Impfung -- JA oder NEIN?

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sven23
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#471 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Fr 21. Nov 2014, 18:38

closs hat geschrieben:Ja - deshalb ist es ja gesellschaftlich/gesundheitspolitisch nahezu alternativlos, auf Impf-Empfehlungen zu verzichten.

Du meinst sicher, es ist alternativlos, Impfempfehlungen auszusprechen.
Alles andere wäre angesichts der Datenlage auch unverantwortlich.

Zur Zeit läuft eine Studie über Paracetamol in der Schwangerschaft. Paracetamol steht im Verdacht, das Immunsystem von Embryos zu schwächen.
Also es ist bei weitem nicht so einfach, jede Schwächung des Immunsystems auf das Impfen zurück zuführen. Dafür kann es viele Ursachen geben, von denen wir nicht mal alle kennen, und das macht auch Langzeitstudien, egal ob retro- oder prospektiv, so schwierig.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#472 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Fr 21. Nov 2014, 19:08

sven23 hat geschrieben:Alles andere wäre angesichts der Datenlage auch unverantwortlich.
Unabhängig vom Thema: Datenlagen ändern sich. - Man macht halt, was gerade obenauf ist.

sven23 hat geschrieben:Also es ist bei weitem nicht so einfach, jede Schwächung des Immunsystems auf das Impfen zurück zuführen.
Natürlich nicht - das würde auch niemand behaupten.

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sven23
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#473 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Fr 21. Nov 2014, 19:19

closs hat geschrieben:Unabhängig vom Thema: Datenlagen ändern sich. - Man macht halt, was gerade obenauf ist.

Die Datenbasis pro Impfen ist sehr valide und wird sich so schnell nicht dramatisch verändern.

closs hat geschrieben: Natürlich nicht - das würde auch niemand behaupten.

Aber genau da liegt das Problem bei Langzeitstudien. Sie werden im Laufe der Jahre oder Jahrzehnte von so vielen Parametern beeinflußt, daß eine Kausalität nur noch schwer fest zustellen ist.
Ich behaupte mal, wir werden nie alle beeinflussenden Faktoren erkennen und erfassen können, die dafür verantwortlich sind, daß jemand mit 50 an Krebs erkrankt und ein anderer nicht.
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#474 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Fr 21. Nov 2014, 19:31

sven23 hat geschrieben:Aber genau da liegt das Problem bei Langzeitstudien.
Stimmt - deswegen tun sich Impfgegener ja so schwer, ihre Behauptungen zu unterlegen. - Andererseits glaube ich, dass raffinierte Statistiker da schon was rausholen können.

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sven23
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#475 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Sa 22. Nov 2014, 07:21

closs hat geschrieben:Stimmt - deswegen tun sich Impfgegener ja so schwer, ihre Behauptungen zu unterlegen. - Andererseits glaube ich, dass raffinierte Statistiker da schon was rausholen können.

Das glaube ich nicht. Es genügt dazu nicht die Krankenakte, man müßte auch den Lebenswandel mit berücksichtigen und das Verhalten der Mütter in der Schwangerschaft, genetische Vorprägungen usw.
Das ganze ist viel komplexer als sich manche vorstellen.
Erinnert sei an die Langzeitstudie an 14000 amerikanischen Krankenschwestern zum Einfluß ballaststoffreicher Ernährung auf das Darmkrebsrisiko. Alle waren total überrascht, daß ballaststoffreiche Ernährung kaum Einfluß auf die Häufigkeit von Darmkrebs hat. Die Schwachstelle solcher Langzeitstudien, die über Jahre oder Jahrzehnte laufen, ist der Proband selbst. Da man ihn nicht im Labor halten kann, ist man auf seine Selbstauskünfte angewiesen. Wie ehrlich sind diese und wie konsequent hat er sich an seinen Ernährungsplan gehalten?
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#476 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Sa 22. Nov 2014, 09:01

sven23 hat geschrieben:Das glaube ich nicht.
Ich weiss es nicht - allerdings sagen Statistiker, dass man über verschiedene Arten der Informationsvernetzung einiges destillieren können. - Konkret: Wenn von 10.000 HP-Patienten nach 30 Jahren noch x % leben würden und die Haupt-Todesursachen der Verstorbenen y und z wären - und bei einer schulmedizinischen Kontrollgruppe die Mortalität und Haupt-Todesursachen signifikant anders wären - dann würde man schon etwas herauslesen können.

Ansonsten: Eigentlich sagtst Du unterm Strich, dass man sich mit Klein-Klein begnügen muss - eine wenig erbauende Aussicht.

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sven23
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#477 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Sa 22. Nov 2014, 09:21

closs hat geschrieben: Ansonsten: Eigentlich sagtst Du unterm Strich, dass man sich mit Klein-Klein begnügen muss - eine wenig erbauende Aussicht.

Medizin ist nun mal Syphilisarbeit. :lol:
Die einfachen Lösungen, die sich die Schulmedizingegner zusammenphantasieren, gibt es nun mal nicht.
Im Gegenteil. Es ist ähnlich wie in der Physik: je tiefer man in die Materie einsteigt, desto komplexer und unübersichtlicher wirds.
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#478 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Sa 22. Nov 2014, 09:40

sven23 hat geschrieben:Es ist ähnlich wie in der Physik: je tiefer man in die Materie einsteigt, desto komplexer und unübersichtlicher wirds.
Absolute Zustimmung. - Nur sollte man vor lauter Bäumen auch einen Blick für den Wald erhalten.

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#479 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von barbara » Sa 22. Nov 2014, 10:48

Drum braucht es auch Methoden, die für komplexe Systeme geeignet sind und die deren Eigenschaften berücksichtigen, was auf das lineare schulmedizinische Denken und seine häufige Kontrollsucht aller Parameter in vielen Fällen eben nicht zutrifft. Komplexe Systeme kann man nicht kontrollieren - muss man auch nicht. Aber man kann sehr wohl Rahmenbedingungen schaffen, sodass die Wahrscheinlichkeit für günstige Resultate erhöht wird, und die Wahrscheinlichkeit für ungünstige Resultate gesenkt wird.

und nein, niemand hat je behauptet, dies sei einfach, oder leicht. Es ist anspruchsvoll und erfordert Fachwissen und Erfahrung.

gruss, barbara

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#480 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Sa 22. Nov 2014, 11:55

barbara hat geschrieben:Drum braucht es auch Methoden, die für komplexe Systeme geeignet sind und die deren Eigenschaften berücksichtigen, was auf das lineare schulmedizinische Denken und seine häufige Kontrollsucht aller Parameter in vielen Fällen eben nicht zutrifft.

Es gibt Methoden, die für komplexe Systeme geeignet sind ohne alle Parameter berücksichtigen zu müssen?
Entsteht Komplexität nicht gerade dadurch, weil eben viele Parameter berücksichtigt werden müssen?
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