Katholik in der Hitlerzeit

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sven23
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#31 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von sven23 » Fr 31. Okt 2014, 18:04

closs hat geschrieben: Wenn der Papst zum allgemeinen Widerstand aufgerufen hätte, hätten Katholiken Katholiken vergast. -

Offener Widerstand wäre auch zuviel verlangt, nicht jeder eignet sich zum Märtyrer. Aber die Rolle des Papstes kann historisch gesehen noch nicht abschließend beurteilt werden, weil noch tausende Dokumente nicht ausgewertet sind. Antisemitismus scheint ihm aber nicht fremd gewesen zu sein, soviel läßt sich schon sagen. Seine zögerliche Haltung ist ja auch schon oft genug kritisiert worden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Hemul
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#32 Re: Franziskus: Evolution u. Schöpfung schließen sich nicht

Beitrag von Hemul » Fr 31. Okt 2014, 18:11

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Damit kann man alles schön reden-gell? ;)
Ja sicher, aber immer noch besser als rückblendende Kritik.
Jaja... die Römer waren ganz schlimme Menschen, mit ihren Amphitheater und den blutigen Opfern.
Man kann es auch übertreiben.
Aber auch untertreiben. ;)
Die kathl. Kirche übt nicht nur rückblickende Kritik sie lässt sich obendrein vergangenes Unrecht mit Steuergelder auch vergolden. Nicht nur, dass sie Gevatter Staat als Büttel benutzt um die Kirchensteuer einzutreiben-nein die Kirche ist so dreist u. frech und verlangt immer noch Entschädigung für ihre durch Napoleons verlorenen Güter, obwohl diese schon Anfang des letzten Jahrhunderts abgegolten waren:
http://www.theologe.de/kirchensubventionen_stopp.htm
"Im Säkularisationsbeschluss von 1803, als die letzten zwanzig geistlichen Territorien aufgehoben wurden - Gebiete in denen die (Fürst-)Bischöfe die geistliche und weltliche Macht in einer Person ausübten - wurden Dotationen lediglich für die restliche Lebenszeit der ihrer weltlichen Macht enthobenen Kirchenfürsten vorgesehen. Dass sich daraus ein über 200 Jahre andauernder Zahlungsautomatismus entwickeln konnte - inzwischen sogar ohne jede Zweckbindung und Kontrolle - kann höflich formuliert nur als finanzverfassungsrechtliches Unikum bezeichnet werden." (Alexander Tschierse, Veranstaltungsbericht zu dem Vortrag von Dr. Carsten Frerk am 21.10.2011 in Frankfurt am Main; hpd.de/node/12203; siehe dazu unsere Nachricht hier)

Und das alles mit unseren Steuergeldern.
:thumbdown:
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 31. Okt 2014, 21:11, insgesamt 3-mal geändert.
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sven23
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#33 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von sven23 » Fr 31. Okt 2014, 18:12

Catholic hat geschrieben: Ein konkretes Beispiel:
Mein Grossvater väterlicherseits war ein relativ kleiner Postbeamter,Vater von 4 Kindern und hatte 1936 gerade sein Haus gebaut.
Was wäre passiert,wenn er 1936/37 bei offiziellen Anlässen nicht (!) den "Deutschen Gruss" praktiziert hätte?

Habe ich ja schon gesagt, daß ich das niemandem vorwerfe.
Zu verurteilen sind diejenigen, die aus eigenem Antrieb mehr getan haben, als man von ihnen verlangt hat. Denunziation hat vielen das Leben gekostet. Für Erschießungskommandos an Frauen und Kindern an der Ostfront hat es nie an Freiwilligen gemangelt. Den Befehlsnotstand, auf den sich viele nach dem Krieg beriefen, hat es so nie gegeben.
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Hemul
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#34 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Hemul » Fr 31. Okt 2014, 18:33

