Forscher untersucht die Seele
#1 Forscher untersucht die Seele
Ein Forscher beschreibt die Seele als Funktion des Gehirns:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... 03352.html
Ist die Beschreibung ok, oder hat er was wesentliches übersehen?
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... 03352.html
Ist die Beschreibung ok, oder hat er was wesentliches übersehen?
#2 Re: Forscher untersucht die Seele
Daseins-mechanisch voll ok - ontologisch nicht aussagekräftig.Janina hat geschrieben:Ist die Beschreibung ok, oder hat er was wesentliches übersehen?
#3 Re: Forscher untersucht die Seele
Wer bin ich denn, dass ich es wagen würde, einen der führenden deutschen Experten auf dem Gebiet der Hirnforschung, zu widersprechen?Janina hat geschrieben:Ein Forscher beschreibt die Seele als Funktion des Gehirns:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... 03352.html
Ist die Beschreibung ok, oder hat er was wesentliches übersehen?
Aber...

1.) Ich differenziere nicht wie Herr Roth zwischen Geist und Seele. Ich sehe diese Begriffe praktisch als Synonyme.
2). Was ich vielleicht an seinen Aussagen vermisse, ist die evolutive Aufgabe des Gehirns und des Geistes. Warum brauchen wir das überhaupt?
Meine Antwort ist, dass das komplexe Gehirn die Aufgabe hat das Wohlbefinden des Körpers zu überwachen und zu steuern. Fasst man bspw. eine heiße Herdplatte an, zuckt die Hand automatisch zurück und wir empfinden das als Schmerz. Daraus lernt das Gehirn Respekt vor heißen Herdplatten zu haben. Wenn der Zuckergehalt im Blut sinkt, erzeugt dies an den chemischen Sensoren in den Adern einen Reiz, der vom Geist als hunger interpretiert wird. Er gibt dem Körper den Befehl sich auf Nahrungssuche zu begeben, um das Wohlsein des Körpers wieder herzustellen. Der Geist prioretisiert auch: Wenn wir mit Jemand in einem tiefen Gespräch verwickelt sind, oder etwas erleben, verspüren wir vermutlich erst sehr viel später den Hunger, weil der Geist anderweitig beschäftigt ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#4 Re: Forscher untersucht die Seele
Was meinst du genau mit "ontologisch nicht aussagekräftig"?closs hat geschrieben:Daseins-mechanisch voll ok - ontologisch nicht aussagekräftig.Janina hat geschrieben:Ist die Beschreibung ok, oder hat er was wesentliches übersehen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#5 Re: Forscher untersucht die Seele
Lieber Pluto, du zeigst bessere Beobachtungsgaben ...
Das ist was wert!
Falsch ist schon mal zu meinen im "Gehirn" sitzt das alles was Denken wäre.
Beobachtung:
In meiner EDV-Praxis wurde vor Jahrzehnten noch viel Handarbeit gebraucht, d.h. ellenlange Computerbefehle, die heute Tools erledigen. Wenn ich um Lösungen gefragt wurde, konnte ich das nicht ausdenken oder bereden. Ich musste mich an den Rechner setzen und die "Finger" denken lassen. Das ging sozusagen wie von selbst, sogar beim Zuhören von Musik ohne "Gehirnschwerarbeit".
Spürsinn, wie z.B. bei Wünschelruten geht auch nicht per Gehirn. Es ist die Empfindung des ganzen Körpers. Erst die Verarbeitung bewegt ein paar graue Zellen im Gehirn. Sympathie wird auch nicht im Gehirn empfunden.
Herr Roth meint, dass unsere Gehirn ein Primatengehirn sei, aber die Menschen durch einen Entwicklungsschub die Sprache lernten. Er hat entweder die alten Sagen nie gelesen oder ignoriert sie, die Bibel auch. Die passt schon gar nicht zu ihm und die Religion auch nicht, spricht sie doch von einer unsterblichen Seele. Die bringt er um mit seinem Einfall.
Ignoriert wird auch, wie die Schamanen die Seele und die der Tiere sehen - wie sie zu sehen ist, wie die Kommunikation damit geht. Ignoriert wird auch wie das Leben an sich abläuft. Da wundert sich der gute Roth, dass keine Philosophiestudenten zu ihm kommen. Auf seinem Steckenpferd haben halt nicht alle Platz. Vor allem keine uralte indische Seelenlehren, wie z.B. Mahabharata. Da hätte er erst ein Problem mit seiner Theorie!
