Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Rund um Bibel und Glaube
Catholic
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#31 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Catholic » Fr 7. Nov 2014, 15:50

Bastler hat geschrieben: Für den jüdisch- oder christlich- oder muslimisch Gläubigen kommt zuerst:
Gäbe es keinen (Schöpfer-) Gott, gäbe es keine Welt.
Und aus dieser Prämisse ergibt sich ganz konsequent, dass es dann auch kein Leid gäbe.

Jain,denn auch wenn Gott nach jüdischer/christlicher und muslimischer Überzeugung der Schöpfer der Welt ist,so ist er nicht der Schöpfer des Bösen und nicht der Schöpfer des Leids,denn das wäre ein Widerspruch.

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Münek
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#32 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Münek » Fr 7. Nov 2014, 15:51

Bastler hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Das Gegenteil ist der Fall - Satan verliert die Wette.

Was das Vernichten des Leids angeht: Leid ist Folge der Spannung zwischen göttlichem Sein und menschlichem Dasein - erst mit dem "Alles in Einem" gibt es kein Leid mehr, weil dann diese Spannung nicht mehr existiert. - Wir sind aber (noch) im Dasein.

Deine Behauptung würde im Umkehrschluss bedeuten:

Gäbe es keinen Gott, gäbe es kein Leid.

Das halte ich für ausgeschlossen.
Für den jüdisch- oder christlich- oder muslimisch Gläubigen kommt zuerst:
Gäbe es keinen (Schöpfer-) Gott, gäbe es keine Welt.
Und aus dieser Prämisse ergibt sich ganz konsequent, dass es dann auch kein Leid gäbe.

Für mich sind Götter Fantasieprodukte wie Feen, Geister, Engel, Kobolde, Dä-
monen, Teufel, Gespenster, sprechende Schlangen, siebenköpfige Drachen...

Die Welt mit ihrem Leid hingegen existiert tatsächlich.

Catholic
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#33 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Catholic » Fr 7. Nov 2014, 15:57

Münek hat geschrieben:
Die Welt mit ihrem Leid hingegen existiert tatsächlich
.

D`accord,wobei sich dann,wenn man die Welt betrachtet,die Frage stellt,woher das Leid stammt,das nicht (!) seinen Ursprung im menschlichen Handeln hat?

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Münek
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#34 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Münek » Fr 7. Nov 2014, 16:12

Catholic hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Die Welt mit ihrem Leid hingegen existiert tatsächlich
.

D`accord,wobei sich dann,wenn man die Welt betrachtet,die Frage stellt,woher das Leid stammt,das nicht (!) seinen Ursprung im menschlichen Handeln hat?

Aus der Natur (z.B. Tod, Krankheiten, Feuersbrünste, Überschwemmungen, Stürme,
Erdbeben, Meteoreinschläge).

Catholic
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#35 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Catholic » Fr 7. Nov 2014, 16:28

Münek hat geschrieben: Aus der Natur (z.B. Tod, Krankheiten,...).

Ok.nehme ich einfach mal Tod und Krankheiten.
Gut,dass ein altes Tier stirbt ist ja nachvollziehbar- ich lasse hier bewusst jeden Bezug auf Spiritualität aussenvor -,denn irgendwann ist es nicht mehr schnell genug,um selber zu jagen,muss von der Herde durchgefüttert werden und wird zu einer Belastung,aber warum bekommt ein 1-jähriges kerngesundes Jungtier eine schwere Krankheit und stirbt an den Folgen?
Evolutionär betrachtet ergibt das keinen Sinn,denn das Tier kann so nicht seine Gene weitergeben und zur Arterhaltung beitragen.

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#36 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Pluto » Fr 7. Nov 2014, 18:01

Theodizeediskussion abgetrennt und mit Hiob, Gott und Teufel zusammengeführt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Bastler
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#37 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Bastler » Fr 7. Nov 2014, 19:10

Catholic hat geschrieben:
Bastler hat geschrieben: Für den jüdisch- oder christlich- oder muslimisch Gläubigen kommt zuerst:
Gäbe es keinen (Schöpfer-) Gott, gäbe es keine Welt.
Und aus dieser Prämisse ergibt sich ganz konsequent, dass es dann auch kein Leid gäbe.

