Unser Leben währet siebzig Jahre...

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Salome23
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#41 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Salome23 » Mo 17. Nov 2014, 00:17

Kein Lebewesen will sterben, so lange es "normal" funktioniert.
Was verstehst du diesbezüglich unter "normal"?

Pluto
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#42 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Pluto » Mo 17. Nov 2014, 00:23

Salome23 hat geschrieben:
Kein Lebewesen will sterben, so lange es "normal" funktioniert.
Was verstehst du diesbezüglich unter "normal"?
Leute die an manischer Depression leiden, entwickeln meist einen Sterbewunsch. Leute die an Demenz leiden verlieren oft den Lebenswunsch und werden mutlos.
Das ist auch bei Tieren zu beobachten. Wenn ein Tier nicht mehr kann, entfernt es sich oft absichtlich vom Rudel oder von der Herde.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#43 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Samantha » Mo 17. Nov 2014, 09:22

Münek hat geschrieben:Oder eine andere Metapher: Die Kerze des Lebens brennt herunter, bis sie er-
lischt. Das ist ein ganz normaler Vorgang in der lebenden Natur.
Manchmal brennt die Kerze nicht herunter, sondern geht frühzeitig aus.
Ich meinte aber nicht den Tod.

Pluto hat geschrieben:Leute die an manischer Depression leiden, entwickeln meist einen Sterbewunsch. Leute die an Demenz leiden verlieren oft den Lebenswunsch und werden mutlos.
Das ist auch bei Tieren zu beobachten. Wenn ein Tier nicht mehr kann, entfernt es sich oft absichtlich vom Rudel oder von der Herde.
Wenn ich am Ende starke Schmerzen habe, möchte ich sie nicht lange ertragen. Auch möchte ich nicht anderen zur Last fallen. Dies ist in meinen Augen kein echter Sterbewunsch, sondern ein quälendes Aufgeben. Man kann auch mutlos werden, wenn die eigenen Möglichkeiten begrenzt sind, und man muss dann weder krank noch depressiv sein.

Hemul
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#44 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Hemul » Mo 17. Nov 2014, 09:34

Catholic hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:der biologisch nur solange wichtig ist,bis die Gene weitergegeben sind.
... aber der Trieb zur Lebenserhaltung bleibt ein Leben lang.
aber warum?
Ich meine das diesmal auch bewusst rein biologisch betrachtet.
Steht in Prediger 3:11,
11 Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergründet, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Salome23
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#45 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Salome23 » Mo 17. Nov 2014, 09:43

Man kann auch mutlos werden, wenn die eigenen Möglichkeiten begrenzt sind, und man muss dann weder krank noch depressiv sein.
Da ich beruflich Altenpflegerin bin , unterhalte ich mich mitunter auch viel mit meinen Klienten.
Und da gibt es unter jenen einige, die nicht depressiv oder körperlich so zerbrechlich (krank) sind, dass sie auf Grund dessen keinen Lebenswillen mehr haben.
Sie sagen, sie sind einfach das Alles "müde" geworden. Haben sehr viel erlebt und bewältigt in ihrem Leben, hatten Hoch und Tiefs und äussern den Wunsch, endlich "gehen" zu dürfen und manche sagen, sie wollen auch Platz schaffen für die "neue Generation"....
Und das sind Menschen, die durchaus auch fröhlich sein können-sie wollen halt schlicht und einfach nicht mehr noch länger so weiter...

Und das gibts auch bei Jüngeren wie Bspw. hier:
http://bfriends.brigitte.de/foren/perso ... -sein.html

Samantha

#46 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Samantha » Mo 17. Nov 2014, 10:47

Salome23 hat geschrieben:Sie sagen, sie sind einfach das Alles "müde" geworden. Haben sehr viel erlebt und bewältigt in ihrem Leben, hatten Hoch und Tiefs und äussern den Wunsch, endlich "gehen" zu dürfen und manche sagen, sie wollen auch Platz schaffen für die "neue Generation"....
Sie fühlen sich nicht mehr gebraucht, sind nicht mehr so mobil, wie sie es früher vielleicht mal gewohnt waren und wollen niemandem zur Last fallen. Manche haben auch ein Problem mit dem Alter - Partnerschaften haben einen anderen Stellenwert - manche mögen nicht allein oder hilfsbedürftig sein oder werden.