Das ist was wert!
Falsch ist schon mal zu meinen im "Gehirn" sitzt das alles was Denken wäre.
Beobachtung:
In meiner EDV-Praxis wurde vor Jahrzehnten noch viel Handarbeit gebraucht, d.h. ellenlange Computerbefehle, die heute Tools erledigen. Wenn ich um Lösungen gefragt wurde, konnte ich das nicht ausdenken oder bereden. Ich musste mich an den Rechner setzen und die "Finger" denken lassen. Das ging sozusagen wie von selbst, sogar beim Zuhören von Musik ohne "Gehirnschwerarbeit".
Spürsinn, wie z.B. bei Wünschelruten geht auch nicht per Gehirn. Es ist die Empfindung des ganzen Körpers. Erst die Verarbeitung bewegt ein paar graue Zellen im Gehirn. Sympathie wird auch nicht im Gehirn empfunden.
Herr Roth meint, dass unsere Gehirn ein Primatengehirn sei, aber die Menschen durch einen Entwicklungsschub die Sprache lernten. Er hat entweder die alten Sagen nie gelesen oder ignoriert sie, die Bibel auch. Die passt schon gar nicht zu ihm und die Religion auch nicht, spricht sie doch von einer unsterblichen Seele. Die bringt er um mit seinem Einfall.
Ignoriert wird auch, wie die Schamanen die Seele und die der Tiere sehen - wie sie zu sehen ist, wie die Kommunikation damit geht. Ignoriert wird auch wie das Leben an sich abläuft. Da wundert sich der gute Roth, dass keine Philosophiestudenten zu ihm kommen. Auf seinem Steckenpferd haben halt nicht alle Platz. Vor allem keine uralte indische Seelenlehren, wie z.B. Mahabharata. Da hätte er erst ein Problem mit seiner Theorie!
#6 Re: Forscher untersucht die Seele
Der Autor beschreibt, wie man "Seele" unter naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten beschreiben kann - als Laie finde ich seine Ausführungen absolut nachvollziehbar und gtut.Pluto hat geschrieben:Was meinst du genau mit "ontologisch nicht aussagekräftig"?
Der Autor sagt nichts darüber aus, was man unter "Seele" verstehen könnte, soweit ein (möglicher) Existenz-Zustand NACH dem körperlichen Tod betroffen wäre (was naturwissenschaftlich auch schwerlich möglich wäre).
Das heisst: Der Autor sagt etwas aus über "Seele" im Kontext des Daseins, aber nicht im Kontext der menschlichen Existenz an sich - so war das gemeint.
#7 Re: Forscher untersucht die Seele
Das hat Herr Roth nicht gesagt, und ich übrigens auch nicht. Im Gegenteil, ich bin der Überzeugung, dass wir mit dem ganzen Körper denken, denn das Gehirn wird ständig mit Informationen von unseren Sinnen und den inneren Sensoren für Temperatur, Butdruck oder Zuckerspiegel gefüttert, und oft von Hormonen die im Körper erzeugt werden, umspült.2Lena hat geschrieben:Falsch ist schon mal zu meinen im "Gehirn" sitzt das alles was Denken wäre.
All das sind reale körperliche Reize, die unsr Geist massiv beeinflussen.
Meine Frage wäre hier, ob wir überhaupt einen Sinn für Wasseradern und dgl. haben? Das müsstest du erst mal nachweisen.Spürsinn, wie z.B. bei Wünschelruten geht auch nicht per Gehirn.
Jedenfalls wurden vor etwa 10 Jahren in einer Studie der Wünschelrutengang als Scharlatanerie ohne Substanz entlarvt. Da steckt nichts dahinter.
Was soll daran falsch sein, wenn man mythologische Erzählungen in der Wissenschaft ignoriert?Er hat entweder die alten Sagen nie gelesen oder ignoriert sie, die Bibel auch.
Stimmt. Aus der Vielfalt der Meinungen ensteht die Spannung der Welt.Da wundert sich der gute Roth, dass keine Philosophiestudenten zu ihm kommen.
