beigetragen hat, ergibt also mindestens 700000 Seelen, wahrscheinlich liegt sie jedoch näher dem Maximum von 860000“. (Quelle: Pinchas Lapide: „Rom und die Juden“, S. 359, Freiburg 1967).
Übrigens weiß Pinchas Lapide auch von ca. 85000 Juden, die von der orthodoxen und protestanischen Kirche gerettet wurden.
Nicht zuletzt sandte Papst Pius XII heimlich einen Hirtenbrief (Mit brennender Sorge) nach Deutschland, der einzige, der nicht in Latein verfasst wurde, dem man von den Kanzeln katholischer Kirchen verlas, was für viele katholische Priester die Verhaftung und der Tod im KZ bedeutete . Unter anderem führt er darin aus:
„Wer die Rasse oder das Volk oder den Staat oder die Staatsform […] zur höchsten Norm aller, auch der religiösen Werte macht und sie mit Götzenkult vergöttert, der verkehrt und verfälscht die gottgeschaffene und gottbefohlene Ordnung der Dinge.“
Und die Weihnachtsansprache des Papstes von 1942 kommentierte der Deutsche Sicherheitsdienst folgendermaßen:
„… eine einzige Attacke gegen alles, für das wir einstehen. Der Papst sagt, dass Gott alle Völker und Rassen gleichwertig ansieht. Hier spricht er deutlich zugunsten der Juden… Er beschuldigt das deutsche Volk, Ungerechtigkeiten gegenüber den Juden zu begehen, und macht sich zum Sprecher der jüdischen Kriegsverbrecher.“
Papst Pius XII wirkte im Stillen unter der Weisheit des Hl. Geistes für seine jüdischen älteren Geschwister und muss nun zusammen mit der RKK die Verachtung nachfolgender Generationen ertragen. Auch er war ein Retter im Vatikan.
Damit erfüllt sich auch hier, was in der Hl. Schrift über die Kirche des Herrn und ihre Verfolgung vorausgesagt ist.
Servus