Catholic hat geschrieben: Mein Grossvater väterlicherseits war ein relativ kleiner Postbeamter,Vater von 4 Kindern und hatte 1936 gerade sein Haus gebaut.
Was wäre passiert,wenn er 1936/37 bei offiziellen Anlässen nicht (!) den "Deutschen Gruss" praktiziert hätte?
Es wäre deinem Großvater genauso ergangen, wie es den ZJ damals ergangen ist, die nicht dazu bereit waren "HEIL HITLER" zu sagen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeugen_Je ... ozialismus

Jehovas Zeugen wurden aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Bibelforschervereinigung oder der Verweigerung des Hitlergrußes oder der Wahlen als staatsfeindlich oder politisch unzuverlässig betrachtet. Daher wurde schon früh damit begonnen, ihnen Arbeitsstellen, Gewerbescheine, Wandergewerbescheine, ihren Beamtenstatus, Grundstücke, Häuser, Fahrzeuge, Landwirtschaftserlaubnis oder Betriebsgenehmigungen zu entziehen oder zu verwehren. Renten, Pensionen, Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe wurden verwehrt oder gemindert. Jehovas Zeugen galten als unvermittelbare asoziale Elemente, denen folglich keine Arbeitslosenunterstützung zustand. Da die illegalen Unterstützungszahlungen aus dem Ausland nicht hinreichten, betätigten sich viele Zeugen Jehovas, um nicht zu verhungern, als Lumpensammler.
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#35 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Pluto » Fr 31. Okt 2014, 18:51

@ Hemul

Ich zitiere mal aus Wikipedia...
Die Zeugen Jehovas standen dem nationalsozialistischen Regime von Anfang an ablehnend gegenüber.
Dieser erste Satz könnte von dir sein. :)

Doch die Begründung dahinter finde ich, ist mal was ganz anderes. Eine sehr interessante und durchaus nachvollziehbare Argumentation eines unparteiischen Historikers:
Der kanadische Historiker Michael H. Kater sieht den Grund für diese „Todfeindschaft“ in einer strukturellen Ähnlichkeit der jeweiligen Ideologien: Sowohl Nationalsozialisten als auch Zeugen Jehovas wären nicht demokratisch, sondern totalitär geprägt gewesen, wobei sich jene einen Führerstaat aufbauen wollten, diese eine „‚Theokratie‘, in der nicht der Führer, sondern Jehova Gott diktatorisch regiere“; beide hätten von ihren Mitgliedern verlangt, sich in die jeweilige Herrschaftshierarchie einzugliedern, beide hätten dazu aufgefordert, für die jeweiligen höheren Zwecke die Interessen der Eigenpersönlichkeit zu opfern, beide hätten einen Ausschließlichkeitsanspruch erhoben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#36 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Hemul » Fr 31. Okt 2014, 19:08

Pluto hat geschrieben:@ Hemul

Ich zitiere mal aus Wikipedia...
Die Zeugen Jehovas standen dem nationalsozialistischen Regime von Anfang an ablehnend gegenüber.
Dieser erste Satz könnte von dir sein. :)

Doch die Begründung dahinter finde ich, ist mal was ganz anderes. Eine sehr interessante und durchaus nachvollziehbare Argumentation eines unparteiischen Historikers:
Der kanadische Historiker Michael H. Kater sieht den Grund für diese „Todfeindschaft“ in einer strukturellen Ähnlichkeit der jeweiligen Ideologien: Sowohl Nationalsozialisten als auch Zeugen Jehovas wären nicht demokratisch, sondern totalitär geprägt gewesen, wobei sich jene einen Führerstaat aufbauen wollten, diese eine „‚Theokratie‘, in der nicht der Führer, sondern Jehova Gott diktatorisch regiere“; beide hätten von ihren Mitgliedern verlangt, sich in die jeweilige Herrschaftshierarchie einzugliedern, beide hätten dazu aufgefordert, für die jeweiligen höheren Zwecke die Interessen der Eigenpersönlichkeit zu opfern, beide hätten einen Ausschließlichkeitsanspruch erhoben.
Der Apostel Petrus nennt den wahren Grund in Apostelgeschichte 5:29 viel schnörkelloser:
29 Doch Petrus und die anderen Apostel entgegneten: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
;)
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#37 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von closs » Fr 31. Okt 2014, 20:30

sven23 hat geschrieben: Seine zögerliche Haltung ist ja auch schon oft genug kritisiert worden.
Vielleicht zurecht - vielleicht zu unrecht. - Wer wollte das entscheiden? - Man sollte hier auf Interessen des Betrachters verzichten.