Mal 'ne Frage liebe 2Lena: Kannst du mir sagen, wie viele Engel auf einer Nadelspitze platz finden?Auf seinem Steckenpferd haben halt nicht alle Platz.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#8 Re: Forscher untersucht die Seele
Nehmen wir mal an, das sei eine berechtigte Frage. Wie würdest du dir denn Geist ohne Körper vorstellen?closs hat geschrieben:Der Autor sagt nichts darüber aus, was man unter "Seele" verstehen könnte, soweit ein (möglicher) Existenz-Zustand NACH dem körperlichen Tod betroffen wäre (was naturwissenschaftlich auch schwerlich möglich wäre).
Woraus besteht Geist, ist immer noch die unbeantwortete Frage aus dem Nachbarthread.
Natürlich tut er das. Was wäe denn menschliche Existenz ohne die Eiheit von Körper und Geist.closs hat geschrieben:Das heisst: Der Autor sagt etwas aus über "Seele" im Kontext des Daseins, aber nicht im Kontext der menschlichen Existenz an sich - so war das gemeint.
Bevor man über mehr als das Dasein reden kann, müsste man erst mal das "Mehr" nachweisen, sonst reden wir nur über vage Vermutungen. Doch du hast solche Nachweise immer wieder als unmöglich abgetan.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#9 Re: Forscher untersucht die Seele
Mit dieser Haltung sperrt man sich ein. Man kann "das, was der Fall sein kann", nicht abhängig davon machen, ob man es nachweisen kann.Pluto hat geschrieben:Bevor man über mehr als das Dasein reden kann, müsste man erst mal das "Mehr" nachweisen
Nicht unbedingt vage, aber Vermutungen - im Mittelalter nannte man das "Spekulation":Pluto hat geschrieben:sonst reden wir nur über vage Vermutungen
"Spekulation (von lateinisch speculari = beobachten) ist eine philosophische Denkweise zu Erkenntnissen zu gelangen, indem man über die herkömmliche empirische oder praktische Erfahrung hinausgeht und sich auf das Wesen der Dinge und ihre ersten Prinzipien richtet. Der griechische Begriff "theoria" (Betrachtung) wurde im Lateinischen durch "speculatio" übersetzt und bedeutete gleichzeitig auch "contemplatio"" (wik).
Wenn man etwas wahrnimmt, kann man es nicht dadurch ignorieren, dass man nicht weiss, woraus es besteht - wiewohl das eine sehr interessante Frage ist.Pluto hat geschrieben: Wie würdest du dir denn Geist ohne Körper vorstellen? Woraus besteht Geist, ist immer noch die unbeantwortete Frage aus dem Nachbarthread.
#10 Re: Forscher untersucht die Seele
Ich kenne die antiquiert überholte Definition von "Spekulation. Deshalb sprach ich bewusst von einer "vagen Vermutung".closs hat geschrieben:Nicht unbedingt vage, aber Vermutungen - im Mittelalter nannte man das "Spekulation".Pluto hat geschrieben:sonst reden wir nur über vage Vermutungen
"Spekulation (von lateinisch speculari = beobachten) ist eine philosophische Denkweise zu Erkenntnissen zu gelangen, indem man über die herkömmliche empirische oder praktische Erfahrung hinausgeht und sich auf das Wesen der Dinge und ihre ersten Prinzipien richtet. Der griechische Begriff "theoria" (Betrachtung) wurde im Lateinischen durch "speculatio" übersetzt und bedeutete gleichzeitig auch "contemplatio"" (wik).
Ich ignoriere weder Geist noch oder Seele. Im Gegenteil, sie ist als Prozess für mich sehr real, aber sie ist kein "Etwas". Ich meine, sie ist auf die Existenz von Gehirn und Körper aangewiesen, um existieren zu können.closs hat geschrieben:Wenn man etwas wahrnimmt, kann man es nicht dadurch ignorieren, dass man nicht weiss, woraus es besteht - wiewohl das eine sehr interessante Frage ist.
Vielleicht hilft es, sie als eine Art Dreieinigkeit zu verstehen: Geist, Gehirn und Körper sind unterschiedlich, bilden aber eine untrennbare fuktionsfähige Einheit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.