Catholic hat geschrieben:Bastler hat geschrieben:
Für den jüdisch- oder christlich- oder muslimisch Gläubigen kommt zuerst:
Gäbe es keinen (Schöpfer-) Gott, gäbe es keine Welt.
Und aus dieser Prämisse ergibt sich ganz konsequent, dass es dann auch kein Leid gäbe.
Jain,denn auch wenn Gott nach jüdischer/christlicher und muslimischer Überzeugung der Schöpfer der Welt ist,so ist er nicht der Schöpfer des Bösen und nicht der Schöpfer des Leids,denn das wäre ein Widerspruch.
Da ist die Bibel aber sehr zwiespältig. In vielen biblischen Geschichten ist es tatsächlich Gott, der Leiden bringt. Sintflut, tödliche Gesetze, Krieg, Dürre, Pest.
Ich vermute, dass viele Schriftsteller alter Zeiten Gott keineswegs als lieben Gott gesehen haben, sondern eher nach dem Modell eines altorientalischen Herrschers, der (zugunsten seiner Schutzbefohlenen) sehr wohl anderen Menschen - insbesondere Sündern - Leiden, Tod und Verderben bringt.
Jesus selbst hat sich mit dieser Einstellung immer wieder herumschlagen müssen. Und so ganz und gar klinisch rein stellt sich auch Jesus Gott nicht als lieben Gott vor, der kein Elend erzeugt. Die immer wieder auftauchende Erwähnung von Hölle, von Folterknechten, denen jemand übergeben wird, von Heulen und Zähneknirschen steht durchaus im Zusammenhang mit einer Urheberschaft Gottes. (Auch wenn vieles davon wirklich anders gemeint ist. Also nicht als Drohbotschaft.)