Pluto hat geschrieben:Abischai hat geschrieben:Wenn die Blickrichtung nicht auf Gott (den der Bibel) gerichtet ist, dann ist das eben so. Es wird bei keinem von uns die gleiche Blickrichtung sein, aber ähnlich ist sie, oder sie hat nichts mit der meinen zu tun.
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Ich denke schon, der Blick ist auf den gleichen Gott gerichtet.
Meine Blickrichtung ist auf den/die/das Leidlose, Todlose, "Ewige" gerichtet. Wir mögen es auch den/die/das Absolute nennen (sicherlich hat dieses kein Geschlecht). Und auf die Aufgabe oder Pflicht, die diese Blickrichtung mit sich bringt. Der Palikanon nennt sie "Dhamma" (Gesetz, Wahrheit), die Bibel "Gottes Wille". In dieser Pflicht, unter diesem Willen zu leben entbindet glücklicherweise von der Abhängigkeit der Ansichten der Mitmenschen. Es ist nicht meine Aufgabe, dich, Abischai, davon zu überzeugen, dass meine Blickrichtung der deinen ähnlich sei. Ich spreche jedenfalls - wenn ich denn das Wort "Gott" benütze - von dem Einen, dem Absoluten. Wer nicht davon spricht, der spricht allenfalls von Göttern, nicht aber von Gott.
Im "Vorspiel" (Seite 3) zur erwähnten Schrift schreibe ich:
Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, dass es Menschen gibt, die die Lieder sehr ansprechend finden und ganz zu deren Inhalt stehen können, während sie meine Interpretation der Liedinhalte nicht teilen. Es mag auch Menschen geben, denen es gerade umgekehrt geht. Dies bestätigt meine Überzeugung bezüglich der vollständigen Subjektivität spirituellen Erlebens und der Abhängigkeit der Deutung solchen Erlebens von Kultur, Erziehung, Religion usw.
Das Absolute wird subjektiv erlebt, von einem Subjekt nämlich, von dir und von mir. Unsere Erkenntnis ist daher tatsächlich niemals mehr als Stückwerk, wie die Bibel richtig feststellt. Eine objektive Sichtweise auf das Absolute ist dem Subjekt nicht möglich. Über unser subjektives Erleben und unsere Blickrichtung auf das Absolute zu streiten ist daher völlig unsinnig. Was Sinn machen kann ist, zu versuchen, die verschiedenen Blickrichtungen kennenzulernen und zu verstehen. Das ist es, was uns ein menschliches Miteinander auf dem Weg ermöglicht.