Jain,denn auch wenn Gott nach jüdischer/christlicher und muslimischer Überzeugung der Schöpfer der Welt ist,so ist er nicht der Schöpfer des Bösen und nicht der Schöpfer des Leids,denn das wäre ein Widerspruch.
Da ist die Bibel aber sehr zwiespältig. In vielen biblischen Geschichten ist es tatsächlich Gott, der Leiden bringt. Sintflut, tödliche Gesetze, Krieg, Dürre, Pest.
Ich vermute, dass viele Schriftsteller alter Zeiten Gott keineswegs als lieben Gott gesehen haben, sondern eher nach dem Modell eines altorientalischen Herrschers, der (zugunsten seiner Schutzbefohlenen) sehr wohl anderen Menschen - insbesondere Sündern - Leiden, Tod und Verderben bringt.

Jesus selbst hat sich mit dieser Einstellung immer wieder herumschlagen müssen. Und so ganz und gar klinisch rein stellt sich auch Jesus Gott nicht als lieben Gott vor, der kein Elend erzeugt. Die immer wieder auftauchende Erwähnung von Hölle, von Folterknechten, denen jemand übergeben wird, von Heulen und Zähneknirschen steht durchaus im Zusammenhang mit einer Urheberschaft Gottes. (Auch wenn vieles davon wirklich anders gemeint ist. Also nicht als Drohbotschaft.)

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#38 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von sven23 » Fr 7. Nov 2014, 19:19

Catholic hat geschrieben: Evolutionär betrachtet ergibt das keinen Sinn,denn das Tier kann so nicht seine Gene weitergeben und zur Arterhaltung beitragen.

Was machen die großen Massensterben in der Erdgeschichte für einen Sinn? Man kann nicht mal den Menschen als Sündenbock verantwortlich machen, weil es ihn noch nicht gab.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#39 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Bastler » Fr 7. Nov 2014, 19:27

sven23 hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben: Evolutionär betrachtet ergibt das keinen Sinn,denn das Tier kann so nicht seine Gene weitergeben und zur Arterhaltung beitragen.

Was machen die großen Massensterben in der Erdgeschichte für einen Sinn? Man kann nicht mal den Menschen als Sündenbock verantwortlich machen, weil es ihn noch nicht gab.

Antwortmethode 1: Man erzählt Sven jetzt davon, dass die Evolution ohne solche Sterbeereignisse nicht vorangekommen wäre. Die alten ökologischen Nischen wären von den alten Species besetzt geblieben. Antwortprinzip ist hier, dass man so macht, als könnte man auf diese Weise dem Aussterben einen Sinn und Zweck zusprechen. Klingt sehr gebildet. Trotzdem halte ich diese Methode für unsauber.

Antwortmethode2: Man erklärt Sven, dass man auf diese Frage keine wirklich trifftige Antwort hat. Es war einfach so. Welchen Sinn und Zweck das hat, lege ich einfach vertrauend in die Hand Gottes. ER wird die Antwort wissen - glaube ich. Nicht ICH weiß die Antwort.

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#40 Re: Weißt Du noch? Oder glaubst Du schon?

Beitrag von Pluto » Fr 7. Nov 2014, 19:38

Bastler hat geschrieben: Man erzählt Sven jetzt davon, dass die Evolution ohne solche Sterbeereignisse nicht vorangekommen wäre. Die alten ökologischen Nischen wären von den alten Species besetzt geblieben. Antwortprinzip ist hier, dass man so macht, als könnte man auf diese Weise dem Aussterben einen Sinn und Zweck zusprechen. Klingt sehr gebildet. Trotzdem halte ich diese Methode für unsauber.
Unsauber, aber vielleicht doch näher an der Wahrheit als man meint.

Es klingt wie ein Oxymoron, aber der Tod ist für die Entwicklung von Leben unerlässich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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