Leben kann am Ende unerträglich werden, da man weiß, es wird schlimmer... Aber nicht des Lebens wird man überdrüssig, sondern des langsamen Sterbens. Keiner will dieses Ende wirklich erleben, immer weniger werden, chancenloser, kränker, langsamer, einsam ... Das Alter verspricht aber nichts mehr, und daher bringt Hoffnung nicht viel.

Und das gibts auch bei Jüngeren wie Bspw. hier:
http://bfriends.brigitte.de/foren/perso ... -sein.html
In diesem Fall scheint es eine Depression zu sein. Wenn man nicht weiß, wofür man lebt, kann alles anstrengend werden.

Salome23
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#47 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Salome23 » Mo 17. Nov 2014, 10:54

Sie fühlen sich nicht mehr gebraucht, sind nicht mehr so mobil, wie sie es früher vielleicht mal gewohnt waren und wollen niemandem zur Last fallen. Manche haben auch ein Problem mit dem Alter - Partnerschaften haben einen anderen Stellenwert - manche mögen nicht allein oder hilfsbedürftig sein oder werden.
Ja auch solche sind darunter... ;) :thumbup:

Aber ist es für dich so schwer vorstellbar, dass es Menschen gibt, die halt einfach alles "satt" haben und einfach nur "Ruhe" von allem suchen und daher "gehn" wollen?
In diesem Fall scheint es eine Depression zu sein.
Warum will man solchen Menschen immer eine Depression unterjubeln-nur weil man es selber nicht nachvollziehn kann...

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#48 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Münek » Mo 17. Nov 2014, 13:11

Salome23 hat geschrieben: Aber ist es für dich so schwer vorstellbar, dass es Menschen gibt, die halt einfach alles "satt" haben und einfach nur "Ruhe" von allem suchen und daher "gehn" wollen?

Obwohl sie nicht an eine Auferstehung von den Toten glaubten, starben
Abraham und Hiob alt und LEBENSSATT! :thumbup:

Ich glaube, Samantha will da einfach etwas nicht wahrhaben.

Samantha

#49 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Samantha » Mo 17. Nov 2014, 17:10

Salome23 hat geschrieben:Aber ist es für dich so schwer vorstellbar, dass es Menschen gibt, die halt einfach alles "satt" haben und einfach nur "Ruhe" von allem suchen und daher "gehn" wollen?
Weil ich freiwillig nie "gehen" würde. Ich werde nie satt werden, sondern es besteht höchstens die Möglichkeit, dass ich aufgrund gewisser Beschwerden nicht mehr so kann, wie ich möchte. Das Leben wird dann irgendwann anstrengend, und man ist gezwungen aufzugeben. Wollen kann man das nicht nennen.

Salome23 hat geschrieben:
In diesem Fall scheint es eine Depression zu sein.
Warum will man solchen Menschen immer eine Depression unterjubeln-nur weil man es selber nicht nachvollziehn kann...
Ich habe es mir durchgelesen. Obwohl ich es auch nie einfach gehabt habe, auch jetzt nicht, kann ich es schon nachvollziehen, warum man in gewissen Situationen depressiv werden kann. Wenn man keine Ziele hat, wenig kommuniziert und vergangene Dinge nicht verarbeitet, kann es auch bei Jüngeren zu Depressionen kommen.

Samantha

#50 Re: Unser Leben währet siebzig Jahre...

Beitrag von Samantha » Mo 17. Nov 2014, 17:12

Münek hat geschrieben:Ich glaube, Samantha will da einfach etwas nicht wahrhaben.
Nein, ich will nicht sterben! Auch nicht, wenn ich noch so alt oder krank werden sollte. Sterben ist ein unausweichlicher Zwang, niemals freiwillig. Wenn ich als alte Frau nicht mehr richtig denken kann, mag es sein, dass Sterben anders empfunden wird - aber solange ich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte bin, ist der Tod inakzeptabel.

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