Hemul hat geschrieben: Nicht nur, dass sie Gevatter Staat als Büttel benutzt um die Kirchensteuer einzutreiben
Wird aber gut bezahlt von der Kirche - ist eine normale Dienstleistung.

Hemul hat geschrieben:verlangt immer noch Entschädigung für ihre durch Napoleons verlorenen Güter
Ist vertraglich so geregelt - nicht alle Schulden verfallen.

Hemul hat geschrieben:Und das alles mit unseren Steuergeldern.
Wenn der Staat Schulden an die Bank zurückzahlt, sind das auch Steuergelder.

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#38 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von R.F. » Fr 31. Okt 2014, 21:13

Hemul hat geschrieben:Thema abgetrennt aus: Franziskus: Evolution u. Schöpfung schließen sich nicht


"Der Hass gegen die Kirche ist ein Schmerzmittel für das Gewissen". Mit diesem Slogan versuchen Erzkatholiken ihre Mitmenschen
einzulullen. Was hat es denn mit Hass zu tun wenn man die Machenschaften der Kirche des (Un) Heils aufdeckt? :roll:
Stimmt es etwa nicht, dass diese Kirche des (Un)Heils während der "Heiligen Inquisiton" abertausende Menschen bestialisch umgebracht hat? Wurden nicht mit Genehmigung der damaligen Stellvertreter Gottes auf Erden unschuldige Menschen auf das Grausamste zerstückelt, gerädert, auf 2.85m gestreckt oder auf dem Scheiterhaufen unschuldig verbrannt? :thumbdown:
Werter Sportsfreund des obigen "Schmerzmittel Slogan" Über kurz oder lang wird deine Verbrecherkirche gem. Offenbarung 16:6 von Gott dafür zu Rechenschaft gezogen werden:
6 Denn Blut hast du denen zu trinken gegeben, die das Blut deiner Heiligen und Propheten vergossen haben. Sie haben es nicht anders verdient!"
Ich könnte natürlich meine Nachbarn fragen, die Deiner Gemeinschaft, lieber Hemul, angehören. Aber vielleicht interessiert es auch das Forum, was der Hauptgrund für die Verfolgung Deiner Gemeinde durch das Regime des Dritten Reichs war.

Nur nebenbei: Unter den Katholiken gab es mehr Widerständler als unter den Protestanten.

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#39 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Hemul » Fr 31. Okt 2014, 21:15

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:verlangt immer noch Entschädigung für ihre durch Napoleons verlorenen Güter
Ist vertraglich so geregelt - nicht alle Schulden verfallen.
Die Schulden sind doch schon längst beglichen. Der Vertrag endete doch schon Anfang des letzten Jahrhunderts.
Denn die angeblichen kirchlichen "Entschädigungsansprüche" sind längst überbezahlt. Die Humanistische Union rechnete dies bereits im April 2011 aus (hpd Nr. 11447, 18.4.11). Der Politologe und Kirchenfinanz-Experte Dr. Carsten Frerk stellte daher mit Recht die Frage, ob die Kirchen nicht eigentlich sogar mehr als 13 Milliarden Euro zurückzahlen müssten, statt immer weitere Zahlungen zu erhalten. (MIZ Nr. 2 2/2011, S. 31)
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 31. Okt 2014, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#40 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Hemul » Fr 31. Okt 2014, 21:17

R.F. hat geschrieben: Nur nebenbei: Unter den Katholiken gab es mehr Widerständler als unter den Protestanten.
Nur nebenbei: Wer hat das bestritten?
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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